«Tap to View» Shopping Tags auf Instagram
Wer kennt es nicht: Man scrollt durch Instagram, sieht ein tolles Bild und möchte dieses Kleidungsstück auch. Dabei beginnt der mühsame und oft zeitintensive Part der Produktsuche in diversen Online-Shops. Hier leistet der Social-Media-Riese Instagram Abhilfe und macht das Online-Shopping bedeutend einfacher.
Reisen ist in vielerlei Hinsicht lehrreich. So bin ich auf meiner letzten USA-Reise auf eine Instagram-Funktion gestossen, die ich hier in der Schweiz noch nie gesehen habe: Die «Tap to view»-Shopping Tags. Dabei werden nach und nach verschiede Icons eingeblendet:
Der letzte Schritt wird erst ersichtlich, wenn man auf die Kreise draufklickt. Wie der gesamte Prozess aussieht, zeigt Instagram in seinem Beitrag – inklusive Video.
Langer Weg bis zur Implementierung und Rollout in den USA
Ich persönlich finde diese Funktion super und habe mich entsprechend informiert. Bereits letzten November hat Instagram diese Funktion in einem Pilotprojekt gestartet. Dabei wurde einigen ausgewählten Unternehmen in den USA diese Funktion zur Verfügung gestellt. Feedbacks, Daten und Erfahrungswerte führten zu diversen Optimierungen. Im März dieses Jahres war es dann soweit: Nach Abschluss der ersten Testphase wurde das Angebot für Tausende von Marken in der Bekleidungs-, Schmuck- und Schönheitsindustrie in den USA ausgerollt.
Für jene Marken, die die Facebook Produktkategorie-Funktion bereits installiert hatten, war diese Funktion automatisch zugänglich. Andere können einen Antrag bei Instagram stellen, um diesen Zugang zu erhalten.
Und in der Schweiz?
Jim Squires, Leiter Product Marketing bei Instagram sagt, dass diese Funktion auch auf andere Regionen und Branchen ausgeweitet wird. In der Zwischenzeit werden Analyse-Möglichkeiten zugänglich gemacht für jene, die diese Shop-Taps selbständig in ihren Posts integrieren. In der Regel dauert das ja bekanntlich etwas, bis es auch in die Schweiz kommt.
Chancen des Shop-Tags
Ein visuell ansprechendes Bild finde ich viel interessanter als ein simples Produktbild, weshalb ich es toll finde, dass dieser sanfte Übergang möglich gemacht wird. Durch die subtile Einblendung ist es nicht omnipräsent und nicht zu sehr werberisch. Meiner Ansicht nach werden so unterschiedliche Zielgruppen angesprochen: Jene, die gerne durch ihren Feed scrollen für Inspiration und schöne Bilder und jene, die weiterführende Informationen und/oder shoppen möchten. Dadurch könnte sich die Anzahl Follower durchaus auch noch erhöhen.
Sobald der Produktkatalog steht, ist es überdies einfach, diese Tags zu integrieren. Man kann diese so einfach markieren wie eine Person.
Herausforderungen
Hingegen dürften die Initalaufwände für die Implementierung eines Produktkataloges sowie Produktfeeds nicht unerheblich sein. Je nach Grösse des Unternehmens stellt sich dann die Frage, ob sich dieser Aufwand auch tatsächlich lohnt.
Beim Erstellen der Posts sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht zu werberisch formuliert sind. Denn wird Instagram von Werbung – oder als Werbung empfundener – Content überflutet, wird dies bestimmt an Reiz verlieren.
Das oben genannte Beispiel finde ich gelungen:
Fazit
Mit Shopping Tags hat Instagram eine Funktion geschaffen, die sowohl für Unternehmen als auch als User der Plattform einen echten Mehrwert generiert. Richtig angewandt, kann dies die Verkaufszahlen erhöhen und eine neue Art der Produktwerbung entstehen.
keine Kommentare