SOCIAL MEDIA CHECK: 10 FÜHRENDE SCHWEIZER IMMOBILIENUNTERNEHMEN
Gemäss Bundesamt für Statistik zählt der Schweizer Gebäudepark Ende 2023 rund 1,8 Millionen Objekte mit Wohnnutzung. Knapp die Hälfte davon steht in den fünf bevölkerungsreichsten Kantonen Zürich, Bern, Waadt, Aargau und St. Gallen. Die Suche nach einem passenden Immobilienunternehmen für ein Bauprojekt erfolgt heute vor allem online. Zunehmend auch über soziale Plattformen. Es liegt also auf der Hand, dass Immobilienunternehmen in den sozialen Medien präsent sind. Doch wie aktiv sind sie dort wirklich? Wir haben nachgeforscht.
Wie präsentieren sich Schweizer Immobilienunternehmen auf Social Media?
Immobilienunternehmen in der Schweiz entwickeln und vermarkten Bauprojekte, die den urbanen und ländlichen Raum prägen. Social Media bieten ihnen dabei die Chance, Projekte sichtbar zu machen, Investoren anzusprechen und potenzielle Käufer oder Mieter frühzeitig zu erreichen. Doch wie gut nutzen Schweizer Immobilienunternehmen diese Möglichkeiten? Wie ansprechend und informativ sind ihre Inhalte? Wir haben den Social Media Check mit zehn führenden Immobilienunternehmen durchgeführt (siehe Bild oben) und wollten erstmals herausfinden, welche Social Media Plattformen bei ihnen besonders beliebt sind.
LinkedIn klar an der Spitze
Eines wird bei unserem Check sofort klar: LinkedIn ist das Must-have für Schweizer Immobilienunternehmen. Alle untersuchten Unternehmen nutzen die Businessplattform, um ihre Projekte und Kompetenzen sichtbar zu machen. Doch wie aktiv sind sie auf den anderen Kanälen?
Auch Instagram spielt eine wichtige Rolle. Rund 60% der Unternehmen nutzen die visuelle Plattform, um Bauprojekte und Architektur in Szene zu setzen. Facebook und YouTube sind mit jeweils 30% vertreten, wobei Facebook vor allem für Community-Updates genutzt wird, während YouTube für Imagefilme und Projektpräsentationen dient.
X (ehemals Twitter) ist nur für 20% der untersuchten Unternehmen relevant. Selbst die dort vertretenen Unternehmen posten nur sporadisch. Noch geringer ist die Präsenz bei TikTok, wo nur 10% aktiv sind. Ob sich hier in Zukunft ein Trend entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Bisher scheint die Plattform in der Immobilienwirtschaft noch keine grosse Rolle zu spielen.
Implenia positioniert sich an erster Stelle
Der Bau- und Immobiliendienstleister Implenia ist vielen bekannt. Sie entwickeln und realisieren Lebensräume, Arbeitswelten und Infrastruktur für künftige Generationen. Implenia hat auf Instagram, Facebook, TikTok und YouTube die meisten Followers. Wie sie das gemacht haben? Mit Tipps und Tricks rund um Bau- und Immobilienprojekten, ansprechenden Inseraten und einer persönlichen Umgangsform.
Ein Blick auf die Followerzahlen verrät aber auch, wer LinkedIn und X dominiert. Die Partners Group führt auf LinkedIn mit sage und schreibe 138’040 Followern. Auf X führen sie ebenfalls, da aber «bloss» mit 1’860 Followern.
Reichweite allein ist jedoch nicht alles. Wer mit der Community interagiert und ansprechenden Content liefert, bleibt im Gedächtnis. Doch welche Immobilienunternehmen sind auch interaktiv auf Social Media? Mehr dazu gleich hier.
Allreal interagiert mit der Community
Bei Social Media dreht sich vieles um Follower-Zahlen. Doch ohne echte Interaktion verschwinden Follower oft genauso schnell, wie sie gekommen sind. Wichtig ist auch, ob ein Unternehmen seine Community wirklich einbindet. Deshalb haben wir uns die Interaktionsraten (Engagement-Rates) der letzten zehn Instagram-Posts angeschaut. Und hier zeigt sich, wer den Dialog sucht.
