Q&A MIT XEIT: SOCIAL MEDIA & INFLUENCER MARKETING FÜR SCHWEIZER REISEVERANSTALTER – TEIL 2

Eine Studierende der Höheren Fachschule für Tourismus hat uns im Rahmen Ihrer Diplomarbeit einige Fragen über Social Media und Influencer Marketing im Bereich Tourismus gefragt um diese zu analysieren. Wir dürfen die Q&A-Runde wiederum in unserem Blog teilen. Vielen Dank dafür und viel Spass beim Lesen von Teil 2 des Interviews.

Teil 1 zum Nachlesen finden Sie hier.

Interviewer: Welche Herausforderungen seht ihr in der Zusammenarbeit mit Influencern?

xeit: Wenn man für eine Bewerbung einer Marke oder Produkt auf einen Influencer setzt, wird diese als direkte Sympathiebekundung mit dem Influencer verstanden. Falls dieser dann in ein schlechtes Licht gerät oder er zu emotional auf schlechte Feedbacks reagiert, fällt dieses negative Licht indirekt auf die eigene Marke zurück.

Innerhalb der Zusammenarbeit können Arbeits-Abläufe und Timings ebenfalls ein Thema sein: werden Deadlines nicht eingehalten, ist die Kommunikation via Influencer unprofessionell, ist der Content nicht state-of-the-art – dies alles sind grosse und kleinere Stolpersteine in der Zusammenarbeit mit Influencer.

Einen passenden Brandfit zu finden ist eine der grössten Herausforderungen innerhalb des Influencer Marketings: um authentisch zu bleiben, auf beiden Seiten, ist es aber immens wichtig, dass die Marke und der Influencer sich nicht nur sympathisch sind, sondern auch die gleiche Sprache sprechen, einen ähnlichen Stil haben, die selbe «Art zu Sein» pflegen.

Interviewer: Welche Kriterien sollten bei der Auswahl eines Influencers eine Rolle spielen?

xeit:
– Auf die Zielgruppe passende Influencer-Abonnenten (Alter passend, wenn man in CH Kunden sucht bevorzugt CH-Abonnenten)
– Richtige Plattform (Instagram, YouTube, …)
– Guter Content, gute Rechtschreibung, guter Mix aus Themen
– Anzahl der Fans/Abonnenten bedingt (sollte nicht das alleinige Auswahlkriterium sein)
– Interaktion mit der Community: Ist die gut, oder findet sie gar nicht statt.
– Ruf des Influencers – wenn man schon in der Influencer-Community Fuss gefasst hat
– Preis

Interviewer: Auf was legt ihr Wert, wenn ihr eine Zusammenarbeit mit einem Influencer eingeht?

xeit: Zu Allererst: die Zielgruppe. Sind die Abonnenten der Influencer aus dem richtigen Land, dass ich erreichen will? Interessieren Sie sich eigentlich für das Themenfeld, in welchem sich das zu bewerbende Produkt befindet? Und stimmen die Abonnenten auch mit dem Zielpublikum des zu bewerbenden Produkts überein?

Dann schaut man auf die Authentizität des Influencers: wirkt er unnahbar oder kann er mit seiner Community umgehen? Wie sieht der Content aus? Erreicht die Bild/Videosprache die Qualitätsanforderungen des Kunden/des Unternehmens?

Zu guter Letzt: das Budget. Passt der geforderte Preis des Influencers mit dem Budget des Kunden überein? Dies sollte nie Entscheidungsgrund Nr. 1 sein – wenn ein unglaublich guter Match gefunden wird, ist ein Budget meist nicht in Stein gemeisselt.

Interviewer: Welche Anreize sollten für einen Influencer geschaffen werden, um eine Zusammenarbeit mit einem Unternehmen attraktiver zu machen?

xeit: Was immer gut ankommt sind wiederkehrende Influencer-Treffen mit den Marketing-Mitarbeitern der Firma. Man kennt sich, und dann fühlt man sich noch wohler in der gemeinsamen Zusammenarbeit. Ausserdem kann man News so unmittelbar und persönlich erfahren. Innerhalb einer bestehenden Zusammenarbeit ist natürlich eine faire und zeitnahe Vergütung essentiell, um das Vertrauen gegenseitig zu stärken und sich als Influencer für seine Arbeit geschätzt zu fühlen. Was auch immer gut ankommt, sind persönliche Geburtstagskarten, Weihnachtsgeschenke und Gratulationen, wenn was ansteht. So fühlt man sich «gesehen».