SOCIAL MEDIA CHECK: 10 SCHWEIZER IMMOBILIENVERMITTLER IM CHECK

Laut dem Bundesamt für Statistik ist im Jahr 2021 10.1% der Bevölkerung umgezogen. Davon ziehen die meisten im Alter zwischen 20 und 35 um. Nach einer Wohnung, WG oder einem Haus wird vor allem im Internet und immer häufiger auch auf sozialen Plattformen gesucht. Da macht es für Immobilienvermittler natürlich Sinn, auf Social Media eine Präsenz zu pflegen. Doch wie aktiv sind die Unternehmen wirklich? Wir haben den Check gemacht.

Wenn der letzte Umzugskarton endlich ausgepackt ist, fühlen sich viele Schweizer und Schweizerinnen endlich im neuen Daheim angekommen. Doch wer diesen letzten bedeutenden Schritt tun will, muss auf Wohnungs- oder Haussuche gehen. Und das geschieht im Zeitalter des Internets nun einmal digital. Die Suche gestaltet

sich, nicht zuletzt wegen der hohen Nachfrage in Schweizer Städten und deren Randgebieten, als oftmals zeitintensiv und nervenaufreibend. Dieser Pain Point ist auch den Immobilienvermittlern bekannt. Mithilfe von nutzerfreundlichen Webseiten, ansprechender Werbung und sozialen Kanälen wirken sie dem entgegen. Moment, soziale Kanäle? Das schreit doch nach einem Social Media Check! Wie informativ und reaktiv die Schweizer Immobilienvermittler wirklich sind, erfahrt ihr hier.

TikTok noch nicht ganz angekommen

Eines ist sofort ersichtlich: Die Immobilienvermittler setzen klar auf die Grössen Facebook, Instagram, LinkedIn und auch YouTube. Doch welche dieser sozialen Plattformen wird auch intensiv bewirtschaftet? Dazu kommen wir weiter unten.

Interessanterweise ist Twitter mit 60% nicht so präsent, wie wir es vor unserem Check angenommen haben. Doch auch die Vermittler, die ein Twitter Profil haben, posten tendenziell wenig bis gar nicht. Es zeigt sich also, dass die Zwitscherplattform nicht so relevant ist.

Und TikTok? Hier hat sich kein eindeutiger Trend entwickelt. Oder noch nicht. Zwar sind 4 von 10 Immobilienvermittlern auf der Plattform mit einer unterschiedlich hohen Follower Anzahl vertreten, ob diese aber wirklich für die Wohnungssuche bedeutsam ist, sei dahingestellt.

Immoscout24 positioniert sich an erster Stelle

Das 1998 gegründete Unternehmen Immoscout24 hat mit 96’449 Schweizer Fans klar den ersten Platz auf Facebook errungen. Auch auf YouTube und Tiktok sind sie bestplatziert. Wie sie das gemacht haben? Mit Memes, Tipps und Tricks rund ums Wohnen, anschaulichen Inseraten und einer sehr lockeren und persönlichen Umgangsform. Kein Wunder, spricht das die Tonalität der jüngeren Generationen an. Auch YouTube und TikTok führen sie an, wobei sie hier international agieren.

Wer auf Facebook präsent ist, wird es mit grösster Wahrscheinlichkeit auch auf Instagram sein. Doch hier hat sich ein schlauer Fuchs an die Spitze gesetzt: Die webbasierte Plattform Flatfox, die 2012 von vier Arbeitskollegen ins Leben gerufen worden ist, darf 13’700 User mit ihrem Content regelmässig unterhalten und informieren. Mehr dazu, gleich.

LinkedIn wird von einer Westschweizer Firma, immobilier.ch, mit 4’386 Followern angeführt, während homegate.ch sich mit 2’025 Followern auf Twitter ganz nach vorne gesetzt hat.

Aber die schönsten Zahlen bringen nichts, wenn nicht auch mit der Community interagiert wird. Wie also schlagen sich die Immobilienvermittler auf den sozialen Kanälen?

Die Reaktionsfreude ist gespalten

Nun ja. Wie die Ergebnisse zeigen, haben sich die Immobilienvermittler auf unsere Anfragen hin eher zurückgehalten. Aber bleiben wir zunächst beim Positiven: Praktisch noch in derselben Minute, in der wir unsere Nachricht abgesendet haben, kamen von ImmoScout24 und Justimmo.ch sehr freundliche Antworten zurück. Wobei wir Justimmo.ch ein Sternchen hinter dem Namen setzen möchten, denn durch ihre ausserordentliche Hilfsbereitschaft haben sie gezeigt, dass sie ihre Community sehr ernst nehmen. Chapeau! 😊

Zwei, drei Stunden später folgten Flatfox und newhome; Betterhomes bildete mit einem Tag das Schlusslicht. Auch hier wurde uns kompetent geholfen, wenn auch nicht ganz so herzlich, wie wir es auch schon erlebt haben. Generell haben wir festgestellt, dass die meisten Immobilienvermittler mit automatischen Nachrichten agieren, die den Fragenden darauf hinweisen, dass sich jemand gleich um ihr Anliegen kümmern wird.

Unser Fazit: Bei denjenigen, die uns geantwortet haben uns das Community Management ernst nehmen, sind wir ausgesprochen positiv gestimmt. Bei den anderen, die unsere Anfragen leider nicht beantwortet haben, besteht Luft nach oben.

Immobilier.ch ist an Aktivität nicht zu übertreffen

Immobilier.ch, die hauptsächlich in der Romandie agieren (spezifisch: Genf, Waadt, Wallis, Neuchâtel, Fribourg und im Jura), sind mit 91 Posts pro Monat klar auf dem Podest auf Platz 1. Wie sie das geschafft haben? Indem sie nicht nur auf Facebook und Instagram regelmässig posten, sondern auch mächtig Gas auf LinkedIn geben. Der Content soll vor allem informativ und anhand ihres Brandings klar erkennbar sein. Sie thematisieren Trends und News rund um die Immobilienwelt.

Flatfox und Immosky haben sich einen regelrechten Kampf um den zweiten Platz geliefert, doch der Fuchs hat mit 2 Posts mehr das Rennen gemacht. Auch dieser Immobilienvermittler nutzt für seine Social-Media-Strategie am liebsten Facebook und Instagram als soziale Kommunikationskanäle. Ihr Content wird aber hauptsächlich durch direkte Anzeigen geprägt. Die Bildwelt ist klar: hell, freundlich und anregend. Die Texttonalität passt sich ihrem lockeren und jugendlichen Erscheinungsbild an, weswegen Emojis vorkommen und die User direkt per Du angesprochen werden. Wir finden, dass sie mit diesem Vorgehen bei der Zielgruppe voll ins Schwarze treffen.

Und Immosky? Ihre Kommunikationsstrategie ist ein Mix aus Anzeigen, regelmässigen Gewinnspielen, Newsartikeln mit informativen Inhalten und

gestalteten Google Rezensionen. Auch ihre Bildwelt ist hell, freundlich und modern. Die Community wird gesiezt, tendenziell werden viele Infos auch durch die Post Caption vermittelt.

Fazit

Häuser und Wohnungen kaufen oder mieten – das Thema ist eigentlich klar gegeben. Doch auch wenn auf den ersten Blick die Thematik beengt scheint, schaffen es die verschiedenen Schweizer Immobilienvermittler trotzdem der Community ihren Content ganz individuell darzulegen. Bei der direkten Kommunikation über die sozialen Plattformen erhoffen wir uns nächstes Jahr aber mehr Engagement.