Zum Inhalt springen

Weiterleitungen bei Bildern: Eine oft vergessene SEO-Massnahme beim Relaunch einer Website

keine Kommentare

Bei einem Relaunch einer Website wird oft vergessen, die Bilder weiterzuleiten. Dass es für SEO wichtig ist, die alten URLs auf die neuen weiterzuleiten, ist mittlerweile bekannt und wird meistens auch gemacht. Aber die Bilder werden dabei oft ignoriert. Denn das Zuordnen der Bild-Weiterleitungen ist oft nur manuell möglich und mit grossem Aufwand verbunden. Mit dem Verzicht auf entsprechende 301-Weiterleitungen verliert man aber unter Umständen viele wertvolle Backlinks und Ranking-Power bei Google wie auch Besucher. In welchen Fällen lohnen sich Weiterleitungen und was muss man dabei beachten?

Weshalb braucht es überhaupt Weiterleitungen?

Falls du dich damit schon auskennst, überspringe diesen Absatz direkt. Ansonsten Willkommen bei Weiterleitungen 101. Wobei es in diesem Fall eher 301 heissen sollte. Denn «HTTP 301» ist der HTTP Status Code für «Moved Permanently». Dieser Code (oder Antwort) liefert ein Server zurück, wenn eine URL nicht mehr existiert, der Inhalt aber unter einer neuen URL erreichbar ist.

Beispiel einer Anfrage mit 301 Weiterleitung
Beispiel einer Anfrage des Clients (Browser wie Chrome) und der Antwort des Servers via Wikipedia

Wenn man also eine URL ändert oder umbenennt, sollte man die alte URL auf die neue weiterleiten. Weshalb ist das so wichtig? Die Antwort ist hauptsächlich «wegen Google». Und zwar ist es für Google ohne die Weiterleitung viel aufwändiger herauszufinden, wo der Inhalt neu ist und ob er überhaupt noch existiert. Mit einer Weiterleitung ist der Fall klar.

In Bezug auf SEO ist das enorm wichtig. Denn bei einer Neuindexierung verliert man alle Backlinks und die aufgebaute Rankingpower (Sichtbarkeit) bei Google. Mit einer Weiterleitung können die Backlinks sowie das Ranking bei Google zumindest teilweise beibehalten werden, wenn der Content ähnlich und von guter Qualität ist.

Mehr dazu findet Ihr regelmässig auf unserem Blog in diesen Artikeln:

Jede alte URL sollte (sofern möglich) mit einer 301 Weiterleitung auf das neue Gegenstück geleitet werden. Dies wird in der Regel direkt auf dem Server via .htacess ausgeführt. Je nach System gibt es jedoch auch hier verschiedene Wege zum Ziel.

Oft werden einfach alle oder die meisten URLs auf die Startseite der neuen Website weitergeleitet oder auch auf thematisch nicht passende Seiten. Das ist nicht die Idee und führt zu keinem guten Ergebnis. Wenn man das macht, kann Google in der Search Console diese Weiterleitungen als «Soft 404» einstufen. Ein Soft 404 wird dann als «404 Not found» behandelt und die URL verschwindet aus dem Index.

Die URLs nicht weiterzuleiten ist aber noch schlechter und führt direkt zu einem 404. Dabei verliert man Traffic und Google ist gezwungen, die Bilder auf der neuen Website zu finden und nochmals zu indexieren. Dass die Bilder danach gleich gut ranken wie zuvor ist keinesfalls garantiert. Zudem verliert man alle Backlinks, welche die Bilder eventuell angesammelt haben.

In diesem Beitrag soll es nun spezifisch um die Bilder gehen.

Weshalb wird die Weiterleitung der Bilder oft nicht beachtet? Warum leiten Web-Agenturen Bilder nicht weiter?

Bilder weiterzuleiten kann je nach Art des Relaunch eine aufwändige Aufgabe sein, welche nur von Hand bewältigt werden kann. Bei Beibehaltung des Contents und aller Bilder bietet sich eine programmierte Weiterleitung an. Aber zumeist wird bei einem Relaunch einer Website nicht nur die URL-Struktur, sondern auch am Content viel geändert. Somit werden Bilder ausgetauscht, neu komprimiert oder zugeschnitten, mit neuen Bildern ersetzt oder ganz weggelassen. Somit gibt es eine Vielzahl an möglichen Fällen, welche aus SEO-Perspektive alle unterschiedlich behandelt werden müssen.

Zudem sind die Bilder oftmals für weniger Webseitenbesucher verantwortlich als die HTML-Seiten oder PDF-Dokumente. Auch bezüglich Backlinks sind die Bilder bei den meisten Websites weniger relevant. Es lohnt sich jedoch, seine Annahmen zu überprüfen. Denn hier kann man viel verschenken. Sehr viel. Bei Bildern ist vor allem die Google Bilder Suche eine relevante Quelle für Traffic, an die man nicht immer als erstes denkt.

Ein anderes Thema sind sogenannte Deeplinks oder Hotlinks. Dabei verwendet eine externe Website eines deiner Bilder und verlinkt direkt auf die Bilddatei. SEO-mässig ist das gut für die eigene Website. Wenn nun das Bild plötzlich nicht mehr existiert, wird auf der anderen Website das Bild auch nicht mehr angezeigt – und der Backlink geht auch verloren.

