User Stories: Ein Wertvolles Tool für die User Experience Konzeption
Wir haben vor ein paar Wochen einen Artikel zum Thema Customer Journey Mapping veröffentlicht. Alternativ zu einer Customer Journey Map, kann auch eine User Journey Map erstellt werden. Anstelle der Stufen der Customer Journey, werden dabei User Stories oder Story Boards erstellt. Was das genau ist und wie das geht erfahrt ihr in diesem Post.
Was sind User Stories?
Eine User Story ist eine Darstellung von kleinen Beispielen aus dem Leben von Menschen. User Stories sind Szenarien im Design Prozess, die es dem Designer ermöglichen, sich in den Nutzer hineinzuversetzen. Bei der Erstellung einer User Journey wird anstelle einer Customer Journey eine User Story abgebildet. Dabei wird überlegt, was ein Nutzer alles vor, während und nach der Nutzung des zu entwickelnden digitalen Produktes macht.
Solch eine Abbildung hilft den Designern sowie allen anderen Projektbeteiligen, den Nutzer noch viel besser in seiner gewohnten Umgebung mit seinen gewohnten Tätigkeiten zu verstehen. Dabei wird der Fokus auf den Endnutzer und seine Bedürfnisse gerichtet. User Sories werden kollaborativ erstellt. Dabei sollen alle Projekt-Stakeholder teilhaben und ihr Wissen und ihre Kenntnis einfliessen lassen.
Wie werden User Stories erstellt
Eine Option ist sich in die Nutzergruppe hineinzuversetzen und sich zu fragen, wie sich diese verhalten würde. Das ist zwar nicht optimal, aber besser als von sich auszugehen. Man sollte nie von sich ausgehen. Stattdessen sollte man sich fragen, was würde wohl der Nutzer jetzt tun. Z.B. bei einer Website für Handwerker sollte man sich in den Schreiner, den Maurer, den Zimmermann, usw. hineinversetzen und sich dabei fragen: Was würde dieser in dieser Situation tun? Was geht ihm dabei durch den Kopf? Was empfindet er dabei? Das hilft uns den Nutzer besser zu verstehen.
Im Idealfall werden User Stories auf Basis von User Researchs erstellt. So kann direkt der Output des Researchs über die Personas, die Anwendungsfälle oder die Nutzerszenarien gewonnen werden. Sollte keine Research Phase vorangegangen sein, muss unbedingt sichergestellt werden, dass so viele Informationen wie möglich über das Projekt gesammelt werden. Diese können aus Google Analytics, den Daten im Backend, vom Kundensupport und weiteren Quellen stammen.
User Stories vs. Use Cases
Use Cases oder Anwendungsfälle sind stark vordefiniert und haben ihre eigenen Regeln. Aus diesem Grund kann nicht jeder daran teilnehmen. Nur die Projektverantwortliche Person oder das Team definieren die Anforderungen und Funktionalitäten. Damit helfen sie vorwiegend dem Entwicklungsteam.
User Stories hingegen sind sehr einfach gehalten und helfen schwerwiegende Missverständnisse zwischen Nutzer und Entwicklungsteam zu vermeiden. Sie werden gemeinsam erstellt und helfen, dass alle Stakeholder dieselbe Sprache sprechen und ihren Fokus auf dasselbe richten. User Stories sind nicht auf Features und Lösungen fokussiert, sondern simpel auf den «realen» Nutzer und seine Bedürfnisse im Umgang mit einer Anwendung. Dabei werden keine abstrakten Funktionen aufgelistet.
User Stories Umsetzung
User Stories werden auf Post-it’s geschrieben. Dabei gibt es keine minimale oder maximale Anzahl. Man beginnt idealerweise so früh wie möglich und bildet so gut wie möglich den ganzen Prozess und damit jeden möglichen Kontakt mit der Anwendung ab. Dabei kann die Anzahl Post-it’s am Anfang etwas überfordernd sein. Aber in jedem Fall wird die Menge besser zu handeln sein, als nicht-mehr-enden-wollende Requirement-Dokumente. User Stories werden für jede Persona erstellt.
Story Boards
Alternativ zu einer User Journey Map kann auch ein Story Board gezeichnet werden. Im Grunde handelt es sich um zwei verschiedene Tools, die alternativ angewendet werden. Natürlich kann in einem Workshop auch eine Mischform oder beides angewendet werden. Beides hilft sich den End-Nutzer besser vorzustellen und für Ihn die optimale Anwendung zu konzipieren.
Fazit User Stories und Story Boards
User Stories oder Story Boards helfen einen Nutzer zu verstehen und sich so gut wie möglich in seine Haut zu versetzen. Ersteres ist Teil einer User Journey, Story Boards können alternativ und unabhängig von einer User Journey erstellt werden, aber zum gleichen Zeitpunkt bei der User Experience Konzeption. User Stories werden in der Gruppe aller Stakeholder erstellt, um so viel Erfahrung wie möglich einfliessen zu lassen und für ein optimales Resultat. Dabei stehen nicht Lösungen und Features einzelner Anwendungsfälle im Vordergrund, sondern die gesamte Erfahrung des potenziellen Anwenders. Im besten Fall geht einer User Story User Research voran – ist das nicht möglich, sollten so viel Daten und Informationen wie möglich mit einbezogen werden. Viel Spass beim Erstellen!
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