Facebook: Karussell-Format jetzt auch für Linkposts
Es ist noch nicht allzu lange her, dass Facebook das Karussell-Format für Werbeanzeigen eingeführt hat. Klammheimlich ist diese Darstellungsart jetzt auch für normale Linkposts eingeführt worden. In diesem Blogbeitrag möchte ich euch das neue Feature näher vorstellen.
Die Karussell-Anzeigen haben sich in kurzer Zeit zu einem beliebten Ad-Format gemausert. Durch die Verwendung von mehreren Bildelementen und Links erzeugen die Karussell-Ads mehr Aufmerksamkeit und regen zu mehr Interaktion an als die handelsüblichen Link-Ads. Jetzt ist das Karussell-Format ausserhalb der Werbeanzeigen auch für gepostete Links verfügbar. Bis jetzt ist das Feature auf Facebook Pages beschränkt, mit eurem privaten Profil könnt ihr die Linkvorschau wie gehabt nicht bearbeiten, sondern nur eines der von der verlinkten Seite angezogenen Vorschaubilder auswählen.
Erfassen von Karussell-Linkposts
Als ich die neue Funktion zum ersten Mal bemerkte, dachte ich, es handle sich bloss um eine neue Form der Darstellung bei der Bildauswahl für Linkposts. Und ich war ehrlich gesagt etwas genervt, dass ich zuerst mein eigenes Bild für die Linkvorschau hochladen und dann die vorgeschlagenen Vorschaubilder löschen musste, um die vertraute Linkvorschau zu auszulösen. Mir war also zunächst gar nicht bewusst, dass das Karussell-Format sich tatsächlich auf die Darstellung des fertigen Posts auswirken würde.
Wenn ihr einen Linkpost erfasst, sieht das Eingabefeld nun so aus:
In meinem Beispiel ist auf der Zielseite nur ein Bild für die Vorschau hinterlegt. Bei anderen Seiten tut sich gleich die Karussell-Ansicht auf, wenn mehrere Vorschaubilder abgerufen werden können. So kann ich euch zeigen, wie ihr das Karussell-Format manuell auslösen könnt.
Unter dem Eingabefeld erkennt ihr die Schaltfläche zum Upload eigener Bilder. Ihr könnt mehrere Bilder hochladen, müsst euch dann aber für fünf entscheiden, die in der Karussell-Vorschau angezeigt werden sollen.
Auch die Meta-Beschreibungen unter den Vorschaubildern könnt ihr bearbeiten, indem ihr einfach drauf klickt. Das Eingabefeld akzeptiert bis zu 100 Zeichen, in der Vorschau dargestellt werden aber nur 51. Dafür könnt ihr eurem Linkpost im Karussell-Format keinen Titel geben. Im Gegensatz zu den Karussell-Ads könnt ihr beim Karussell-Linkpost auch nur einen Link für den ganzen Post erfassen, und nicht für jedes Vorschaubild einen eigenen.
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Wenn ihr alle Vorschaubilder hochgeladen habt, könnt ihr die unerwünschten wieder löschen. Die letzte Vorschau wird von Facebook automatisch generiert und kann nicht geändert werden. Der Text ist vorgegeben und kann nicht bearbeitet werden, als Vorschaubild wird einfach euer Profilbild verwendet (im Beispiel meiner Testpage ist das dann der Platzhalter für fehlende Profilbilder), und wenn ihr diese letzte Vorschau löschen wollt, löscht ihr gleich den ganzen Post.
Neues Format mit Einschränkungen
Ein fertiger Karussell-Linkpost sieht dann so aus:
Mit den Pfeilsymbolen kann man sich wie bei Karussell-Ads durch die Vorschaubilder durchklicken. Beim Klick auf eines der Bilder oder der Texte wird man zur verlinkten Seite weitergeleitet.
Nachdem ich zunächst sehr angetan war von der Möglichkeit, mehrere Bilder und kurze Texte zu einem Linkpost zu erfassen, hat sich bei mir nach einigem Nachdenken etwas Ernüchterung eingestellt. Einer der grossen Vorteile der Karussell-Ads ist es, mehrere Zielseiten verlinken zu können, um den Usern mehr Informationen oder Angebote zu bieten. Beim Karussell-Linkpost fällt diese Möglichkeit und damit der Mehrwert für die User weg. Dass für die generische “Mehr dazu”-Vorschau ausserdem das Profilbild der Seite verwendet wird, schränkt die Verwendung des neuen Formats zusätzlich ein, schliesslich eignen sich dadurch nur Links auf Seiten, die direkt mit der postenden Facebook Page in Verbindung stehen. Sonst würden sich das Bild und der verlinkte Inhalt nicht entsprechen, was im schlimmsten Fall als unlauterer Wettbewerb wahrgenommen werden kann.
Es gibt aber auch Content-Arten, die von dem neuen Linkpost-Format profitieren. Bei Tutorials kann man zum Beispiel die einzelnen Schritte gleich in den Vorschaubildern darstellen. Die Praxis wird zeigen, welche Inhalte mit dem neuen Format funktionieren.
Die Überlegung hinter dem neuen Format dürfte sein, die Wirkung der Karussell-Ads dahingehend zu verändern, dass sie nicht mehr auf den ersten Blick als Werbeanzeigen erkannt werden. Solange das Format den Anzeigen vorbehalten war, konnten die User Karussell-Posts sofort als Werbung erkennen. Mit der Vermischung von Karussell-Ads und Karussell-Linkposts ist das nun nicht mehr möglich, da auch “normaler” Content nun in diesem Format daherkommen kann.
Es gab übrigens bereits früher die Möglichkeit, Linkposts als Karussell darstellen zu lassen. Dafür musste man aber einen kleinen Umweg in Kauf nehmen: Wenn man ein Karussell-Ad erstellt und gleich wieder abstellt, kann man den Permalink zum Posten benutzen. So können auch Links zu verschiedenen Zielseiten eingerichtet werden.
Sind euch die neuen Karussell-Linkposts schon begegnet? Und teilt ihr meine Bedenken bezüglich ihrer Einsatzmöglichkeiten? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!
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