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BeReal: Die neue Social-Media-Plattform

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Der Pseudo-Authentizität auf Social Media entgegenwirken: Das will die App BeReal. Wie gelingt ihr das? Indem sie ihre User:innen dazu bringt, ohne Vorwarnung ein Bild davon zu posten, was sie gerade tun. Und das in einer sehr engen Zeitspanne, sodass keine Zeit für optimierte Selbstinszenierungen oder durchdachte Bildkompositionen vorhanden ist. Mehr zur 2020 lancierten App erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Wie funktioniert BeReal?

Bei BeReal entscheiden nicht die User:innen, wann ein Foto hochgeladen wird, sondern die App. Diese fordert nämlich täglich zu einem unterschiedlichen, zufällig ausgewählten Zeitpunkt dazu auf, innert zwei Minuten ein Foto zu machen. Verstreichen diese zwei Minuten, müssen sich Nutzer:innen bis zum nächsten Tag gedulden. Dieser Zeitdruck fördert die Authentizität, da es nicht mehr dazu reicht, das Outfit zu ändern oder die Umgebung umzustellen. Man hat eigentlich keine andere Wahl als genau das abzubilden, was man gerade macht.

User:innen müssen sich übrigens auch keine Gedanken darüber machen, ob sie lieber ein Selfie machen wollen oder lieber die Umgebung fotografieren: Ist der Fotoauslöser einmal betätigt, machen Front- und Rückkamera des Smartphones gleichzeitig ein Bild.

Wer diese Bilder schliesslich sehen darf, bestimmt jede Person selbst. Man kann diese entweder nur mit Freund:innen oder aber mit der gesamten BeReal-Community teilen. Gleichzeitig hat man auf der App die Wahl, von wem man die Bilder sehen will: Es gibt einen Bereich für Freunde und den Discovery-Bereich. Bei letzterem findet man eine Vielzahl an Beiträgen aus aller Welt. Zu beachten ist jedoch, dass nur, wer selber etwas postet, sich die Beiträge von anderen anschauen darf.

Der Aufstieg der App

Die französische Social-Media-App wurde 2020 lanciert, wobei sie Anfang 2022 an Popularität gewann – vor allem bei der Generation Z. Gemäss dem Online-Nachrichtenportal TechCrunch erfolgten 74,5 Prozent der insgesamt mehr als 7,6 Millionen Downloads der App im Jahr 2022. Die App verbreitete sich zunächst auf amerikanischen College-Campus sowie in Frankreich. Das Erfolgsrezept hinter diesem Sprung ist eine raffinierte Marketingkampagne von BeReal.

Statt Onlinewerbung zu betreiben oder Influencer:innen auf anderen Social-Media-Plattformen zu bezahlen, kreierte die App ein Botschafterprogramm. Hierfür rekrutierten sie Studierende ­– in den USA auch Highschool-Schüler:innen –, die die Social-Media-App ihren Kommiliton:innen weiterempfehlen sollten. Die Uni-Studierenden, die als Botschafter:innen für die App tätig sind, sollen Partys veranstalten können, ein Marketingbudget verwalten und kreative Aktionen durchführen. Im Gegenzug erhalten diese eine Vergütung. Den Highschool-Kids in den USA verspricht BeReal Geschenke wie iPhones, Airpods und Amazon-Gutscheine sowie gratis Werbeartikel.

Trotz des rasanten Aufstiegs – auch wenn dieser teilweise den teuren Marketingmassnahmen zu verdanken ist – gibt es Zweifel an den langfristigen Erfolg der App. Scrollt man nämlich durch den Discovery-Bereich von BeReal, ist hauptsächlich ein Einheitsbrei zu sehen: Menschen im Auto, in der Schule, bei der Arbeit, in der Bar, am Netflix schauen… Und das könnte auf Dauer für die User:innen langweilig werden.

Kategorie:  Social Media

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