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Jugendsprache in der Werbung: Verbündeter oder doch eher Endgegner?

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Ehrenmann, Babo oder Yolo. Oder doch eher Swag? Diese Wörter kommen uns allen bekannt vor, nicht zuletzt, weil sie alle entweder auf Social Media von Jugendlichen oder von uns selbst – bewusst oder unbewusst – verwendet wurden. Die Jugendsprache ist aber nicht erst ein neuzeitiges Phänomen, ihr Einsatz in der Werbung allerdings schon. Wie Sie sie nutzen können, ohne dabei in «voll ätzende» Fettnäpfchen zu treten, zeigen wir Ihnen hier.

Jugendsprache und warum es sie gibt

Dass unsere Sprache sich wandelt, wissen wir dank unseres Blogposts «Wie Anglizismen unsere Sprache ändern.» Dass die Jugendsprache nicht erst gestern erfunden worden ist, verwundert also gar nicht. Tatsächlich tauchen Jugendwortbegriffe seit Jahrhunderten auf und sorgen bei älteren Generationen ausnahmslos für Kopfschütteln und Missbilligung. Die Sorge, schnell als Assi oder als Knastbruder abgestempelt zu werden ist bei einem grossen Anteil an Erwachsenen hoch. Wer sich in ihren Augen der Jugendsprache bedient, der schiesst sich selbst in die gesellschaftliche Randzone. Over and Out.

Aber ist es wirklich so dramatisch? Schliesslich ist es nicht allzu lange her, dass «Puppe», «groovy» und «abgefahren» in Mode waren. Aber warum geht gefühlt jeder Mensch durch diese Phase durch? Das Ziel der Jugendsprache ist einfach: Abgrenzung. Kein Teenager möchte mit einem langweiligen Erwachsenen verglichen oder gar in Verbindung gebracht werden. Durch die Nutzung der sozialen Medien verbreiten sich heutzutage Jugendwörter schneller als ein Waldbrand und werden, in der Schule, in Chats auf Social Media oder im Alltag zum Trend und anschliessend zum festen Wortschatz.

Eine Auflistung von neuzeitigen Jugendwörtern:

  • Alter/Diggi/Junge
  • Bruder/Bro/Brudi
  • Flexen
  • Weil Baum
  • Habibi
  • Ehrenmann/Ehrenfrau
  • Lauch
  • Lit
  • Läuft bei dir
  • I bims
  • Yolo
  • Swag
  • Gönn dir
  • Stabil
  • Deine Mudda
  • Lost
  • u.v.m

Stabil unterwegs in der Werbung

Wer mit der Zeit geht, bleibt relevant. Ein beliebtes Motto, dass auch Unternehmen gerne für sich als Leitfaden benutzen. Im Falle der Jugendsprache sollte man aber vorsichtig sein. Schnell ist es passiert: man ist über das Ziel hinausgeschossen und hat sich in den sozialen Tod abgeschossen. Dann kann man den Radieschen von unten beim Wachsen zuschauen. Oder einen sozialen Shitstorm kassieren. Sie verstehen. Was sollte also beachtet werden, wenn man Jugendwörter in der Werbung nutzt?

  1. Passt der Sprachgebrauch zum Image des Unternehmens? Wenn nein, wirkt die Nutzung von Jugendsprache schnell anbiedernd. Der Grat ist schmal!
  2. Passen Sie den richtigen Zeitpunkt ab: sind die Wörter nicht mehr «fresh» genug (das kann unter anderem schon nach wenigen Wochen der Fall sein) sollte man darauf verzichten.
  3. Witz und Ironie funktionieren immer, vor allem, wenn Jugendwörter richtig eingesetzt werden.
  4. Den richtigen Ton treffen. Falsch eingesetzte Wörter lassen Sie schnell vom «Ehrenmann» zum «Cringe» mutieren.


Lieferando setzt gekonnt die Jugendsprache ein und punktet bei der Zielgruppe.

Fazit

Die Jugendsprache ist kein Trend, sondern fester Bestandteil unserer Sprache. Richtig – und vor allem sparsam eingesetzt– kann sie für Unternehmen ein nützliches Kommunikationstool sein. Läuft bei uns.

Kategorie:  Blog MarketingShitstormTrends

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