watson (Hansi Voigt) hat es begriffen: Geschichten erzählen, die übers Mobile geteilt werden
Gestern war ich an der Storytelling-Konferenz in Luzern. Diese stand unter dem Motto „Identity Stories – von Selfie bis Marke“. Die beiden Highlights des Nachmittagsprogramm waren die Referate von Valentin Groebner (verlinke ich, sobale online. Dann unbedingt lesen!), und Hansi Voigt von der „neuen“ News-Plattform watson. Über letzteres sowie dessen Essenz will ich kurz berichten.
Mediennutzung verändert sich. Im Fall.
Dass sich die Mediennutzung ständig verändert, dass ist unlängst bekannt. Auch wenn es einige nicht wahr haben wollen – oder gar bewusst ignorieren…. Seit wir diese “Kästchen” mit permanentem Internetzugang, so called Smartphone, in unserer Hosentasche tragen, seither verändert sich das Mediennutzungsverherhalten derart, dass Konsumenten folgende Nutzungs-Muster an den Tag legen:
Zuerst alle „persönlichen“ und mobilen Kanäle checken
Während dem Warten auf den Zug oder auf das Tram checken die Nutzer zuerst folgende Kanäle oder Tools:
1. SMS, E-Mail, WhatsApp, Facebook, Twitter & Co.
2. Und erst dann, wenn überhaupt noch, irgendwelche News-Portale oder andere Websites.
Das heisst also, es werden zuerst diejenigen Inhalte abgerufen, welche das persönliche Umfeld, also die eigenen Kontakte, mitteilt – oder eben teilt.
Du bist, was du teilst.
Und welche Inhalte teilen Menschen? Es sind Inhalte, welche ein Individuum repräsentiert. Also zur Identität macht. Deshalb teilen User heute Inhalte, frei nach dem Motto: „Du bist, was du teilst”. Oder noch etwas pointierter: „Ich teile, also bin ich“. Das ist das Credo der Neuzeit. Und wer das versteht, der versteht vieles.
Was muss also watson tun? Respektive was macht watson jetzt?
watson will Geschichten erzählen, welche die Leute teilen, damit sie eben in die „Kanäle“ oder auch privaten Streams der User kommen. Also Geschichten, die via SMS, E-Mail, WhatsApp, Facebook & Co. geteilt, sprich VER-teilt werden. Deshalb will watson Geschichten schreiben, und keine Artikel.
Aber welche Geschichten werden geteilt?
Das alte Credo der Medienbranche „only bad news are good news“ ist obsolet geworden, denn dieses gilt lediglich für Frontseiten. Aber im Internet gibt es eigentlich keine Frontseiten mehr, oder nicht mehr so richtig. Weil interessante Inhalte finden immer die Nutzer, Inhalte werden eben nicht mehr auf Frontseiten konsumiert, sondern via News-Streams von persönlichen Kontakten – und natürlich via Suchmaschinen.
Gute Inhalte werden geteilt, oder sind gar viral, wenn es
- positive Geschichten sind
- oder/und optische Geschichten sind (also grafisch aufbereitete Inhalte, sprich Grafiken).
- Mögliche Formate sind dabei:
- Quiz
- Grafiken als Entscheidungsbäume
- Listicles
- etc.
Denn User sind erfahrene, kritische Medienbetrachter geworden. So leicht fängt – und hält – man sie im Internet nicht mehr mit platten Headlines.
Fazit: watson hat es verstanden
watson, sprich Hansi Voigt, hat’s begriffen. Erstens lautet die Devise „mobile first“, sprich Internet-only. Zweitens haben sie nur eine Möglichkeit, an die User ranzukommen: nämlich über Inhalte, welche die User weiterverbreiten. As simple as that.
Ich bin gespannt, ob sich watson langfristig halten und/oder gar durchsetzen wird.
[Quelle Illustration=unbekannt. Sobald ich weiss, wer die genialen Illustrationen gemacht habe, gebe ich auch die Quelle an ;-)]
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