Q&A mit Xeit: Influencer Marketing
Pamela Lujic hatte für ihre Maturaarbeit einige Fragen über das Influencer Marketing an uns gestellt. Die Q & A-Runde über dieses brandheisse Thema haben wir hier zusammengefasst.
Pamela: Welchen Aufgaben stellt sich ihre Agentur konkret im Bereich Influencer-Marketing? Wie wichtig schätzen Sie ihre Rolle ein bezogen auf die Schweiz?
Xeit: Wir konzipieren Lösungen und Massnahmen in der Bewerbung mit Influencern für grosse und kleinere Unternehmen. Influencer Marketing ist ein spannendes Marketing-Gefäss und kann für einige Sparten einen sehr grossen Benefit ausmachen. Zu den Aufgaben einer Agentur gehören zudem auch den Markt in genereller Sicht von Trends zu beobachten sowie immer wieder auf der Suche nach neuen Influencern zu sein. Das Internet ist sehr schnelllebig, deswegen muss man up-to-date bleiben.
Persönlich finde ich eine Agentur wichtig innerhalb der Arbeit der Influencer Relations. Relations hat ja mit «Beziehungspflege» zu tun. Eine Agentur hat durch den vermehrten Kontakt mit Influencern (wegen diversen Projekten) hier einen grossen Vorteil gegenüber einer «normalen Firma» oder Privatpersonen.
Pamela: Wird die Erfolgsquote eines Zusammenspiels zwischen Influencer/in und einem Unternehmen überprüft? Wenn ja, wie?
Xeit: Zum einen gibt es die blanken Zahlen der Postings der Influencer. Reichweite, Likes, Shares etc. Zum anderen ist auch die Zufriedenheit des Kunden wichtig. Denn eine Kooperation mit einem Influencer ist zumeist erfolgreicher, wenn die Zusammenarbeit unkompliziert und professionell sowie ohne Verzögerung abgelaufen ist. Eine Quote kann man schlicht weg nicht nennen, es gibt zu viele Faktoren, die aufeinanderpassen müssen.
Pamela: Welche rechtlichen Aspekte gilt es bei diesem Zusammenspiel zu beachten?
Xeit: Zum einen gilt auch im Online Bereich das generelle Werbegesetz, zum anderen sind Bildrechte und Persönlichkeitsrechte, der auf den Bildern publizierten Personen zu beachten. Was im Influencer Marketing zudem sehr wichtig ist, ist die Kennzeichnung der «bezahlten/gewerblichen» Beiträge. Dies fällt in der Schweiz unter das Lauterkeitsgesetz, welches besagt:
«Unlauter und widerrechtlich ist jedes täuschend oder in anderer Weise gegen den Grundsatz von Treu und Glauben verstossende Verhalten oder Geschäftsgebaren, welches das Verhältnis zwischen Mitbewerbern oder zwischen Anbietern und Abnehmern beeinflusst“ (UWG, Art. 2).»
Pamela: Wie suchen Sie passende Influencer zu einem Unternehmen aus oder umgekehrt? Was macht einen «guten» Influencer aus?
Xeit: Wir erstellen aufgrund der gewünschten Zielgruppe eine Liste mit verschiedenen Vorschlägen von Influencern. Zum Beispiel für einen Lippenstift Influencer im Bereich Fashion, Beauty oder Promis – eben mit der Zielgruppe weiblich und Make-up-Fans. Zudem müssen wir vorher wissen, ob wir im Micro- oder Macro-Bereich suchen sollen (viele oder wenige Follower) und einen Standort, wo die Bewerbung hinzielen soll. Für einen Onlineshop ist natürlich egal, wo der Influencer «zuhause» ist bzw. wo seine «Leser» herkommen, jedoch wenn wir ein Restaurant mit Stand in Zürich sind, macht eine Bewerbung via eines Welschen Influencers kaum Sinn.
Pamela: Wie schätzen Sie die Zukunft und die Bedeutung des Influencer-Marketings in der Schweiz ein? Haben Sie auch dazu konkrete Angaben, wie Vergleiche von früher und jetzt?
Xeit: Auf jeden Fall müssen sich die Influencer und die Portale weiterentwickeln. Die Portale wie Instagram mutieren immer mehr zum «Einheitsbrei» – Zwar gibt es Neuigkeiten wie Instagram TV, dass eventuell eine Konkurrenz für YouTube werden könnte, aber ich denke, dass wieder mehr Individualität an den Tag gelegt werden muss. Denn Unique Content wird immer noch ein grosses Thema bleiben.
Zudem werden sich die Preise auf die Dauer anpassen. Die Zeiten, wo die Influencer zum Teil horrende Preise verlangen können, werden auf kurz oder lang gezählt sein, da der Markt und die Auswahl der Influencer immer grösser und mehr werden wird. Auch bei der Professionalisierung des Berufsbildes «Influencer» selbst, muss sich noch einiges tun – die Schweiz ist sehr «misstrauisch» gegenüber neuen Trends und liebt das «Altbewährte». Ein Trend will zuerst getestet werden. Und «Professionalität und Vertrauenswürdigkeit» sind hier das A und O.
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