Biohacking: Ein Chip, der unter die Haut geht
Mit einem Chip unter der Haut in Richtung Zukunft? Viele denken, diese Vorstellung sei direkt aus einem Science-Fiction Film entsprungen. Doch das Szenario ist nicht so abwegig, wie es scheint. Bereits 10’000 Personen sind im Besitz eines solchen, in die Haut implantierten, Chips.
Die Idee, den menschlichen Körper mit technischen Hilfsmitteln zu optimieren, gewinnt an Bedeutung. Häufig werden Personen, die sich für solche Erweiterungen entscheiden, als Cyborgs oder Biohacker bezeichnet. Derzeit ist es möglich, einen Chip mit der Grösse eines Reiskorns unter die Haut zu bringen.
Der kleine Chip ist passiv, bis ihn ein Lesegerät aktiviert und mittels Induktion Strom fliessen kann. Es ist bereits heute möglich, Schlüssel, Zugangskarten, Bahn-Abonnemente oder ähnliches auf den Chip zu transferieren. In naher Zukunft werden diese kleinen Wunderchips zu Mikro-Computern werden.
Eine neue Welt an Möglichkeiten eröffnet sich
Mittels den kleinen Computern unter der Haut können Kinder geortet, Arbeitszeiten ohne grossen Aufwand erfasst oder das Licht unkompliziert ein- und ausgeschaltet werden. Auch auf Gesundheitsinformationen, wie die Blutgruppe oder Organspendeausweise, kann sofort zugegriffen werden. Körpertemperatur, Puls oder allgemeine Aktivitäten werden schnell ausgewertet und lassen Rückschlüsse auf das Empfinden zu. Aber auch bei sicherheitsrelevanten Aspekten, wie zum Beispiel beim Autofahren, kann der Chip hilfreich sein, sollte der Fahrer einnicken. Der Chip ist in der Lage, die veränderte Pulsfrequenz zu erkennen, und ein Alarmsignal auszulösen. Diese Auflistung könnte hier noch lange weitergehen, da sich die Möglichkeiten beinahe ins Unendliche erstrecken.
Selbstverständlich stellt sich auch irgendwann die Frage nach der Privatsphäre. Wie genau sich diese Chip-Technik mit dem Wunsch nach Unabhängigkeit und Datenschutz vereinen lässt, bleibt die grosse Frage.
Auf jeden Fall werden wir uns mit all den genannten Szenarien in nicht allzu ferner Zukunft auseinandersetzen müssen, denn Einiges konnte bereits in die Realität umgesetzt werden. Auch in der Werbebranche wird der Chip früher oder später zur Anwendung kommen. Emotionen und unbewusst Vorgänge werden aufgezeichnet und ermöglichen eine zielgenaue Analyse der Gefühlsreaktionen, welche als Folge einer Werbebotschaft ausgelöst werden. Die Kundenbedürfnisse können ermittelt und Werbestrategien optimiert werden.
Wie stark man den eigenen Körper technisch «erweitern» will, bleibt jedem selbst überlassen. Wie stehen Sie dazu?
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