Social Media Check: Die Schweizer Versicherungen im Visier Teil 2
Bereits im Jahr 2017 haben wir in unserem Social Media Check die Schweizer Versicherungsbranche genauer unter die Lupe genommen. Nun ist es an der Zeit, erneut einen Blick auf die Social Media Aktivitäten der Versicherungen zu werfen. Welche Veränderungen und Trends können beobachtet werden? Wir haben für euch die wichtigsten Facts zusammengetragen.
1. Versicherungen auf (fast) allen grossen Social Media Plattformen vertreten
Soziale Medien scheinen ihren Platz in den Kommunikationsabteilungen von Generali, Mobiliar und Co. gefunden zu haben. Dies zeigen unsere Recherchen, denn alle untersuchten Versicherungen (bis auf Swiss Re) sind mittlerweile auf den grossen Social Media Plattformen vertreten. Besonders deutlich wird dies in Bezug auf Instagram. Während vor einem Jahr knapp 70 Prozent aller Versicherungsunternehmen ein Profil auf Instagram bewirtschafteten, sind es nun ganze 100 Prozent. Auch auf YouTube konnte eine Sättigung von 100 Prozent (im letzten Jahr noch 90 Prozent) beobachtet werden. Ohne Social Media geht somit auch bei den Versicherungen nichts mehr.
2. Nutzerzahlen pro Plattform: Facebook nach wie vor stark genutzt
Die Nutzerzahlen der Schweizer Versicherungsgesellschaften sind auf Facebook nach wie vor deutlich höher als dies bei den anderen Sozialen Netzwerken der Fall ist. Einzig Generali, die Allianz und die Axa Winterthur haben auf LinkedIn mehr Nutzer. Werden die Nutzerzahlen innerhalb der einzelnen Plattformen verglichen, können hingegen grosse Unterschiede beobachtet werden. Während Swisslife und die CSS auf Facebook mit über 30’000 Followern aufwarten können, ist die Axa Winterthur auf LinkedIn Spitzenreiter. Auf Twitter manifestiert sich Swiss Re, wobei diese Facebook gekonnt ignorieren. Nochmals anders sieht es beim Blick auf das Businessnetzwerk Xing aus. Mittels inhaltlich hochwertigem Content in Form von Mitarbeiterportraits, schafft es die Baloise Versicherung, stets aktuelle Posts auf Xing für ihre Nutzer bereitzustellen. Die über 3’500 Follower zeigen, dass diese Methode Früchte trägt. Auch die YouTube Videos der Allianz treffen den Nerv der Zeit, insgesamt folgen der Versicherung über 13’000 User.
*Anmerkung: Während Swiss Re nicht auf Facebook vertreten ist, sind die Followerzahlen der SWICA auf Xing nicht öffentlich einsehbar.
3. Das grösste prozentuale Wachstum verzeichnen SWICA, Baloise und Helvetia
Wie bereits im letzten Social Media Check vor einem Jahr, können sich die gleichen drei Versicherungen im Bezug auf den prozentualen Follower-Anstieg, durchsetzen. Innerhalb von 12 Monaten konnte die SWICA die Followerzahl auf Facebook mehr als verdoppeln. Eine Mischung aus Engagement-Posts, Gesundheits-Facts und Stellenangeboten sorgen für Interaktionen und Reichweite. Mit über 40 Prozent Anstieg folgt auf dem zweiten Platz die Baloise Versicherung, gleich dahinter die Helvetia. Besonders auffällig: Die Generali Versicherung konnte beinahe keinen Anstieg verzeichnen und scheint den Fokus vermehrt auf LinkedIn zu legen.
4. Klare Unterschiede bei der Reaktionsgeschwindigkei
Eine schnelle Form der Kontaktaufnahme stellen für Versicherungen vermehrt die Sozialen Medien dar. 47 Prozent der untersuchten Schweizer Versicherungen liefern über Facebook innerhalb von wenigen Stunden eine Antwort auf Kundenfragen. Die Baloise und Helvetia Versicherungen reagieren sogar sofort mittels einer automatischen Antwort, kurz danach kann man mit einem Mitarbeiter schreiben. Die Helvetia ermöglicht dem Kunden per Facebook-Nachricht sogar unkompliziert einen einen Velodiebstal zu melden. Auch von der AXA Winterthur erhält der Kunde innert einer Stunde eine Rückmeldung. Hier haben die Mobiliar, Generali, die Allianz und die CSS noch Luft nach oben. Dennoch gilt: Wer bis zum nächsten Tag warten kann, erhält von allen Versicherungen eine Antwort.
5. Am aktivsten auf Social Media sind Swiss Re, Helvetia und SWICA
Insgesamt 130 Posts hat Swiss Re im letzten Monat verfasst. Eine beachtliche Menge, besonders vor dem Hintergrund, dass das Unternehmen auf Facebook nicht vertreten ist. Praktisch gleich auf, mit 129 Posts im Monat, befindet sich Helvetia, welche hauptsächlich auf Twitter und Facebook sehr aktiv ist. Auf dem dritten Platz mit 89 Posts landet SWICA. Die Versicherungsgesellschaft fokussiert ihre Kommunikation auf Facebook und LinkedIn.
6. Weitere spannende Entwicklungen
Obwohl wir uns in der Auswahl etwas eingrenzen mussten, gibt es einige spannende Facts, die es verdient haben erwähnt zu werden:
- Beim genaueren Hinsehen wird deutlich: Das Betreiben von professionellem Community Management wird ernster genommen. Im Vergleich zum Vorjahr antworten die Versicherungen häufiger auf Kommentare unterhalb ihrer Posts, selbst dann, wenn seitens der User keine direkte Frage gestellt wurde. Positiv fällt hier die SWICA auf, denn fast jeder Kommentar wird beantwortet.
- Die Zürich Insurance Group bleibt auf Facebook mit mehr als 600’000 Follower unbestritten die mitgliederstärkste Fanpage.
- Instagram wird aktiv genutzt und bewirtschaftet: Nicht verwunderlich, dass sich die Followerzahlen auf den Instagram-Plattformen der Baloise, Mobiliar und Axa Winterthur verdoppelt haben.
- Mit 732’978 Followern auf YouTube stellt die CSS Versicherung die anderen Mitkonkurrenten klar in den Schatten.
Hast du weitere Anregungen zum Social Media Check oder möchtest du, dass wir die Social Media Performance deines Unternehmens genauer unter die Lupe nehmen? Mit unserem Social Media-Check helfen wir dir, deinen Online-Auftritt zu optimieren.
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