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Wird Virtual Reality wirklich das nächste grosse Ding?

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Ein Virtual Reality-Headset

Das komplette Eintauchen in virtuelle Welten ist einer der grossen Träume, die uns die Computertechnik beschert hat. Gleich mehrere namhafte Hersteller haben jetzt Virtual Reality-Projekte in der Pipeline. Was es damit auf sich hat und ob VR wirklich das Medium der Zukunft wird, erfahrt ihr in diesem Blogpost.

Erste Ansätze von Virtual Reality lassen sich bis in die 1950er Jahre zurückverfolgen. Richtig Fahrt aufgenommen hat das Thema aber mit dem Durchbruch der Computer- und Videogames am Ende der 70er und in den 80er Jahren. Seither haben einige Tüftler und Unternehmen versucht, Virtual Reality tauglich für den Massenmarkt zu machen. Zu mehr als Jahrmarktsattraktionen hat es aber bislang nicht gereicht, nicht zuletzt auch wegen der noch unausgegorenen Technik.

Das soll sich jetzt ändern: Von Facebook über Sony bis Microsoft haben praktisch alle grossen Player im digitalen Unterhaltungsbusiness VR-Headsets in der Vorbereitung. Den Kunden werden neue Erlebnisse, ungekannte Erfahrungen und verschiedenste Anwendungsmöglichkeiten versprochen. Im Folgenden wage ich meine Prognosen abzugeben, ob die hohen Erwartungen erfüllt werden können.

Facebook Oculus

2014 hat Facebook das via Kickstarter ins Leben gerufene Projekt Oculus Rift gekauft. Mittlerweile ist das Projekt in mehrere Produkte unterteilt worden: In Zusammenarbeit mit Samsung soll noch dieses Jahr Oculus Gear VR auf den Markt kommen. Das Headset ist mit Samsung Mobilgeräten kompatibel und soll “unglaubliche neue Erlebnisse” bringen. Dazu zählen Games, Streamingdienste für Filme und Serien und natürlich die neuen 360° Videos auf Facebook.

Der grosse Bruder von Gear VR ist Oculus Rift, das nicht nur Mobile-Inhalte, sondern eigens für die Hardware entwickelte Games in die Virtuelle Realität führen soll. Dafür wurde Oculus Touch entwickelt, eine Bewegungssteuerung, mit der die Interaktion im virtuellen Raum “fühlbar” gemacht werden soll. Die Markteinführung ist für 2016 geplant.

Fazit: Die Technik von Oculus Rift kann begeistern und hat schon mehrere Auszeichnungen auf Fach- und Besuchermessen gewonnen. Die meisten Anwendungen bewegen sich allerdings noch auf dem Niveau von Tech-Demos. Dass auch Facebook selber noch nicht so recht weiss, was das 2 Milliarden Dollar teure Oculus abseits von bestehenden Inhalten und Games bieten soll, zeigt die Begeisterung, mit der die Kompatibilität der 360° Videos angekündigt wurde. Echte Innovationen glänzen aber noch durch Abwesenheit.

Sony PlayStation VR

Das erst als Project Morpheus angekündigte VR-Projekt von Sony heisst mittlerweile PlayStation VR. Die Technik wurde also zum Bestandteil der PlayStation-Familie gemacht und soll dann auch in erster Linie das Game-Erlebnis steigern. Sonys PlayStation 4 ist aber eine ausgemachte Multimedia-Plattform mit Anbindungen an Netflix und andere Streaming-Anbieter, die ihre Inhalte ebenfalls auf PlayStation VR anbieten können. Die Hardware soll aber klar für Games optimiert sein.

Fazit: Sony hat das Know-How und mit PlayStation eine starke Marke, um Virtual Reality auf dem Gaming-Massenmarkt zu etablieren. Es bleibt die Frage, ob die kommenden Spiele den Mehrwert von VR wirklich transportieren können und von den Gamern angenommen werden.

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HTC Vive

Der Mobilgerätehersteller HTC hat sich mit dem Game-Anbieter Valve zusammengetan, um mit dem Vive ein Stück vom VR-Kuchen abzuschneiden. Auch Vive setzt in erster Linie auf Games: Valve hat starke, vor allem im PC-Bereich etablierte Game-Marken wie “Half Life”, die dank einer eingeschworenen Fanbasis sicher einige Stückzahlen absetzen werden. Zudem hat Valve mit dem Betrieb des Online-Distributionskanals Steam für PC-Spiele eine geballte Kompetenz im digitalen Vertrieb.

Fazit: Vive gilt es gerade aus Gamer-Sicht zu beachten, weil Valve über ziemlich viel Zugkraft verfügt. Andere Anwendungen stehen aber auch hier noch in den Sternen.

Microsoft Hololens

Sehr viel verspricht sich Microsoft von ihrer Hololens: Das Headset soll nicht einfach ein Gadget sein, sondern sich als ausgewachsenes Arbeitswerkzeug etablieren. So sollen Computeranimationen im virtuellen Raum in Echtzeit bearbeitet werden können. Da es keinen Bildschirm oder ähnliches braucht, kann quasi jeder Raum zum Büro und jede Fläche zum Desktop werden. Die Hololens soll sich über Gesten, Sprache und Blicke steuern lassen und soll auch Umwelteinflüsse erkennen können. Der Release ist für 2016 geplant.

Fazit: Microsoft hat sich mit der Hololens einiges vorgenommen und positioniert sein Headset deutlich anders als die Konkurrenz. Der Einsatz als Arbeitswerkzeug könnte das grosse Alleinstellungsmerkmal werden.

…und was macht eigentlich Google?

Als grosser Player glänzt Google durch Abwesenheit im immer engeren VR-Markt. Nach dem Scheitern des zunächst gross angekündigten Google Glass ist es still geworden um neue VR-Projekte. Eine witzige Randnotiz ist Google Cardboard VR: Ein Kartonbausatz zum Selberbasteln, mit dem die gängigen Smartphones VR-tauglich gemacht werden sollen.

Fazit: Google hat sich als gebranntes Kind zumindest vorderhand aus dem Geschäft mit Virtual Reality zurückgezogen. Dass der Internet-Riese diesen Trend ganz ausser Acht lassen wird, halte ich aber für ziemlich unwahrscheinlich. Ich denke, dass Google da noch etwas in der Hinterhand hat und eventuell die Erfahrungen der Konkurrenz abwarten will, um dann mit einem optimierten Produkt davon zu profitieren.

Abschliessend lässt sich sagen, dass trotz dem grossen Trend um Virtual Reality die Anwendungsmöglichkeiten abseits von Games noch wenig erschlossen sind. Zudem kämpfen alle VR-Projekte noch mit technischen Kinderkrankheiten und einem ganz grossen Problem: Dem menschlichen Gehirn. Wir können Bewegungen im virtuellen Raum wahrnehmen und interpretieren, solange diese nicht unseren physischen Bewegungen im echten Leben widersprechen. Wenn wir im Headset eine wilde Achterbahnfahrt wahrnehmen, in Wahrheit aber auf der gemütlichen Couch sitzen, kann unser Gehirn diese widersprüchlichen Inputs nicht richtig verarbeiten. Als Ergebnis wird uns übel und wir bekommen Kopfschmerzen.

Solange dieses Problem nicht gelöst ist, und auch noch keine echte Killer-Applikation in Aussicht ist, wird sich die durchaus spannende und vielversprechende Virtual Reality-Technik nicht durchsetzen können.

Was sind eure Gedanken zu Virtual Reality? Teilt sie in den Kommentaren!

Kategorie:  Games

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