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SOCIAL MEDIA CHECK: 10 SCHWEIZER SPITÄLER IM VERGLEICH

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«Wie geht es uns heute?» Diese oder eine ähnliche Frage hat wohl jeder schon einmal gehört, der ins Spital gehen musste. Dass diese Frage überhaupt gestellt wird, zeigt, dass das Fach- und Pflegepersonal sich um unsere Gesundheit kümmert und dann einen Behandlungsplan aufstellt. Mit unserem Social Media Check drehen wir den Spiess um. Denn für einmal erstellen wir für die Schweizer Spitäler eine Diagnose.

Für viele ist der Gang ins Spital mit einem flauen Gefühl im Magen verbunden. Denn wer bitte mag schon Ärzte und medizinische Untersuchungen? Dass die Engel in Weiss, wie sie auch ganz gerne genannt werden, uns in solchen Institutionen überhaupt behandeln können, haben wir unter anderem den Römern zu verdanken. Sie hatten schon vor zweitausend Jahren erkannt, dass verletzte Heere unbedingt eine feste Anlaufstelle benötigten, um zu genesen. Auch andere Kulturen hatten bereits ähnliche Formen solcher Heilorte. Ob die grossen griechischen Krieger auch schon damals Angst vor Spritzen und Co. hatten? Wir wissen es nicht. Was wir allerdings wissen, ist, dass noch immer viele Menschen sich vor Spitälern fürchten. Das wissen diese auch selbst. Darum haben sie – moderne Technik sei Dank – Social-Media-Kanäle aufgesetzt. So können sie der Bevölkerung medizinische Themen so nah und einfach erklären, wie es noch nie zuvor möglich war. Jetzt kommen wir ins Spiel: Auf welchen Plattformen agieren die Schweizer Spitäler? Und wie bringen sie ihren Content an Herrn und Frau Schweizer? Wir haben den Check gemacht.

Sichtbarkeit? Ja, bitte!

Informationsfluss und Kommunikation sind den Schweizer Spitälern offenbar sehr wichtig. Das macht auch Sinn, hat doch der Grossteil der Schweizer Bevölkerung wenig Wissen zu medizinischen Themen. Um diese verständlich zu vermitteln, nutzen alle geprüften Schweizer Spitäler Facebook, Instagram, Twitter, LinkedIn und YouTube – in unterschiedlichem Ausmass, wie wir später sehen werden. Selbst TikTok, die auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt eine attraktive Plattform für Spitäler ist, ist bei 5 von 10 Spitälern auch präsent. Ob es hier tanzendes Fachpersonal zu sehen gibt?

10 Schweizer Spitäler im Check

Les Hôpitaux de Genève machen das Rennen

In unseren Social-Media-Checks erleben wir es oft, dass ein Unternehmen die sozialen Netzwerke dominiert. Auch bei den Spitälern verhält es sich nicht anders. Les Hôpitaux de Genève sind ganz klar auf dem ersten Platz bei Facebook, Twitter, Instagram und YouTube. Man muss aber hier sagen, dass der Auftritt im Netz natürlich nicht nur ein Spital, sondern eben mehrere, unter einem Dach vereint.

Bleiben wir noch kurz in der Westschweiz. Das CHUV, Centre hospitalier universitaire vaudois hat HUG (Hôpitaux de Genève) auf der beständigen Plattform LinkedIn um knapp 2’000 Follower geschlagen – ganze 57’892 User haben sich als Fans geäussert. In der Rangfolge als Drittplatzierte befindet sich das Universitätsspital Zürich mit 30’403 Followern. Danach folgen das Inselspital Bern und das Universitätsspital Basel mit je rund 19’000 und 18’000 Followern. Diese – für LinkedIn – doch recht hohen Zahlen lassen uns vermuten, dass hier der eigentliche Kampf, vor allem um das Personal, stattfindet. Nicht einmal die sonst eher gut platzierten Facebook– und Instagram-Kanäle kann diese Schar an Usern übertreffen; auf YouTube schwanken die Zahlen. TikTok, die bei der jüngsten Generation beliebt ist, ist noch nicht bei allen angekommen oder noch im Aufbau. Nur das Universitätsspital Zürich hat Gas gegeben und sich 3’938 Follower ergattert. Wie? Bleibt schön dran.

Reaktionsfreude? Gar nicht mal so schlecht

Nicht nur die klare und einfache Vermittlung medizinischer Themen ist für die Spitäler via Social Media wichtig. Auch die Möglichkeit, direkte Privatnachrichten verschicken zu können, sollte gewährleistet sein. Das nimmt Patienten und Besuchern Hemmungen und lässt Spitäler nahbarer und freundlicher wirken. Aus diesem Grund gehört der Reaktionsfreudetest zu unseren Checks dazu. Wie ernst nehmen die getesteten Unternehmen ihr Community Management? Wir haben sie auf Herz und Nieren geprüft. 😉

Ausserordentlich begeistert sind wir vom Kantonsspital Graubünden. Diese haben uns praktisch sofort und hilfsbereit geantwortet. Auch das Universitätsspital Zürich und das Luzerner Kantonsspital haben schnell und informativ innerhalb einer Stunde geantwortet. Die Kantonsspitäler Aarau und St.Gallen, sowie HUG haben uns nur wenig später ebenso freundlich und kompetent aushelfen können. Nur vom CHUV, EOC und vom Universitätsspital Basel haben wir im Rahmen unserer festgelegten Antwortzeit nichts gehört. Wir sind aber trotzdem davon überzeugt, dass sie ihre Socials im Griff haben.

