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Bild vs. Text im Internet – wird überhaupt noch gelesen?

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Werden Texte überhaupt noch gelesen? Oder nur noch in Kombination mit Bildern? Wir lesen immer noch viel, jedoch anders als früher

Im Alltag, zum Beispiel im Zug, sieht man kaum mehr Leute, die in eine gedruckte Zeitung (abgesehen von den Gratisblättern) oder in ein Buch vertieft sind. Vielmehr starrt der Grossteil in sein Handy und lässt sich von Welt des Internets berieseln. Videos, Fotos, Memes, Filme, Serien, Musik … All das hat Hochkonjunktur; insbesondere bei den Jungen. Da stellt sich die Frage: Wird überhaupt noch gelesen? Die Antwort lautet: ja, aber anders!

WhatsApp-Nachrichten, Facebook-Posts, Informationsscreens, Schilder, Werbung, Anzeigen – überall gibt’s Text. Im Alltag werden wir quasi von allen Seiten mit Text konfrontiert. Insofern wird also eher mehr denn weniger gelesen als noch vor ein paar Jahren. Der wichtigste Unterschied: Aufgrund dieser Reizüberflutung lesen wir oberflächlicher und weniger fokussiert.

Text als Unterhaltung

Dass Content König ist, ist bekannt. Im Marketing wird Content ziemlich breit gefasst, und fast alles, was auf einer Webseite oder auf den Social-Media-Kanälen sichtbar ist, fällt in den Bereich Content. Dazu gehört auch Text. Oftmals steht zwar nicht der Text im Vordergrund, er hat aber eine wichtige Funktion als Ergänzung eines Bildes, eines Videos, o.ä. inne.

Wer sich etwas auf Unterhaltungsseiten auf Facebook oder Instagram umsieht, erkennt auch relativ schnell, dass in diesem Bereich Text den Ton angibt. Auch wenn dieser meistens relativ kurz ist.

Textliche Unterhaltungsbeispiele aus dem deutschsprachigen Raum

Jodel

Jodel ist eine App und insbesondere auf Studierende ausgerichtet. Auf der Plattform können Beiträge (Jodel) anonym gepostet werden, die von anderen Jodel-Nutzern im Umkreis von 10 Kilometern angeschaut, bewertet und kommentiert werden können. Die Beiträge sind hauptsächlich Textposts, teilweise auch Bilder mit schriftlichem Kommentar.

Auf Instagram und Facebook findet man eine Zusammenstellung mit den besten und lustigsten Beiträgen, die sich grosser Beliebtheit erfreuen.

Von Jodel gibt’s mittlerweile verschiedene Versionen. Die Facebook-Seite «Jodel – die hyperlokale App» verzeichnet 1.1 Millionen Fans, rund 1.5 Millionen Personen haben die App heruntergeladen. Und posten fleissig Textcontent.

Made my Day

Made my Day ist ein Unternehmen und Social Publisher mit einer sehr grossen Anhängerschaft und ist vor allem auf Facebook, YouTube und Instagram aktiv. Insgesamt 4.5 Millionen Personen haben die Facebook-Seite mit «Gefällt mir» markiert und lesen regelmässig die Beiträge in Form von Spruchbildern. Auf Instagram hat Made my Day rund 3.5 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten. Auch auf diesem Kanal werden hauptsächlich Sprüche oder Quotes gepostet, die mal zum Nachdenken anregen sollen, mal humoristischen Charakter haben.

Faktastisch

Faktastisch betreibt eine Webseite sowie Social-Media-Kanäle, wo in Form eines Spruchbildes ein kurzer Fakt zu einem beliebigen Thema publiziert wird. Knapp 3.5 Millionen Personen gefällt die Facebook-Seite, auf Instagram sind’s sogar 6.6 Millionen.

Visual Statements

Hier ist der Name Programm. Inspirierende Zitate und Sprüche werden auf ästhetisch ansprechende Bilder im Instagram-Stil gepackt und auf der eigenen Webseite, auf Facebook und Instagram publiziert. Auch hier macht der Text zwar den Hauptbestandteil des jeweiligen Posts aus, durch die Kombination mit den Bildern soll ihm aber mehr Ausdruck verliehen werden. Auf Facebook lassen sich über 800 000 Personen, auf Instagram knapp 400 000 von den Sprüchen inspirieren.

Swissmeme

Ein Beispiel aus der Schweiz ist Swissmeme, auf dessen Instagram- und Facebook-Account Bildercollagen gepostet werden, die mit Text – meistens in Form von Zitaten – ergänzt werden. Swissmeme nimmt hauptsächlich Alltagssituationen auf die Schippe und erfreut sich an über 300 000 Fans auf Facebook, fast 700 000 Personen folgen der Seite auf Instagram.

Text in den Instagram Stories

Seit Februar 2018 können Instagram-Stories mit Texten ergänzt werden. Und dies wird rege genutzt. Nicht zur als Ergänzung zu einem Bild, sondern auch reine Textbotschaften lassen sich publizieren. Um mehr Aufmerksamkeit für den geschriebenen Text zu bekommen, können verschiedene Hintergründe gewählt werden (auch ein Foto ist möglich) sowie verschiedene Schriftarten, Farben und Stile.

Fazit

Wir lesen, und zwar nicht wenig. Doch was das moderne Leseverhalten auszeichnet, ist die mangelnde Konzentration und Aufmerksamkeit. Vielfach werden Texte – gerade im Internet – nur überflogen. Dennoch ist Text omnipräsent und das wird sich wohl auch nicht so schnell ändern – auch wenn die Texte, wie in den oben beschriebenen Beispielen, meistens sehr kurz sind und wohl auch sein müssen, damit sich effektiv konsumiert werden.

Text allein hat vielleicht einen etwas schwereren Stand. Deshalb ist es wichtig, sich als Webpublisher immer mit der Psychologie der Lesenden auseinander zu setzen. In einem früheren Blogpost haben wir bereits darüber geschrieben, was es bedeutet, fürs Web zu texten.

Grundsätzlich lässt sich sagen: Sprüche scheinen breit und sehr gut zu funktionieren, weil sich – insbesondere in Kombination mit einem inspirierenden Bild – viele darin wiederfinden und sich auch motivieren lassen. Emotionen und Humor brauchen manchmal ein paar Worte.

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