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SOCIAL MEDIA CHECK: 10 GRÖSSTE SCHWEIZER OPENAIRS UND FESTIVALS IM VERGLEICH

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Keine Musik, kein Beisammensein und keine unvergesslichen Momente mit Freunden. Seit letztem Jahr stehen die Openair- und Festivalbühnen der Schweiz leer. Statt Campingzelten wuchert jetzt Grünzeug auf den Veranstaltungswiesen und Mikrofone und Lautsprecher bleiben verpackt.

Wer dieses Jahr auf mehrtägiges Audiovergnügen im Freien gehofft hat, wurde bitter enttäuscht. Noch immer müssen wir auf Grossveranstaltungen weitestgehend verzichten. Geheadbangt, getanzt und mitgesungen wird entweder im heimischen Wohnzimmer oder auf TikTok. Fast keine andere Branche wurde so hart von der Pandemie getroffen wie die der Openairs und Festivals. Doch wie gehen diese mit der Situation um? In unserem Social Media Check prüfen wir genau das. Wer wie mit der Überbrückungszeit umgeht und wer noch immer aktiv ist oder eben nur Funkstille sendet, zeigen wir euch hier.

FACEBOOK, TWITTER UND INSTAGRAM SIND AN DER SPITZE

Genauso wie Foodtrucks zur Verpflegung auf einem Festival nicht fehlen dürfen, sind die sozialen Plattformen Twitter, Facebook und Instagram ein fester Bestandteil der Kommunikationsstrategie der Festivals und Openairs. Kaum verwunderlich, schliesslich sind Fotos und Videos das A und O, wenn es um die Verbreitung des Contents geht. Und die Community? Die postet, teilt und liket sowieso fleissig. Doch dazu gleich mehr.

Fällt der Blick auf den zweiten Balken von rechts, erkennt man gut, dass die Videoplattform YouTube mit 60% auf Platz zwei steht. Keine so schlechte Idee, so ein Kanal. Denn auch so können sich die Besucher an die schönen Momente erinnern. Nicht verwunderlich ist, dass in diesem Sektor LinkedIn und XING keine Verwendung finden, weswegen nur 30% auf LinkedIn vertreten sind und beim grossen X niemand. Employer Branding und Online Marketing finden also anderweitig statt.

Paléo hängt sie alle ab

Ist es die Atmosphäre? Die coole Location? Oder doch eher der sich jährlich verändernde Musikstil? Es muss wohl ein Mix aus allem sein, der die hohen Followerzahlen gerechtfertigt. Mit 160’179 Abonnenten auf Facebook, sage und schreibe 75’170 auf Twitter, 3’882 auf LinkedIn und 12’700 auf YouTube, hängt das Paléo Festival sie alle ab. Das Festival ist – zumindest dieses Jahr – mit gerade einmal vier Posts verteilt auf allen genutzten Social-Media-Kanälen eher ruhig, es scheint aber dennoch Anklang zu finden. Schauen wir uns die Lage genauer an, ist nicht unbedingt ihre Social Media Präsenz, wohl aber das stetig wechselnde Musikgenre, die 1’400 Künstler, die, verteilt auf 7 Bühnen, abrocken und die fast 280 zusätzlichen Acts für die hohe Followerzahl verantwortlich. In diesem Fall eilt oder besser gesagt hallt der Ruf ihnen voraus.

Das Openair Frauenfeld, dass sich mit 159’579 Followern auf Facebook sehen lassen kann und das Greenfield Festival, das ebenfalls hier auf stolze 60’434 kommt, sind beide mit flotten Ideen um die Ecke gekommen, um seiner Followerzahl gerecht zu werden. Mehr dazu, lest ihr weiter unten.

Vergleichen wir die Abonnentenzahlen auf Facebook mit den anderen Social-Media-Kanälen, erkennen wir, dass diese bei allen Openairs und Festivals am höchsten sind. Vermutlich ist dieser Umstand der langen Präsenz der Festivals auf Facebook geschuldet – dort hatte die Community die längste Zeit zu wachsen.

Aber Instagram holt langsam auf – weil eben längst nicht mehr nur die jüngere Generation sich vermehrt auf dieser Plattform tummelt. Das Openair Frauenfeld bringt es auf 111’000 begeisterte Fans, das Paléo Festival auf 44’000 und das Gurten auf 20’500, Tendenz steigend.

Wenn es zwitschert, ist es Larry, der blaue Vogel, der lange Zeit namenlos die Plattform Twitter angezeigt hat. So richtig laut piepen tut er allerdings noch nicht. Zumindest nicht auf der Bühne der Festivals und Openairs. Auch hier sind, nebst dem Paléo Festival, das Gurten Festival mit 6’892 Followern und die beiden Openairs St.Gallen (5’546) und Frauenfeld (5’510) Vorreiter.

Auch auf YouTube versammeln einige Openairs eine recht ansehnliche Fangemeinde. Hier sind das Paléo Festival mit 12’700, das Openair Frauenfeld mit 5’130 und das Openair Gampel mit 2’940 Followern am stärksten vertreten. Gepostet wurde dort allerdings vor einem Jahr zuletzt. Anschauen kann man sich zum Glück die Erinnerungen in Form von After Movies, Best of Videos und Line-up-Präsentationen trotzdem jederzeit.

