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Mit cleverem UX Design Choice Overload und Analysis Paralysis vermeiden – so geht’s!

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Der dänische Schriftsteller und Philosoph Søren Kierkegaard fasste es bereits im 19. Jahrhundert zusammen: «Glück ist nur ein Teil der Gleichung. Am Ende sind wir die Summe unserer Entscheidungen.» Eine Tatsache, die uns auch heute im vernetzten 21. Jahrhundert nicht unbekannt ist. Vom ersten Augenaufschlag an am Morgen müssen wir im Minuten- oder sogar Sekundentakt bewusste, unbewusste, aussergewöhnliche, banale und nervenaufreibende Entscheidungen treffen. Hinzu kommt, dass heutzutage viele dieser Entscheidungen in virtuellen Räumen stattfinden, wo die potentielle Antwortvielfalt ins Unermessliche wächst. Das kann überfordernd sein.

Zur Schattenseite der Auswahl im Offline-Leben haben sich Sheena Iyengar und Mark Lepper bereits im Jahr 2000 Gedanken gemacht. Sie haben in ihrem berühmten Experiment «die Qual der Wahl» gemessen: In einem Markt wurden an einem ersten Tag 24 verschiedene Konfitüre-Sorten zum Testen präsentiert. Probierfreudige Kunden holten sich dabei jeweils einen 1$ Gutschein für das Produkt. Am zweiten Tag des Experiments wurde nur noch ein Viertel der Konfitüren aufgeführt. Das Ergebnis war beeindruckend: Kunden wurden zwar von der grösseren Auswahl an Konfitüren am ersten Tag eher angezogen, doch die kleinere Auswahl an Konfitüren am Tag danach führte zu 10% mehr Kaufentscheidungen.

Choice Overload und Analysis Paralysis

Eine zu grosse Auswahl kann den Konsumenten überfordern und von einer potentiellen Kaufentscheidung ablenken. Man spricht dabei von einem sogenannten Choice Overload, quasi der Überbelastung durch Auswahl – oder eben von der «Qual der Wahl».

Choice Overload wird zudem oft vom lähmenden Gefühl der Analysis Paralysis begleitet. Dies ist die Bezeichnung für den Prozess, in dem so überanalysiert oder exzessiv abgewägt wird, dass der Entscheidungsvorgang zum Stillstehen kommt. Die Komplexität des Angebots paralysiert die Verkaufstransaktion. Wenn das Ziel darin besteht, dass der User oder Kunde sich wohl fühlt, zufrieden ist und schliesslich auch etwas kauft, dann sollte man diese Zustände wenn möglich verhindern.

Mit UX Design gegen Überforderung und gegen Paralyse

Deshalb sollen diese psychologischen Buzzwords nicht nur schön klingen – man kann und soll sie sich auch zum Nutzen machen. Die mit ihnen verbundenen Insights gelten nämlich auch für das Online-Leben und sollten bei cleverem UX Design in Betracht gezogen werden.

Wenn auf einer Website zu viele Produkte oder Services angeboten werden, können überforderte Nutzer ihre Entscheidungen hinauszögern, bis sie diese möglicherweise gar nicht mehr treffen. Deshalb lohnt es sich bezüglich User Experience die folgenden Punkte zu beachten, um Choice Overload und Analysis Paralysis beim Kunden oder User zu vermeiden.

  • Allgemein gilt hier: Weniger ist mehr
  • Die Navigation so gestalten, dass der User möglichst wenige Entscheidungen treffen muss
  • Entscheidungssituationen isolieren: Keine unnötigen Fragen auf einer Seite
  • Die Optionen inhaltlich und optisch so konkret gestalten, dass man sie gut auseinanderhalten kann
  • Den User nicht mit zu viel Information «bombardieren»

Ruft man sich bei der Planung und Ausführung des eigenen UX Designs diese Orientierungspunkte in Erinnerung, können negative Gefühle während der Online-Transaktion vermieden werden. So hat das Unternehmen grössere Chancen in positiver Erinnerung beim Kunden zu bleiben. Cleveres UX Design kann demnach Kierkegaards «Summe unserer Entscheidungen» deutlich angenehmer gestalten, sowohl für unsere Kunden sowie für uns selbst.

Kategorie:  User Experience (UX)

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