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Spracherkennung und Sprachassistenten: Wird Geschriebenes etwa bald überflüssig?

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Wird die mündliche Sprache im Web etwa bald das Geschriebene ersetzen?

Während ich letzte Woche die Frage aufgeworfen habe, ob überhaupt noch gelesen wird, frage ich mich heute: Wird künftig überhaupt noch geschrieben? Siri, Google Assistant, Alexa … Sprachassistenten sind auf dem Vormarsch. Weil die KI zudem immer intelligenter wird, wird sie wohl in weitere Bereiche unseres täglichen Lebens vordringen und uns laufend mehr Arbeit abnehmen – in dem sie einen Befehl ausführt, den wir ihr mündlich übertragen. Doch was wird dann aus dem geschriebenen Text?

Mündlichkeit und Schriftlichkeit im digitalen Zeitalter

Über Sprachassistenten und ihren Einfluss auf das Marketing (insbesondere im SEO-Bereich), wurde an dieser Stelle bereits gebloggt. In Bezug auf Suchanfragen, die Userinnen und User in Suchmaschinen stellen, verändert sich insbesondere die Formulierung – dies muss für SEO berücksichtigt werden. Während schriftliche Anfragen meist stichwortartig eingetippt werden, sind mündlich gestellte Suchaufträge mehr oder weniger ausformulierte Fragen. Mündlich drücken wir uns eben aus verschiedenen Gründen anders aus als schriftlich.

Schaufeln Alexa und Co. das Grab für das Geschriebene?

Je mehr diese Assistenten also vordringen und je mehr wir künftig mündlich erledigen werden – so wie es theoretisch vor der Erfindung des E-Mails etc. war –, desto mehr stellt sich die Frage, welcher Stellenwert das Geschriebene auf digitalen Plattformen haben wird. Mit dem Internet of Things werden wir künftig wohl auch mit Waschmaschinen, Backöfen und Staubsaugern sprechen, womit, so viel lässt sich prophezeien, eine Verhaltensänderung einhergehen wird. Wie stark und wie schnell die passiert, lässt sich noch nicht abschätzen, insbesondere deshalb, weil wir uns diesen Veränderungen zur Zeit noch gar nicht wirklich bewusst sind.

Sprechen oder Schreiben? Eine Frage der Effizienz

Doch Alexa, Google Assistant, Siri und Co. sind nicht allein «Schuld» an dieser Entwicklung. Messenger-Dienste wie WhatsApp ermöglichen Sprachnachrichten. Wer zu faul ist, eine Nachricht auf dem Handy einzutippen, spricht sie einfach ins Smartphone-Mikrophon und nimmt sie auf – ganz einfach. Des Weiteren können Nachrichten auch diktiert werden. Diese werden dann zwar schriftlich übermittelt, doch erfasst wurden sie vom Computer oder Handy. Ist es also gar nicht so schlimm, dass Schulkindern heute das Schreiben nach Gehör beigebracht wird?

Diktieren statt Formulieren

Um ein Online-Formular auszufüllen, muss man längst nicht mehr schreiben, man kann die Angaben auch einfach diktieren – der Computer übernimmt das Schreiben dann. Sogar das Word verfügt über eine Diktierfunktion, die mittels Spracherkennung funktioniert. Selbst zum Korrigieren von diktierten Fehlern ist weder ein Mausklick noch die Eingabe auf einer Tastatur nötig. Es reicht, dem Computer «Das hier korrigieren» und das entsprechende Wort zu sagen. Hat der Computer das Wort mehrfach falsch geschrieben, zum Beispiel im Falle eines Dialektworts, kann das Wort dem Sprachwörterbuch hinzugefügt werden, sodass es beim nächsten Mal auf Anhieb korrekt geschrieben wird. Fragt sich also, wie lange es dauert, bis der Computer uns korrigiert und nicht wir ihn …

Aktuell ist die Spracherkennung «nur» auf Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Japanisch und vereinfachtes Chinesisch optimiert.

Kleiner «historischer» Exkurs

Wer erinnert sich noch an den Hasen am Fernseher, der per SMS oder E-Mail eingesandte Nachrichten vorgelesen hat? Monoton, emotionslos und immer wieder mit interessanter Aussprache – zum Glück wurden die Nachrichten unterhalb noch schriftlich eingeblendet, ansonsten hätte man vieles nicht verstanden. Weil der animierte Comic-Hase auf Standarddeutsch programmiert war, konnte er keine englischen geschweige denn schweizerdeutsche Wörter vorlesen. Letzteres ist noch immer ein Problem, denn auch Siri, Alexa und Co. sprechen und verstehen kein Schweizerdeutsch. Doch eingeblendet werden müssen die Texte längst nicht mehr. Die Computerstimmen sprechen mittlerweile mit unterschiedlicher Stimmlage, flüssig und vor allem mehrheitlich fehlerfrei.

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