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Interview mit Armin Ledergerber, Projektleiter und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ZHAW

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ArminLedergerber

Armin Ledergerber forscht und lehrt zu verschiedenen Online-Themen an der ZHAW. Wir haben ihm ein paar Fragen zu seinem Werdegang sowie zu seinen Betätigungsfeldern gestellt – und ihn um eine Einschätzung der Schweizer Internet-Landschaft gebeten. Dabei haben wir spannende Antworten erhalten. Aber lest am besten gleich selbst.

Du hast an der HSLU deinen Bachelor-Abschluss in Betriebsökonomie gemacht. Wie kam es, dass du anschliessend an der ZHAW als wissenschaftlicher Mitarbeiter einen Job gefunden hast? War dabei der HSLU-Abschluss hilfreich? ^^
Der HSLU-Bachelorabschluss war sicherlich eine gute Voraussetzung, um an der ZHAW eine Anstellung zu finden ;-). Meinem Luzerner Abschluss habe ich an der ZHAW School of Management and Law noch den konsekutiven Masterabschluss draufgesetzt, um mich noch vertiefter mit der Marketing-Materie auseinanderzusetzen. Parallel zum Masterstudium war ich als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Marketing Management tätig. Nach den zwei Jahren Masterstudium durfte ich dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter nicht mehr nur in Projekten mitarbeiten, sondern auch Projekte leiten.

Was war dein bestes Erlebnis als Projektleiter und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ZHAW?
Ui, da gibt’s ganz viele davon. Ein schönes Erlebnis hatte ich wiederum kürzlich, als ich endlich das Buch in den Händen hielt, das wir zusammen mit einer externen Dozentin geschrieben haben. Ebenfalls ist es immer ein besonderer Moment, wenn man den Absolventen eines Weiterbil-dungsstudiengangs die Diplome überreichen kann, wie kürzlich beim Abschluss des CAS Digital Marketing geschehen.

Ganz allgemein schätze ich es sehr, dass wir am Institut viel Freiraum haben was die Bearbeitung von Themen und die Entwicklung von persönlichen Schwerpunkten in der Arbeit anbelangt. So durfte ich die Themenverantwortung für Digital / Social Media Marketing übernehmen und diesen Kompetenzbereich in den letzten Jahren auf- und ausbauen.

Woran arbeitest, forschst du gerade?
Mein Arbeitsspektrum ist sehr breit gefächert, da ich mich in unterschiedliche Leistungsbereiche an unserer Hochschule einbringen darf. Während des Semesters verbringe ich einen Teil meiner Arbeitszeit vor den Klassen oder betreue Gruppen- oder Bachelorarbeiten. Dieses Semester unterrichte ich in den Themengebieten Konsumentenverhalten sowie Social Media und Mobile Marketing. Daneben bin ich zusammen mit meinen Kollegen Sandro Graf für unseren Weiterbildungsstudiengang in Digital Marketing zuständig und bereite momentan den nächsten Start vor.

Forscherisch bewegen sich meine Aktivitäten auf dem Gebiet des interaktiven Marketing – oft mit Fragen über aktuelle Herausforderungen auf Unternehmensseite sowie dem Sourcing von Social Media. Wie du siehst, ist mein Alltag sehr abwechslungsreich und praxisbezogen 😉

Du beschäftigst dich auch stark mit dem Einfluss des Internets auf den Kaufentscheidungsprozess von Konsumenten. Was hat sich hier verändert? In welche Richtung gehen die Trends?
Zum „Social Customer“ durfte ich kürzlich ein Referat halten….lassen wir also am besten gleich die Slides sprechen 😉

Zusammengefasst kann man sagen: [tweetable] „The social customer is more of everything: more connected, more informed, more engaged and more demanding“[/tweetable]. Sieht man sich den Kaufentscheidungspro-zess an, stellt man fest, dass sowohl Vorkauf-, Kauf- als auch Nachkaufphase mit digitalen Touchpoints gespickt sind. Der Konsument nutzt diese beispielweise, um sich über das Produkt zu informieren. Dabei greift er oftmals auf Infos zu, die nicht vom Unternehmen stammen, sondern von anderen Nutzern, da diese als viel glaubwürdiger gelten.

