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Do you speak Denglisch? Oder: wie Anglizismen unsere Sprache verändern

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«Das muss ich kurz googlen.» Oder «Das Video ist doch fake, das macht niemand.» Na, haben Sie erkannt, worauf wir hinaus möchten? Die Rede ist von Fremdwörtern – in diesem Fall Anglizismen. Seit einigen Jahren haben sich die englischen Sprachbegriffe auch in unsere Alltagssprache geschlichen, nicht zuletzt auch durch die Werbung. Doch wann kann man von einer sinnvollen Nutzung – im Alltag und in der Werbung – sprechen?

Der Sprachgebrauch und wieso er wandelbar ist

Der Begriff «Anglizismus» erklärt nichts anderes als einen englischen Sprachbegriff, der in einer anderen Sprache eingeflossen ist und dort übernommen wurde. Dabei können das Begriffe sein, die wir, meist ohne es bewusst zu machen, längst in unseren alltäglichen Sprachgebrauch integriert haben. Beste Beispiele: «cool», «spoiler», «chill» oder «like». Aber auch «Whistleblower», «Clickbaiting» und «Shitstorm» sind in unserer Sprache fast schon normal geworden. Doch woher kam diese überfallartige Welle fremder Wörter?

Zunächst müssen wir wissen, dass unsere Sprache sich kontinuierlich wandelt. Würde sie das nicht tun, würden wir wohl alle noch wie unsere Urgrossväter sprechen. Dabei spielen äussere Einflüsse, wie etwa die Vermischung oder Zusammenführung diverser Menschengruppen, eine grosse Rolle. Denn wo Menschen fremder Regionen aufeinandertreffen, dort vermischt sich die Sprache. Es entstehen neue Wortbildungen, die, je öfter sie verwendet werden, übergriffig und schlussendlich in den normalen Sprachgebrauch einfliessen. Manchmal reicht aber auch ein einflussreicher Dichter, Autor oder Poet, um ein neues Wort zu integrieren. Wie im Blogpost Storytelling: der berühmte rote Faden erklärt wird, ist auch dieser Ausdruck Produkt eines Schriftwerks.

Anglizismus – der neue Trend?

Da wir nun wissen, dass unsere Sprache formbar ist, ist es einfacher zu verstehen, warum englische Wörter sich so leicht einfinden. Vor allem die jüngeren Generationen haben sie übernommen, nicht zuletzt durch die Nutzung des Internets. Englisch ist zwar «nur» auf Platz 3 der Rangliste für Weltsprachen, dank der Film- und Musikindustrie ist sie aber praktisch omnipräsent. Für manchen ist es sogar Trend geworden, nur Filme oder Bücher in der englischen Originalfassung zu konsumieren – der Authentizität halber. Einige nutzen sie, da sie unter anderem durch ihren Beruf mit der Sprache in Berührung kommen. Auch in Schrift und Text sind Anglizismen weitverbreitet. Abkürzungen wie LOL (Laughing out loud) oder omg (oh my gosh) sind heute nicht mehr wegzudenken.

In der Werbung

Was auch immer die Beweggründe sind, um Anglizismen zu verwenden, den Trend haben nicht nur Ottonormalverbraucher aufgeschnappt. Seit einigen Jahren arbeitet auch die Werbeindustrie – vor allem im Bereich der Online-Werbung oder der TV-Werbung – mit ihnen. Das kann für das Unternehmen einige Vorteile mit sich bringen, denn:

  • Unternehmen werden schneller als weltoffen angesehen, was internationale Kunden anziehen kann.
  • Firmen gelten als moderner und globaler, was für internationale Kandidaten spannend werden kann.
  • Dank ihrer verspielten Natur können Anglizismen einen positiven Effekt auf das Firmenimage haben.
  • Anglizismen kreieren neue Wörter und bieten eine gewisse Flexibilität bei der Begriffserklärung an, wo deutsche Wörter manchmal nicht ausreichen.
die Innocent Smoothie plakate greifen das Thema Anglizismus in unserer Sprache im xeit Blogpost auf
Saleschilder repräsentieren das Thema Anglizismus in unserer Sprache im xeit Blogpost

Fruchtsaft wird zu «Smoothies» und Ausverkauf wird zu «Sale».
ein Plakat mit Anglizismen repräsentiert im xeitblog das Thema Anglizismus

Ein etwas missglücktes Beispiel aus unserem Nachbarland

Wie im Beispiel zu sehen ist, ist es wichtig zu verstehen, dass man Anglizismen mit Bedacht wählen muss. Wer es übertreibt, der wird nicht mehr ernst genommen und verliert jegliche Glaubwürdigkeit. Auch sollte man sich überleben, ob solche Wörter überhaupt zum Unternehmen passen. Wenn «Ueli’s Dorf Metzg’» plötzlich mit Anglizismen um sich wirft, sieht das nicht nur komisch aus, es fühlt sich auch erzwungen an.

Fazit

Anglizismen liegen im Trend. Nicht nur in unserem normalen Sprachgebrauch, sondern auch in der Werbung. Wie bei allen anderen Dingen gilt hier die Devise: Wer es übertreibt, der wird nicht mehr ernst genommen. Richtig angewendet, können sie aber positiv zum Unternehmensimage beitragen. Cool, oder nicht?

Kategorie:  Content MarketingTippsWerbung

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