Threema: Statistiken, Vorteile und Vergleich mit WhatsApp
Threema ist ein sicherer Chat-Messener aus der Schweiz. Im Zusammenhang mit den neuen Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinie von WhatsApp hört man in letzter Zeit des Öfteren von der Messenger-App Threema, die laut 20 Minuten viele verärgerte WhatAapp-User wieder häufiger nutzen.
Nutzung und Statistik
Bei WhatsApp sollen fortan Telefonnummer und andere Daten an Facebook weitergegeben werden, weshalb sich laut einem Artikel von 20 Minuten vom 31. August die Downloadzahlen von Threema verdreifacht haben sollen. Schaut man die Statistik an, sieht man, dass von Februar 2014 bis Juni 2015 die Nutzerzahl durch die WhatsApp-Übernahme von Facebook von 400‘000 auf 3.5 Millionen Nutzer anstieg. Seit April 2016 sind es 4 Millionen Nutzer. Damit gehört Threema nach „statista.ch“ zu den beliebtesten kostenpflichtigen Apps im deutschsprachigen Raum.
Zweck & Vorteile der App
Das oberste Ziel von Threema ist das sichere Messaging mit möglichst wenig Meta-Daten. Die Erfinder der App wollten verhindern, dass viele Daten anfallen, die dann weitergegeben werden können. Die Metadaten, aus denen man schliessen kann, wann, wo und mit wem ein User geschrieben hat, sind deshalb bei Threema eher gering. Ausserdem stammen alle Server aus der Schweiz und hier gelten bekanntlich hohe Datenschutz-Regeln. Bei Treema sind alle Nachrichten, Bilder, Videos und Sprachnachrichten mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung versehen. Das heisst, dass nur ihr selber und euer Chat-Partner die Nachrichten lesen könnt.
So funktioniert‘s
Entweder man lädt die App für CHF 3.00 im Google Play Store oder man kauft die Lizenz. Dazu muss man eventuell in den Einstellungen das Installieren von Apps aus unbekannten Quellen kurzfristig zulassen, da die App nicht direkt aus dem Play Store kommt. Wenn man sie herunter geladen hat, gibt man die Lizenz zur Aktivierung von Threema ein. Die App funktioniert mit der Threema- ID, sodass man keine Telefonnummer angeben muss. Nach der Aktivierung kann man im Profil einen Nicknamen angeben, damit die anderen User gleich wissen, wer man ist. Ihr könnt aber auch wie bei WhatsApp die Telefonnummer angeben, damit die Freunde euch einfacher finden. Der Vorteil ist, dass dabei weder Threema selbst noch irgendwelche Hacker jemals Zugriff haben werden, da die Telefonnummer nicht gespeichert wird, sondern nur zum Abgleich kurz an den Server geschickt wird. Um Kontakte hinzuzufügen, kann man die ID eingeben oder scannen, wenn man sie nicht synchronisiert hat. Auch hier würden die Daten wieder ausschliesslich für die Synchronisierung verwendet werden.
Vergleich zu WhatsApp
Threema erfüllt die Anforderungen von WhatsApp-Usern, denn die Möglichkeiten sind gleich, mit ein paar kleinen Unterschieden und Abweichungen in der Bedienung der App. Wie bei WhatsApp kann man Gruppen erstellen, Kontakte blockieren, Emoticons verwenden und mehr. Bei den Gruppen ist ein nachträgliches Hinzufügen einer Person jedoch noch nicht möglich. Beim Verschicken des Standortes kann man, im Gegensatz zu WhatsApp, nur den exakten Standort schicken, und nicht den Namen eines Geschäfts in der Nähe. Ein weiterer Unterschied sind die Punkte bei den Chats: Ein roter Punkt bedeutet, dass man diesen Kontakt nicht im Telefonbuch hat. Zwei orange Punkte heisst, man hat den Kontakt im Adressbuch, er ist aber noch nicht über den QR-Code verifiziert. Und der grüne Punkt gibt an, dass die andere Person über den QR-Code verifiziert ist.
Fazit
Damit ein Messenger viele Nutzer erreicht, muss er aktiv unter Freunden genutzt und so populär gemacht machen. Denn wenn eine Einzelperson die App installiert hat, kann diese natürlich nicht gebraucht werden. Threema hat zwar ein paar andere Funktionen als WhatsApp, wirbt jedoch primär mit dem Argument der Sicherheit. WhatsApp hat laut statista.ch seit Februar 2016 den Rekord von einer Milliarde aktiver Nutzer weltweit geknackt. Threema kann Whats
App in dieser Hinsicht mit „nur“ 4 Millionen Nutzern nicht das Wasser reichen.
Es ist eine grosse Herausforderung, gegen die grosse Konkurrenz von WhatsApp anzutreten und gegen diese zukonkurrieren, um private User anzusprechen. Doch gerade aufgrund dessen, dass mit Threema keine Datenspuren entstehen und die App „seriöser“ als WhatAapp erscheint, könnte es vielleicht für Unternehmen interessant sein. Doch natürlich ist es mit der Bedingung verbunden, dass das Zielpublikum auch bereit ist, diese App zu installieren und zu nutzen.
Ich bin jedenfalls gespannt, ob sich aus dem kleinen Schritt, den Threema vor kurzem vorwärts gemacht hat, durch die Datenschutz-Angst von WhatsApp-Nutzern, noch mehr entwickeln wird in Zukunft.
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