Blogger Relations: 10 Tipps für den Umgang mit Bloggern
„Lass uns doch mal ein paar Blogger anschreiben..“ diesen Satz, oder so ähnlich, hört man zur Zeit in vielen Unternehmen. Dass dabei einige Punkte zu beachten sind und man den Begriff Blogger Relations durchaus wörtlich nehmen sollte, zeige ich euch in meinen Do’s & Dont’s für den Umgang mit Bloggern.
Dass Blogger eine wichtige Rolle für die Meinungsfindung im Social Web spielen, ist unterdessen auch vielen Unternehmen bekannt. Nicht wenige E-Mail-Anfragen von interessierten Unternehmen landen tagtäglich im Posteingang eines Bloggers. Da wir beruflich aber auch privat selber bloggen, basieren die folgenden Punkte auf Erfahrungen aus entsprechenden Beispielen.
1. Blogger Relations wörtlich nehmen und Beziehungen pflegen
Hier darf und sollte man den Begriff wörtlich nehmen. Die besten Kooperationen entstehen durch ein aktives Beziehungsmanagement. Wichtig ist auch ein Geben und Nehmen, denn Blogger sind kein Instrument zur gratis Online-PR.
2. Bezugspunkte schaffen und in die Diskussion einbringen
Dies ist nur möglich, wenn man den Blog oder auch die verschiedenen Profile aktiv mitverfolgt. Das Beste sind Maileinleitungen wie „Ich habe deinen Blog gesehen und dieser gefällt mir sehr“ wenn man nachher feststellen muss, dass derjenige den Blog gar nie richtig durchgelesen hat.
3. Persönliche und angemessene Ansprache
Auf fast jedem Blog ist heutzutage eine About-Seite oder ein Impressum vorhanden, deshalb bitte auf unpersönlichen Rundmails verzichten. Zudem sollte die Ansprache dem Themengebiet angepasst sein, nicht jeder mag die Anrede per Du.
4. Kontaktaufnahme über verschiedene Stufen und Ebene
Eine erste Kontaktaufnahme mit einem dreiseitigen Info-Mail funktioniert nicht. Oft wandern Mails mit zu vielen Infos gleich in den Papierkorb. Erstkontakte sollten deshalb am besten vorgängig zu einer konkreten Anfragen am besten auf Beziehungsebene mit entsprechenden Anknüpfungspunkten (siehe Punkt 2) erfolgen.
5. Bloggen ist bei den meisten (nur) ein Hobby
Ein Blogger arbeitet meistens tagsüber wie Unternehmen auch und ist deshalb nicht sofort gleich mit einer Antwort zur Stelle. Eine auf die Situation des Bloggers angepasste Reaktions- und vor allem auch Umsetzungszeit sollte berücksichtigt werden, vor allem wenn auch Pakete verschickt werden.
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6. Gespür gefragt – der Blog will geschätzt werden
Ein Unternehmen sucht die Zusammenarbeit mit Blogs meist aus Online-PR-Gründen oder zur SEO-Optimierung. Vor allem Letzteres ist ein heikles Thema bei Bloggern. Sind Unternehmen auf plumpe Art nur auf Verlinkungen aus und weniger am Blog als solches interessiert, landet eine Anfrage oft im Papierkorb.
7. Bloggen ist zwar ein Hobby, bedeutet aber auch Aufwand
Viele Blogs investieren pro Woche mehrere Stunden in ihre Beiträge. Verglichen mit Journalisten sind sie jedoch nicht angestellt und erhalten somit auch keinen Lohn für ihren Aufwand. Trotzdem profitieren Unternehmen von der Zusammenarbeit mit Blogs und sollten diesen Profit deshalb auch angemessen honorieren, in welcher Form auch immer.
8. Transparenz & Authentizität sind wichtig
Blogger haben gegenüber ihren Lesern eine gewisse Verpflichtung, der Punkt Schleichwerbung ist nicht nur im TV und Print ein Thema. Soll ein Blogger über eine Dienstleistung oder ein Produkt schreiben, welches er selber gar nicht kennt, ist dies zudem wenig authentisch. Ein offener und ehrlicher Umgang zwischen Unternehmen und Blogger ist somit sehr wichtig.
9. Blogger sind nicht alle gleich
Was bei Blogger A gut ankommt muss nicht zwingend auch bei Blogger B richtig sein. Die Blogosphäre unterteilt sich in die verschiedenen Themengebiete der Blogs. Ein Fashionblogger kann zum Beispiel eher jünger sein und andere Ansprüche und Bedürfnisse haben wie ein z.B. Technik- oder Reise-Blogger.
10. Relevante Themen
Ein Unternehmen sollte sich lieber 2x fragen, ob das für sie relevante Thema auch für den Blogger relevant ist. Die meisten Blogs sind sehr themenspezifisch und bringen in einem Familien-Blog auch nicht unbedingt einen Beitrag über z.B. Treppenlifte (auch wenn man hier, ev. weit hergeholt einen Zusammenhang herbeiführen könnte ;)).
Was sind eure Do’s und Dont’s bei der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Bloggern?
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