Vom Ende der Challenge-Ära
Nachdem YouTube stets ein beliebtes Portal gewesen ist, um unsinnige, teils sogar lebensgefährliche Challenges zu veröffentlichen, wird diesen seitens des Google Tochterunternehmens ein Riegel vorgeschoben.
YouTube greift durch
Erinnert ihr euch noch an die Tide-Pod-Challenge? Diese hat Jugendliche dazu veranlasst, vor laufender Kamera Waschmittel zu verspeisen und dies dann auf YouTube und anderen Kanälen hochzuladen. Aktuell macht gerade die Bird-Box-Challenge, angelehnt an den Netflix-Erfolgsstreifen, die Runde. Wer den Film gesehen hat, kann sich ausmalen, worum es dabei geht. Menschen filmen sich hierfür dabei, wie sie mit einer Augenbinde durch den Alltag gehen. Ein grosser YouTuber, dessen Namen ich aus Antipathie nicht nennen möchte, trieb das Ganze auf die Spitze. Er manövrierte sich blind durch den Strassenverkehr von Los Angeles. Dass bei solchen Dingen das Nachahmungspotential, vor allem bei leicht zu beeinflussenden Kindern und Jugendlichen, enorm hoch ist, hat YouTube schlussendlich, notabene nach gut einem Jahrzehnt lebensgefährlichen Challenges, erkannt. Sie passten kurzerhand ihre Richtlinien an. In den FAQs lässt sich zudem folgendes Statement zu dem Thema auffinden:
“YouTube ist Heimat für soviele beliebte Challenges und Prank-Videos, wie Jimmy Kimmel’s ‘Terrible Christmas Present’- Streiche und die Wasserflasche-Flip-Challenge. Und trotzdem: Unsere Moral war es immer sicher zu gehen, dass solche lustigen Videos niemals die Grenze überschreiten und gefährlich oder verletzend werden. Unsere Community Guidelines verbieten Inhalte mit gefährlichen Aktivitäten, deren Auswirkungen in Schaden enden könnten. […]”
Weiter verbietet YouTube ab sofort, die Veröffentlichung von Pranks (dt. Streichen), bei denen Menschen körperlich und/oder emotional zu Schaden kommen könnten. YouTube hat sich in den nächsten 2 Monaten zum Ziel gesetzt, jeglichen Content dieser Art zu entfernen.
Fazit
Ich bin zwar kein Freund von übertriebener gesellschaftlicher Bevormundung, doch ich finde es sinnvoll, hat YouTube mit der Anpassung ihrer Richtlinien auf diesen lebensgefährlichen Challenge-Trend reagiert. Das Nachahmungsrisiko ist schlichtweg zu hoch. Für viele YouTuber, zu deren Content-Fundament solche Pranks und Challenges gehören, könnte die Luft jetzt allerdings dünn werden. Auch ist fraglich, wo YouTube ab jetzt die Grenzen ziehen wird. Ich, als begeisterter Pannenshow-Fan, muss womöglich in Zukunft auf solchen Content auf YouTube verzichten. Denn: Es ist anzunehmen, dass Content, welcher nur annähernd den neu geschaffenen Grenzbereich streift, rigoros gelöscht wird.
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