50/50 bei der Kommunikation

Wie bei jedem monatlichen Social Media Check testen wir auch jetzt wieder, wie sehr die einzelnen Veranstaltungen auf Community Management setzen. Schliesslich möchte man zukünftige Besucher nicht vergraulen und, besonders in dieser Lage, die Vorfreude auf nächstes Jahr schüren. Natürlich ist uns hierbei klar gewesen, dass Rückfragen oder persönliche Nachrichten nicht bei allen beantwortet werden könnten. Ehrlich gesagt, hatten wir auch schon fast damit gerechnet. Nichtsdestotrotz haben die Hälfte der Festivals und Openairs auf unsere Nachrichten reagiert und uns gezeigt, dass Community Bindung einen hohen Stellenwert hat.

Besonders schnell hat das Blue Balls Festival reagiert. In unter einer Stunde wurde uns sofort mit einer persönlichen Nachricht und Bild geantwortet. Auch das Gurten Festival und das Zürich Openair haben gezeigt, dass tatsächlich Menschen hinter der Tastatur sind und uns mit mehr als nur einer herzlichen Antwort geschrieben. Das Openair Frauenfeld und das Heitere Openair waren schnell und informativ, was auch sehr zu begrüssen war. Beim Rest sind wir zwar noch in der Warteschlange, aber wie bereits erwähnt: Wir drücken da mal ein Auge zu.

Aktivität, trotz Ruhephase

Die Top 3 unseres Aktivitäten Rankings setzen, trotz schwerer Ausgangslage, hauptsächlich auf Facebook und Instagram Präsenz. Dabei liefern sich das Greenfield Festival mit 39 Posts und das Openair Frauenfeld mit 33 Posts fast schon ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wobei das Zürich Openair mit 29 Posts auch nicht wirklich weit zurückliegt.

Aktiv ist vor allem das Greenfield Festival, das die Zeit schlau überbrückt. Unter anderem wurde auf Facebook und auf Instagram eine Serie der Menschen hinter der Bühne aufgegleist. Dabei werden unter anderem die Geschäftsführerin, der Booker und der Main Stage Moderator interviewt. Auch ein sehr cooler Insight für die Abonnenten: Einige der Künstler, die beim diesjährigen Greenfield Festival die Menge zum Kreischen gebracht hätten, lassen die User per Video grüssen und erzählen, wie sehr sie sich auf nächstes Jahr freuen.

Seit Wochen wird von unserer Nummer 2, dem Openair Frauenfeld, auf beiden Plattformen fleissig gepostet. Warum? Weil Mitte September eine abgespeckte Version des eigentlichen Openairs, das sogenannte «Frauenfeldli», stattfinden wird. Dabei dürfen nur 20’000 Besucher pro Tag eingelassen werden und 10’000 können wieder die Haken ihrer Campingzelte in die Erde einschlagen. Facebook und Instagram werden seitdem nicht mehr nur mit «Festival related» Memes geflutet, sondern auch Q&A, Countdown-, Ticketvorverkauf-, Erinnerungs- und Line-up Videos werden gepostet. Kurz: Sie wissen, wie man die Crowd bei Laune hält.

Platz 1 und Platz 2 haben ihre Veranstaltung für dieses Jahr abgesagt, nicht so das Zürich Openair. Dieses findet an jeweils zwei Wochenenden im August statt. Der Ticketverkauf ist in vollem Gange, weswegen sich die Facebook Posts hauptsächlich um die Vorstellung des Line-Ups und dem damit verbundenen Ticketverkauf dreht. Die Fans freut es, denn es wird rege geteilt, geliket und kommentiert.

Die Aktivitäten auf LinkedIn und Twitter sind praktisch zum Erliegen gekommen. Ein wenig Bewegung kann man sporadisch dennoch verzeichnen. Das Openair Frauenfeld beispielsweise kommunizierte letztes Jahr auf Twitter eher nüchtern und informativ statt wild und bunt wie auf Facebook und Instagram. Auch das Openair Zürich und das Greenfield Festival liessen sich dieses Jahr kurz blicken. Noch steckt der Plattform aber ein Würmchen im Hals. Vielleicht kommt nächstes Jahr mehr Schwung auf.

Gesamthaft kann man sagen, dass, obwohl die meisten Openairs und Festivals abgesagt worden sind, sich einige doch noch tapfer schlagen und die Fans – und vielleicht auch sich selbst– bei Laune halten. Denn wie heisst es so schön? The show must go on.

Was es noch zu erwähnen gibt:

  • Ganz Gallien ist von den Römern besetzt! Ganz? Nein, ein kleines Dorf … So oder so ähnlich könnte man das Montreux Jazz Festival dieses Jahr betrachten. Denn dieses hat nach monatelangem Bangen tatsächlich während zwei Wochen dieses Jahr stattgefunden und hat sich somit dem grossen bösen Römer… entschuldigung … Corona widersetzt. Das Besondere am Festival? Einige Artists haben sich bereit erklärt, auch Livestream Übertragungen ihrer Konzerte zu machen.
  • Einen anderen, nicht minder interessanten Weg ist das Afro Pfingsten Festival im Mai gegangen. Dieses wurde nämlich als Hybridfestival umgesetzt. Sechs Stunden wurde live aus Winterthur und Ghana gestreamt, sodass Besucher sicher im heimischen Wohnzimmer dancen konnten. Beworben wurde das Ganze fleissig mit Videos und Bildposts auf Instagram und Facebook, die das Line-up vorstellen. Da musste man einfach die Hüften mitschwingen.

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