Das ist kein Spiel, sondern knallhartes Business: 50 Jahre Gaming
Jump-and-run-Games wie «Super Mario» oder doch lieber Spiele wie Solitär oder Mah-Jongg? Virtuelle- und Computer-Games begleiten uns schon seit jungen Jahren. Die Faszination der geschaffenen Welten lassen einen dem Alltag entfliehen und eröffnen neue Horizonte der Unterhaltung. Egal, ob beim Erkunden von archäologischen Fundorten, beschützen einer Raketenbasis oder bauen einer eigenen Super-Stadt. Ein Rückblick auf 50 Jahre Gaming.
… Weihnachten steht vor der Tür und ich bin mir sicher, dass bei so einigen gewisse Computer-Games auf der Wunschliste stehen. Bei meinem Mann war es nicht ein Game, sondern Merchandising rund um eines: die 2020 erschienene Edition von LEGO® Super Mario™ . Diese wurde natürlich extrem «gehyppt» und auch ich erinnere mich gerne an meine Super Mario-Sessions als Kind. Aber warum hat sich Nintendo für den jüngsten Release gerade das Jahr 2020 ausgewählt? Da fiel mir auch noch die Ausstellung «Games» im Landesmuseum Zürich ein, welche dieses Jahr ebenfalls stattfand. Auch lancierte Google eine Plattform namens «Stadia». Irgendwas musste da also besonders am Jahr 2020 sein … Die Antwort lieferte mir eine Infografik: Dieses Jahr wird der Video-Gaming-Spass 50 Jahre alt. Happy Birthday du verspieltes Ding.
Die Evolution des Gamings
Die virtuellen Spielereien entwickelten sich innerhalb der letzten 50 Jahre von technischen Versuchen an Universitäten zu einem der beliebtesten Freizeitaktivitäten heutzutage.
1970 & -80er Jahre: Automaten und Geburtsstunde der Konsolen
In den 70er Jahren spielte sich vieles auf Automaten ab. Spielhallen versammelten suchtgefährdete Spieler vor Automaten. Dann begannen die ersten Konsolen wie die Odyssey und Atari den Heimmarkt zu erobern. Spiele wie Pacman wurden beliebte Kassenschlager.
Mitte 80-2000: Die Technik verfeinerte sich
Commodore 64, NES (Nintendo Entertainment System) – immer ausgefeiltere Heimkonsolen brachten Spass in die Bude.
2001 bis heute: die Online-Ära
Der Start des WWW für die Öffentlichkeit und das Mobilephone eröffneten nun auch den Markt für die mobilere und Onlinenutzung der beliebten Games. Die Möglichkeiten wurden immer interaktiver. Games mit Gruppenspielmodus, wie etwa World of Warcraft, entwickelten sich und der Trend zu Plattformen wie Twitch, bei welcher man anderen Spielern beim Gamen zuschauen kann, unterstreicht, dass Gaming nun einen fixen Platz im «Mainstream» gefunden hat und nicht nur von «Nerds» praktiziert wird.
Krisensicher & Corona-konform
Gaming bewegt und ist krisensicher. Keiner wird ausgeschlossen. Denn fürs Gaming braucht man keine sportliche Ausdauer, keine bestimmte Ausbildung und keinen hippen Lifestyle – das öffnet diesen Zeitvertreib für eine Vielzahl von Leuten. Ausserdem ist es nicht Wetter- und fast immer Orts-unabhängig und was 2020 ein grosser Marktvorteil ist: unabhängig von physischen Kontakten mit anderen Menschen.
Das ist in einer Zeit, wo Freizeitmöglichkeiten durch die Corona-Pandemie sehr stark eingeschränkt sind, ein grosser Benefit. Vielleicht auch gerade deswegen wurde dieses Jahr ein grosser Absatz von Konsolen und Spielen verzeichnet. Konsolen wie z.B. die Nintendo Switch waren zeitweise nicht mehr lieferbar (auch wegen dem Stopp der Produktion von Teilen in China)
Stadia
Mit Stadia lancierte Google dieses Jahr eine weitere Homebase für Gamer. Online kann man sich für 10 Dollar pro Monat einen Zugang zu einer Online-Bibliothek von bekannten Spielen sichern. Diese sind kompatiblen an TV, Computer und Mobilephones zu spielen. Zudem bietet Google noch einen eigenen Controller zum Kauf an.
Zum Abschluss noch ein paar Gaming Fun-Facts
- Die grösste Gruppe der Gamer im deutschsprachigen Raum bilden Personen ab 50 Jahren.
- AFK wird oft geschrieben im Online-Gaming und heisst «away from keyboard».
- Ataris «E.T. the Extra Terrestrial» gilt als das schlechteste Videospiel aller Zeiten.
- Lara Croft sollte eigentlich «Laura Cruz» heissen und war anfangs als Mann ausgelegt.
- Mario erschien schon vor den Mario Games auf der Bildschirmfläche. Nämlich 1981 im Spiel «Donkey Kong». Er hiess hier Jumpman.
- Aufgrund der Popularität der Mario Bros. gab es im Jahr 83 einen hohen Anstieg an Babys, die den Namen Mario erhielten.
- Als Mario sein Debüt in diesem Spiel gab, war er von Beruf Zimmermann. Da aber viele Sequenzen des Spiels unterirdisch stattfinden, wechselte er seine Berufung offiziell zum Klempner.
- Beim Nintendo 64 Spiel «GoldenEye 007» sollten eigentlich originale Bondcharaktere zur Auswahl der Avatare bestehen (Sean Connery, Roger Moore, …), dies wurde aber kurz vor Release wieder gecancelt.
Fazit:
50 Jahre alt, aber ganz sicher nicht altbacken. Wie das Genre Gaming wohl in 50 Jahren aussehen wird? Wir sind gespannt.
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