Twitter ist in Genf beliebt

Ein hoher Turm ragt hier auf unserer Rangliste der Aktivitäten. Und siehe da, es ist die Plattform Twitter von den Hôpitaux Universitaires de Genève. Dank ihrer vielen Tweets haben sie sich auf Platz 1 geschoben. Gezwitschert wird unter anderem über stattgefundene Events, dem World Heart Day, was man im Falle einer ungeplanten Schwangerschaft tun kann und Long Covid Symptomen. Auch sehr spannend: Ihre Reihe Frage-Antwort-Videos, die das Thema Eierstockkrebs in unter einer Minute näherbringt und die wichtigsten Fragen beantwortet.

Und die anderen Plattformen?

Der Content wird in angepasster Form auch auf Facebook, Instagram und LinkedIn ausgespielt. Auf YouTube hingegen zeigt sich ein anderes Bild. Oder besser gesagt Video. Hier stellen sie Gesundheitsthemen wie Diabetes in kleinen Kurzvideos vor und erklären sehr genau aber verständlich, was eine solche Diagnose bedeutet, was getan werden muss und wie man damit leben kann. Eine kleinere Videoreihe dreht sich um das Thema Patienten mit Hörbeeinträchtigung und wie mit dem Pflegepersonal kommuniziert werden kann. Ihre letzte Videoserie dreht sich um die Frage: Was ist der Unterschied zwischen dem biologischen und dem sozialen Geschlecht? Interessant und allemal sehenswert.

Der Mix macht es in Zürich

Mit einem deutlichen Abstand und 112 Posts hat sich das Universitätsspital Zürich auf den zweiten Podestplatz geschoben. Auch hier erkennen wir, dass Twitter der Lieblingskanal des Spitals ist. Themen wie Osteoporose und eine gesunde Ernährung werden in Livestreams thematisiert, einige vergebene Awards und Auszeichnungen präsentiert und diverse Podcast Folgen des «USZdirekt» angeteasert. Auf LinkedIn geht das Spital vermehrt auf die Berufe und das Personal ein. So wird jede Woche der «Job der Woche» gepostet und die Mitarbeitenden mit kleinen Biografien vorgestellt. Auch auf Instagram wird weniger fachtechnisches Wissen, dafür mehr zwischenmenschliches präsentiert: So konnten die User verfolgen, wie Spürhunde auf dem alten Gebäudegelände nach Igeln Ausschau hielten, vier FaGe-Auszubildende während des Sommers die Uniklinik Hamburg-Eppendorf besuchten und wie 76 Studierende ihre praktische Ausbildung abgeschlossen haben. Dazwischen werden informative Posts zu heimischen Heilpflanzen abgesetzt. Und so richtig frischen und jungen Content zeigen sie auf TikTok. Hier rücken vor allem die Lernenden in den Vordergrund und die «Good Vibes» – das Sommerfestival Video lässt grüssen. Alles in allem finden wir es sehr gelungen, wie die einzelnen Kanäle zielgruppengerecht bespielt werden. Note: sehr gut!

LinkedIn und Facebook werden am meisten in Bern genutzt

Auf den – wenn auch nur ganz knapp – letzten Podestplatz stellt sich das Inselspital Bern mit 106 Posts. Ein Blick auf unsere Grafik zeigt klar: Auch sie setzen viel Wert auf LinkedIn – und Facebook. Die Inselgruppe Bern, wie sie in den sozialen Netzwerken auftreten, präsentiert hierbei in Kurzvideos den «Kopf der Woche». Daneben bedanken sie sich für Awards und Auszeichnungen und rücken ihr Fachpersonal ins rechte Licht mit professionellen Posts. Auf Facebook werden einige dieser Präsentationen aufgegriffen, aber auch zu den Themen Restless Legs Syndrom, Kinderwunsch und die aktuelle Lage in der Notfallmedizin wird eifrig berichtet. Ein weiteres Thema, das wichtig und dementsprechend einige Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist Krebs und dessen Therapie.

Auf Instagram herrscht ein anderer Ton

Etwas lockerere und fröhlichere Themen werden hauptsächlich auf Instagram durchgenommen. Dabei wird der BSC Young Boys präsentiert, der swisskills 2022 reviewt und der Race for Life Benefiz-Marathon 2022 noch einmal durchlebt. Auf YouTube kann hierzu noch ein Video angeschaut werden. Und wenn wir schon bei der Videoplattform sind: Hier können sich User auch noch zum vergangenen Workshop NADA – No Alcohol & Drugs = Staying Alive schlaumachen.

Fazit

Information und Kommunikation wird nebst der richtigen Diagnose und Behandlung in den Schweizer Spitälern grossgeschrieben. Ausdrücken tut sich das mithilfe der verschiedenen sozialen Plattformen und deren Contentbespielung. Von Erklärvideos zu Veranstaltungen, zu Workshops und Infoposts lässt sich alles finden. Und das ist auch gut so. Wir geben nicht nur den drei aktivsten Schweizer Spitälern die Diagnose «gesund bis top fit», sondern auch den restlichen und freuen uns schon auf den nächsten Social Media Check. In diesem Sinne: Bleibt gesund und bis bald.

Kategorie:  Allgemein

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