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Sicherheit und Datenschutz in Chats – Messenger-Dienste im Vergleich

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Datenschutz wird grossgeschrieben. Darum bieten immer mehr Messaging Apps verschlüsselte Chats und sichere Kommunikationskanäle an. Doch welche Anbieter punkten im Bereich Datenschutz wirklich? Wir zeigen es euch in diesem Blogpost.

Wie funktioniert der Datenschutz in Chats?

Wer von erhöhtem Datenschutz in Chats redet, meint in erster Linie vor allem das Verschlüsselungsprotokoll. Dieses stellt sicher, dass der Nachrichtenaustausch zwischen zwei Personen wirklich nur von diesen beiden Personen gelesen werden kann. Eine sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Ohne diese, können die Chat-Nachrichten vom App-Anbieter selbst mitgelesen werden. Ähnlich wie Telefonanbieter oder Personen, die im gleichen WLAN sind. Wir stellen euch vier Chat-Apps vor, zeigen deren Vor- und Nachteile auf und legen einen besonderen Fokus auf den Datenschutz.

WhatsApp

WhatsApp ist vor allem in Europa eines der meistbekannten Messaging-Apps. Seit dem Zusammenschluss mit Facebook und Instagram liegt WhatsApp in den Händen von Zuckerberg. Was auch hier nicht überrascht; datenschutztechnisch steht die App stark in der Kritik.

Im Jahre 2016 wurde bei den Chats von WhatsApp eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingeführt. Somit können Personen-Chats sowie Gruppenchats von WhatsApp nicht mitgelesen werden. Nach Angaben von WhatsApp selbst, werden die Fotos kurz zwischengespeichert, dann aber entfernt und unlesbar gemacht. Weitergegeben werden stattdessen Teilnehmerinformationen wie Profildaten, Rufnummern, angegebene Informationen und Informationen aus dem Adressbuch. Ebenfalls Standortinformationen und sogenannte Metadaten, Informationen über den Ort und die Uhrzeit des Senders und Empfängers von Nachrichten, können von WhatsApp eingesehen werden.

Daraus lässt sich erahnen, dass WhatsApp trotz Verbesserungen, nicht zu den Pionieren im Bereich Datenschutz gehört. Wer grossen Wert auf verschlüsselte Chats legt, sollte sich nach einer Alternative umschauen.

Telegram

Telegram positioniert sich selbst als besonders sicherer Messenger auf dem Markt. Die Registrierung ist kostenlos und erfolgt über die Telefonnummer. Gechattet werden kann über das Smartphone als auch über den Browser auf dem Desktop. Bis zu 1.6 GB grosse Daten können versendet und empfangen werden. Auch Sprachanrufe sind möglich, Video-Telefonie wird hingegen nicht angeboten. Gewährt man der App Zugriff auf seine im Telefonbuch gespeicherten Kontakte, können weitere Telegramnutzer gefunden werden.

Die App glänzte vor allem in seinen Anfangsstadien durch die Möglichkeit, ein Gesprächsverlauf innerhalb eines «Geheimen Chats» mit einer Selbstlöschungsfunktion nach einem bestimmten Zeitraum verschwinden zu lassen. Ebenfalls die Anonymisierungsfunktion in Gruppenchats ist eine Stärke der Chat App. Nutzer können unter einem Pseudonym chatten, ohne ihre Telefonnummer oder echten Namen bekannt zu geben. Den Datenschutz betreffend lackt die App jedoch in einigen Bereichen. Ausser in den geheimen Chats sind die Nachrichten nicht auf ganzem Weg verschlüsselt. Diese Verschlüsselungsoption muss der User aktiv einschalten. Dem hinzukommt, dass Telegram selbst kaum Informationen zur Speicherung der Daten preisgibt. Es ist lediglich bekannt, dass die Nutzerdaten auf einem Hauptserver gespeichert werden, bis der Nutzer sein Konto löscht. Ein Löschen der App allein genügt dabei noch nicht.
Telegram hat also durchaus Stärken. Zum Erstaunen einiger jedoch weniger im Bereich Datenschutz und Sicherheit, sondern mehr im Volumen von Gruppenchats und Datenmengen.

Signal

Signal gilt als eine der sicheren Chat Apps. Die gesamte Kommunikation ist Ende-zu-Ende verschlüsselt und entspricht somit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Der App Code ist Open Source. Das heisst, dass der Code öffentlich ist und geändert werden kann.

Über die App können Fotos, Videos, Dateien oder Dokumente versendet werden. Zusätzlich bietet Signal unterschiedliche Funktionen wie Audio- oder Videotelefonie an. Ähnlich wie Telegram erhält der User die Möglichkeit, mit selbstzerstörerischen Nachrichten zu chatten. Mit einem Timer kann die Zeit festgesetzt werden, wann die Nachricht gelöscht werden soll.

Für die Registrierung verlangt aber auch Signal die Telefonnummer des Nutzers. Den Zugriff auf das Adressbuch, den Standort und Speicher kann in den App-Einstellungen unter «Berechtigungen» eingeschränkt, aber nicht vollkommen ausgeschaltet werden. Für einen Benutzernamen reicht jedoch ein Pseudonym oder sogar ein Emoji.

Die kostenlose Messenger App Signal bietet nur einen abgeschwächten Funktionsumfang, jedoch glänzt sie durch gesicherte Chats mit verschlüsselter Backup-Lösung. Eine sichere Option für diejenigen, deren Privatsphäre ihrer Chatverläufe an oberster Stelle stehen.

Threema

In der Schweiz entwickelt und betrieben ist Threema eine bekannte App für Datenschutz. Die Chat-App untersteht den Schweizer Datenschutzgesetzen und ist mit der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) konform. Im Messenger-App erhält der User die Möglichkeit Dateien, Bilder, Videos, Sprachnachrichten und Standorte zu versenden. Möglich ist das in einem privaten, als auch Gruppenchat, stets in einem Ende-zu-Ende verschlüsselten Chat. Ebenfalls Sprachanrufe, die über Threema getätigt werden, sind abhörsicher. Videoanrufe werden von der Applikation hingegen nicht unterstützt. Die Nutzung der App ist auf dem Smartphone und Computer möglich.

Anders als bei seinen Chatkonkurrenten, verlangt Threema keine Telefonnummer zur Registrierung. Der User erhält eine zufällig generierte Identifikationsnummer, mit der anonym kommuniziert werden kann. Die Chatdaten werden direkt auf dem Smartphone verwaltet und nicht an einen zentralen Datenspeicher gesendet. Der private Schlüssel bleibt somit gänzlich auf dem Gerät.

Der beinah einzige Nachteil der App liegt darin, dass sie kostenpflichtig ist. Dies erschwert die Verbreitung und den Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung im Vergleich zu anderen Chatapplikationen deutlich. Im Bereich Datenschutz ist Threema jedoch klarer Spitzenreiter und allen zu empfehlen, die auf Nummer sicher gehen möchten.

Fazit

Chat- oder Messengerapps unterscheiden sich deutlich im Bereich des Datenschutzes. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zählt mittlerweile aber als Voraussetzung für die Mehrheit der User. Abhängig davon, welche anderen Funktionen man gerne nutzen möchte, gibt es für jeden das passende App. Zum jetzigen Standpunkt überzeugen WhatsApp und Telegram überwiegend durch die Vielfalt ihrer Funktionen oder Volumengrösse der Datentransfers. Signal und Threema geben hingegen in puncto Datenschutz den Ton an.

Kategorie:  Messaging

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