Von den sechs Unternehmen mit Instagram-Profil (die restlichen haben kein Profil auf Instagram) erzielt Allreal mit 13,76 % die höchste Interaktionsrate, gefolgt von Partners Group mit 5,87 %. Insgesamt zeigt sich aber: Die Immobilienunternehmen bleiben auf Social Media eher passiv. Doch wie sieht es mit der direkten Kommunikation aus? Antworten sie auf Nachrichten? Und wenn ja, wie schnell? Genau das haben wir als Nächstes untersucht.
Follower da, Feedback rar
Wir haben die Immobilienunternehmen auf Instagram direkt kontaktiert. Nun ja, besonders mitteilsam waren die Immobilienunternehmen auf unsere Nachrichten nicht. Aber bleiben wir beim Positiven: Kaum abgeschickt, erhielten wir von Implenia innerhalb einer Minute eine Antwort. Zwar „nur“ automatisch, doch sehr freundlich. Ein Zeichen von Engagement. Immerhin.
Bei den anderen war Funkstille, da bekamen wir keine Antwort. Unser Fazit: Die Unternehmen setzen offenbar stärker auf Sichtbarkeit als auf Dialog. Präsenz ja, Interaktion eher nein. Das mag vielleicht strategische Gründe haben.
Implenia ist an Aktivität nicht zu übertreffen
Anders sieht es aus mit der Aktivität auf den Social Media Plattformen. Implenia sichert sich mit Abstand den ersten Platz im Ranking der aktivsten Immobilienunternehmen auf Social Media. Dies vor allem dank LinkedIn. Mit 49 Posts innerhalb der letzten 30 Tage allein auf dieser Plattform zeigt das Unternehmen, wie konsequente Präsenz und zielgerichtete Kommunikation aussehen. Implenia nutzt LinkedIn nicht nur zur Imagepflege, sondern auch, um über Bauprojekte, Nachhaltigkeitsthemen und Innovationen in der Branche zu informieren. Dies immer im Einklang mit dem professionellen und modernen Markenauftritt. Auch auf den anderen Plattformen ist Implenia aktiv, wenn auch in geringerem Umfang.
Auf Platz 2 folgt Mobimo mit insgesamt 7 LinkedIn-Beiträgen und weiteren Inhalten ausschliesslich auf Instagram. Hier liegt der Fokus klar auf der visuellen Ästhetik: architektonische Highlights, Interior Design und Projektneuigkeiten werden in einem hochwertigen Stil inszeniert.
Allreal sichert sich mit 5 LinkedIn-Posts Rang 3. Auch hier wird Instagram zusätzlich bespielt. Die Inhalte wirken persönlich und nahbar mit Einblicken in ihre Projekte. Obwohl Mobimo und Allreal insgesamt weniger aktiv sind als Implenia, zeigen beide ein gutes Gespür für visuelles Storytelling und Markenidentität.
Fazit
Schweizer Immobilienunternehmen haben das Potenzial von Social Media erkannt. Allen voran auf LinkedIn, wo sie ihre Kompetenzen, Projekte und Visionen gezielt in Szene setzen. Implenia geht mit gutem Beispiel voran und setzt mit hoher Postingfrequenz und durchdachten Inhalten den Branchen-Standard. Mobimo und Allreal zeigen, dass auch ein reduzierter, aber stilistisch klarer Auftritt vor allem auf Instagram Wirkung zeigen kann. Insgesamt zeigt sich: Visuelle Qualität, klare Botschaften und Plattformkenntnisse machen den Unterschied. Facebook und YouTube bleiben Nischenkanäle, während TikTok und X (noch) kaum eine Rolle spielen. Doch wer langfristig relevant bleiben will, sollte neue Formate und Plattformen im Blick behalten. Denn Social Media ist Raum für Dialog, Markenbildung und Zukunftskommunikation.
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