Q&A MIT XEIT: ONLINE MARKETING IN DER LANDWIRTSCHAFT

Ein Studierender der Fachhochschule St. Galler hat uns im Rahmen seiner Bachelor-Thesis für den Bündner Bauernverband (BBV) zum Thema Online Marketing in der Landwirtschaft befragt. Wir dürfen die Q&A-Runde wiederum in unserem Blog teilen. An dieser Stelle Merci für die spannenden Fragen und viel Erfolg bei der Bachelor-Thesis. 

Interviewer: Welches sind auch aus Ihrer Sicht die grössten Chancen bzw. Risiken für kleine Organisationen in der Onlinekommunikation?

Xeit: Durch den Einsatz von Onlinekommunikation kann eine grössere Reichweite mit dem Angebot angesprochen werden. Weiter kann ein direkter Dialog mit der Zielgruppe gefördert werden und die Organisation ist im direkten Kundendialog. Ein mögliches Risiko besteht in der Unterschätzung der Ressourcen. Oft vergisst man, dass ein guter Online-Auftritt mit vielen Ressourcen (Zeit und Geld) verbunden ist.

Interviewer: Der Ansatz der integrierten Kommunikation besagt, dass alle Kommunikationsaktivitäten eines Unternehmens strategisch geplant, koordiniert, konzipiert und realisiert werden sollen. Ist dieser Ansatz aus Ihrer Sicht auch für die Onlinekommunikation gültig und welche Vorteile sehen Sie darin?

Xeit: Ja dieser Ansatz gilt auch für die Onlinekommunikation. Auch Onlinekommunikation muss strategisch geplant, konzipiert,  koordiniert, und realisiert werden. Wichtig ist aber auch die Erfolgsmessung und die laufende Optimierung der Massnahmen. Ebenfalls müssen sich On- und Offlinekommunikation gegenseitig ergänzen und aufeinander abgestimmt werden. Die verschiedenen Kanäle dürfen oder sollen aber unterschiedliche Themen aufgreifen und sich anders präsentieren. So soll z.B. auf Facebook beispielsweise eine andere Zielgruppe als auf LinkedIn angesprochen werden.

Interviewer: Muss bei der Entwicklung eines Online-Kommunikationskonzeptes für Verbände etwas Spezielles berücksichtigt werden?

Grundsätzlich gilt das gleiche Vorgehen wie bei klassischen Konzepten. Eine IST-Analyse, die Definition von Zielen und Zielgruppen (zB mittels Entwicklung von Personas) und ihren Bedürfnissen sind auch bei kleinen Verbänden sehr wichtig und verhelfen zu einem besseren Auftritt. Ohne eine saubere Grundlage, ist es schwierig die richtigen Kanäle sowie Inhalte zu definieren.

Interviewer: Was gibt es bei der Implementierung von Online-Kommunikationsaktivitäten zu beachten?

Ein grosses Thema sind die Ressourcen Zeit und Geld. Vor dem Einsatz von Online-Kommunikationsaktivitäten muss genug Zeit in die Konzeptionsphase investiert werden. Es ist wichtig, dass zu Beginn geklärt wird, welches Ziel mit den Aktivitäten verfolgt wird. Welche Botschaften auf welchen Kanälen gestreut werden sollen. Und ebenfalls ist das definieren von KPIS zu Beginn besonders wichtig. Mit Hilfe von regelmässiger Überprüfung der KPIs können Online-Massnahmen laufend angepasst werden, dies ist ein grosser Vorteil der Online-Kommunikation.

Interviewer: Welche Online-Kommunikationsinstrumente eignen sich aus Ihrer Sicht besonders gut für den Imageaufbau und weshalb?

Mit Social Media Kanälen wie Facebook und Instagram kann man schnell eine grosse Bekanntheit  erreichen. Hier ist es aber besonders wichtig, dass man sich genug Zeit für die Community nimmt. Viele Likes führen noch nicht zu einem guten Image. So gilt es die Zielgruppe laufend mit Inhalten zu versorgen sowie den Austausch zu fördern.

Ist Video-Content vorhanden, so kann mit YouTube ebenfalls eine grosse Reichweite erzielt werden. Hier kann man mit kleinem Mediabudget bereits gute Werte erzielen. Falls es viel Bildmaterial gibt, kann auch Pinterest für die Generierung von Traffic eingesetzt werden.

Interviewer: Gibt es aus Ihrer Sicht in der Landwirtschaft branchenspezifische Besonderheiten, die es für die Kommunikation zu berücksichtigen gilt? Erachten Sie die Bereitschaft der Branche, mit Neuen Medien zu arbeiten, als gegeben?

Die Landwirtschaft eignet sich hervorragend für den Einsatz von online Medien. In diesem Bereich gibt es unglaublich viel Content welcher für unterschiedliche Zielgruppen aufbereitet werden kann. Je nach Zielen kann praktisch jeder Kanal für den Bereich eingesetzt werden.