Die Macht des Social-Media Storytellings

Jeder Marketeer kennt das Problem: Wie überzeuge ich den Käufer? Storytelling ist eine anerkannte Marketingstrategie und wird als Wunderwaffe der Markenpositionierung verstanden. Doch was macht Storytelling so erfolgreich und welche Faktoren müssen berücksichtigt werden?

Was macht Storytelling so wirksam?

Dank den Erkenntnissen der Neurowissenschaften können grundlegende Fragen im Bereich des Storytellings geklärt werden. Mit anderen Worten: Es gibt eine wissenschaftlich fundierte Grundlage dafür, weshalb Storytelling so effektiv ist. Das Gehirn des Menschen ist so vernetzt, dass eine gut erzählte Geschichte miterlebt werden kann. Dieser Prozess wird «Transportation» genannt und bedeutet, dass der Rezipient in die Geschichte eintaucht und sich darauf einlässt. Findet keine Transportation beim Kunden statt, werden die weiteren Schritte kaum Früchte tragen. Ausserdem werden beim Storytelling enorm viele Gehirnareale gleichzeitig aktiviert. Diese Aktivierung ermöglicht eine effiziente Verarbeitung des Inhaltes und hat eine erhöhte Erinnerungsleistung zur Folge, was wiederum die Marke oder das Produkt stärkt.
Weitere Befunde beziehen sich auf die aktiven Spiegelneuronen im Gehirn: Gute Stories lösen Empathie aus und ermöglichen eine Situation des «Miterlebens». Dieser Prozess ist von fundamentaler Bedeutung, da Geschichten sich dadurch im episodischen Langzeitgedächtnis einprägen. Normalerweise werden im episodischen Langzeitgedächtnis nur selbst erlebte Ereignisse gespeichert. Durch die stattfindende Transportation und die Aktivierung der Spiegelneuronen wird dem Gehirn allerdings der Eindruck vermittelt, dass die rezipierte Story tatsächlich selbst erlebt wurde. Diese Illusion ist von fundamentaler Bedeutung und sollte von jedem Marketingbeauftragten verstanden werden. Denn genau diese Täuschung macht Storytelling so wirksam. Aufgrund der «gehirngerechten» Eigenschaften von Geschichten werden sie auf direktem Wege im Langzeitgedächtnis gespeichert. Demnach werden Produke oder die Marke, welche in der Geschichte vorkommen, besser erinnert als bei herkömmlichen Werbungen ohne Story.

Social-Media Storytelling

Besonders im Social-Media Bereich wird Storytelling häufig und gerne eingesetzt. Für den Konsumenten sind Geschichten nichts Neues mehr. Genau deshalb ist es wichtig zu verstehen, dass Geschichten miterlebt werden müssen, um so im episodischen Speicher zu landen. Alle anderen Stories werden wieder vergessen. Kombinieren Sie alltägliche Situationen mit Witz und Emotion, dann stehen die Chancen gut, dass sich Ihre Story von den anderen abhebt.

Unten sind die wichtigsten Punkte nochmals aufgeführt.

Was macht gute Stories aus?

Gute Stories…

… weisen ein Mindestmass innerer Stimmigkeit und Zusammenhalt auf.

… werden (meistens) in chronologischer Reihenfolge präsentiert.

… stellen ihren Zusammenhang am Ende der Geschichte her.

… haben überlicherweise handelnde Personen oder Lebewesen, die ein Ziel erreichen.

… gleichen einer Problemlösung.

… lösen emotionale Verbundenheit aus.

… können auch pure Fiktion sein, solange eine Identifikation stattfindet.

… erzählen Bedeutsames und sind prägnant.

… erzählen vom Alltag und lösen Transportation aus.

… haben wenig Text, der die Hauptaussage untermauert.

… erzeugen Emotionen.

… Überzeugen am stärksten, wenn man sich mit den Protagonisten identifizieren kann.