[tweetable]Mit der inzwischen hohen Smartphone-Penetration hat Social Media auch am Point of Sale Einzug gehalten[/tweetable], was dort die Vergleichbarkeit und Transparenz der Angebote erhöht und Unternehmen wieder vor neuen Herausforderungen stellt.

Du bist selber ganz schön aktiv in den sozialen Medien (insb. auf Facebook, Twitter, Slideshare, Xing, LinkedIn, Foursquare, Blog). Warum genau diese?
Tja, wenn du meinst 😉 Klar, man kann nicht nur Social Media predigen, man muss die Instrumente auch selbst nutzen. Ich bin auf den „wichtigsten“ Plattformen aktiv (um Facebook kommt man ja sowieso nicht rum ;-)), um mich einerseits mit Freunden und interessanten Menschen zu connecten, andererseits auch um über Themen auf dem Laufenden zu bleiben und mitzudiskutieren. Aber: den Google+-Virus habe ich (noch) nicht eingefangen 😉

Wie schätzt du die Schweizer Internet-Landschaft ein? Sind wir in den Bereichen Social Media, Online-Marketing, etc. auf Unternehmens-Seite im internationalen Vergleich „leading“ oder eher ein bisschen „hinädri“?
Leider ein bisschen „hinädri“, andere Länder wie Nordamerika oder Korea sind uns ein paar Schritte voraus. Zwar sollten inzwischen alle Unternehmen von Social Media, Online-Marketing etc. gehört haben, umsetzen tun viele es noch zögerlich. Leider sieht man immer wieder, dass „von den Plattformen her“ gedacht wird und sich viele Verantwortliche in Unternehmen nicht die Frage stellen, wie Social Media grundsätzlich helfen kann, übergeordnete Unternehmensziele zu erreichen, und abhängig von der Maturität auf Unternehmens- und Kundenseite entscheiden, welcher digitale Mix am meisten Sinn macht. Deshalb haben wir übrigens auch das Buch geschrieben 😉

Was ist deine Einschätzung bezüglich den Ausbildungsangeboten im Bereich „Online“ und „Digital“ in der Schweiz?
Inzwischen gibt es zahlreiche Bildungsanbieter, sowohl auf privater als auch auf „öffentlicher“ Ebene. Das ist auch gut so, denn der Bedarf an Digital und Social Media Know-how ist gross. Und: Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft 😉

Was sind (Online-)Kampagnen oder/oder Online-Aktivitäten von Schweizer Unternehmen, die dir besonders aufgefallen sind? – positiv oder negativ natürlich.
Ich beschränkte mich mal auf die positiven…..sehr gut gefällt mir, was Oliver Lutz bei Veloplus macht. Die Marke ist sehr präsent, und die crossmediale Verknüpfung der Instrumente vorbildlich. Aber auch die Swisscom mit „Social Care“ finde ich ein sehr gutes Beispiel und zeigt, wie man Kunden mit einem ausgezeichneten Service im Social Web begeistern und als Unternehmen vom viralen Effekt profitieren kann. Dass es Christian Lüdi mit seiner Truppe bei der SWISS ebenfalls im Griff hat, wissen wir ja 😉

Wie schätzt du die Schweizer Blogosphäre und das Schweizer Twitterverse ein?
Die Blogosphäre und das Twitterverse ist sehr aktiv, wenn der Kreis auch nicht sonderlich gross ist…. Ich finde es immer wieder spannend, wenn man die Personen, denen man folgt, an Events wie dem Social Media Gipfel der bei uns am Swiss New Marketing Forum in Winterthur trifft und sich auch mal offline austauschen kann ;-).

Vielen Dank!

Kategorie:  E-CommerceInterview

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