Muss ich die Bilder wirklich weiterleiten?

Ja. Das wurde auch 2016 von Google bestätigt. Achtung: Für eine gute Indexierung deiner Bilder reicht das Bild alleine nicht aus. Das Bild sollte in einer thematisch passenden Landingpage im Content eingebettet sein. Ansonsten wird es nicht viel mit dem Ranking in der Google Bildersuche.

Wie sieht eine korrekte Weiterleitung der Bilder aus?

Das ist gar nicht mal so kompliziert. Denn eine URL ist eine URL. Auch Bilder haben eine URL. Genauso wie Artikel, Seiten, Blogpost, PDFs und weitere Content Formate. Jede URL kann Backlinks aufbauen und kann Traffic generieren. Technisch gibt es hier also keine grosse Unterscheidung. Auch eine Weiterleitung per 301 wird für alle Dokumenttypen gleich eingerichtet. Doch wann soll eine Weiterleitung eingerichtet werden und wann nicht?

Dazu habe ich in Anlehnung an diesen Blogbeitrag von tagseoblog.de eine Tabelle erstellt:

Braucht es eine 301 Weiterleitung bei Bildern?
Was verändert sich?
Nur die URL des Bild hat sich geändert. Nur der Name der Bilddatei hat sich geändert. Das Bild wurde komprimiert. Sprich neue Datei, sehr ähnlicher Inhalt. Es handelt sich um ein neues Bild mit neuen optischen Inhalt.
Es braucht eine Weiterleitung. Es braucht eine Weiterleitung. Bei wenigen Bildern ist eine Weiterleitung empfehlenswert.*
Bei vielen Bilder kann es besser sein auf Weiterleitungen zu verzichten.**
Es braucht keine Weiterleitung.*

* Keine SEO Empfehlung ohne ein Aber. Im Einzelfall kann es bei sehr vielen Backlinks oder Hotlinks auf ein Bild dennoch Sinn machen, eine Weiterleitung einzurichten.

** Bei sehr vielen Bildern muss man vieles abwägen. Durch die Weiterleitungen kann man nämlich auch Rankingpower verlieren und je nach Crawlingbudget von Google für deine Website kannst du ohne Weiterleitungen eventuell besser fahren. Grund dafür ist, dass Google die Weiterleitungen per sofort zur Kenntnis nimmt, diese aber erst nach und nach überprüft. Wenn du Google nicht über die Weiterleitungen informierst, findet Google die fehlenden Bilder fortlaufend und nicht alle gleichzeitig.

Im Idealfall sollte man also URL-Veränderungen und Bildveränderung möglichst voneinander trennen. Aber dass bei einem umfangreichen Relaunch einer Website auch Bilder verändert werden, ist nun mal nicht zu verhindern.

Wie erstelle ich einen Plan zur Weiterleitung aller Bilder?

Die Erstellung eines Plans zur Weiterleitung von Bildern ist, vorausgesetzt man hat die richtigen Tools zur Hand, gar nicht so schwierig. Diese kurze Anleitung zeigt dir ein mögliches Vorgehen:

  1. Seite crawlen mit einem Tool wie beispielsweise Screaming Frog
  2. Alle URLs von Bildern separat exportieren in ein Excel
  3. Backlinks checken mit einem Tool wie Majestics oder ahrefs
  4. Search Console checken auf «Suchtyp: Bild» und exportieren
  5. Weiterleitungen sammeln, priorisieren und zusammenfassen
  6. Weiterleitungen einrichten

Beim Go-Live solltest du dann folgendes beachten:

  • Weiterleitungen nochmals checken
  • Besonders Weiterleitungsketten checken
  • Traffic in Bezug auf «Suchtyp: Bild»  in Search Console monitoren

Das hört sich kompliziert an für dich? Kein Problem, wir übernehmen das gerne. Schreib uns einfach eine Mail.

Bonus Tipp: Weiterleitung der Bilder nicht vergessen bei Einrichtung eines CDN

Zur Optimierung der Ladezeit einer Website (Pagespeed) werden die Bilder oftmals auf schnellere Server ausgelagert. Man spricht dabei von einem CDN (Content Delivery Network). Dabei werden die Bilddateien physisch an einem Ort gespeichert. Somit sollten auch hier entsprechende Weiterleitungen nicht fehlen.

Fazit: Auch Bilder brauchen Weiterleitungen

Ich hoffe, der Artikel konnte dich davon überzeugen, dass es sich beim Relaunch deiner Website lohnt, an die Bilder zu denken. Zudem sollten die Tipps helfen abzuschätzen, wie viel die Bild-Weiterleitungen in deinem Projekt bringen können. Das ist je nach Projekt unterschiedlich und lohnt sich individuell anzuschauen.

Kategorie:  SEOWebsiteWordPress

keine Kommentare

Dein kommentar zum artikel

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Mehr Besucher für Ihre Internetpräsenz.


Unsere Website verwendet Cookies, die uns helfen, unsere Website zu verbessern, den bestmöglichen Service zu bieten und ein optimales Kundenerlebnis zu ermöglichen. Durch Nutzung dieser Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies für Analysen, personalisierte Inhalte und Werbung zu. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Akzeptieren