Umsteigen lohnt sich – die digitale Transformation der SBB
«Umsteigen lohnt sich» – so ein Slogan der Verkehrsbetriebe Zürich. Umsteigen mussten vor kurzem auch die SBB Kunden, die nach Luzern wollten, weil ein Cisalpino die Geleise beim Bahnhof Luzern zerstört hatte. Damit steht fest, dass die digitale Transformation der SBB nicht auf die Infrastruktur adaptiert werden kann. In meinem neuen Blogpost suche ich nach Erklärungsansätzen zum SBB-Desaster «Luzern», sozusagen nach dem Grounding des öffentlichen Verkehrs.
Digitale Transformation der SBB
Die SBB erkennt das Potential der digitalen Transformation auf folgenden drei Ebenen und hat dazu bereits Lösungen umgesetzt:
- Verbesserung der Kundeninteraktion
- Guter Telefonie- und Internetempfang im Zug
- Digitale Reisebegleiter (SBB-App)
- Swiss Pass
- Social Media
- Interne Effizienzsteigerung
- Mitarbeitende verbinden – alle 33’000 Mitarbeiter mit Smartphones oder Tablets ausgerüstet
- BYOD – Bring-Your-Own-Device-Strategie
- Smart Work und flexible Arbeitsformen
- Prozessoptimierung
- Rail Control System HOT = HOT steht für Hub Optimization Technology
- Adaptive Lenkung (ADL) = Echtzeit-Steuerung des Zugverkehrs
- Internet of Things/Sensorik: Warn App
Die digitale Transformation der SBB ist ganzheitlich. Die Weichen sollen schon heute gestellt werden für die digitale Zukunft der SBB. Die Digitalisierung wurde von der SBB als einer der wichtigsten Hebel identifiziert, um die strategischen Ziele zu erreichen und die Gesamtkosten zu reduzieren. Die Frage sei erlaubt: «hat dies Auswirkungen auf die Finanzierung der SBB-Infrastruktur?»
Ersatzbusse ab Europaplatz vor KKL oder #Mitfahren Luzern
Neben viel Manpower und Megaphones waren für die Pendler auch mobile Lösungen gefragt. Denn Reisen findet heute vor allem auf dem Smartphone statt. Und der Zugausfall in Luzern zeigte damit auch gleich mögliche Alternativen auf, die sich den Pendlern bieten. Zum Beispiel «#Mitfahren Luzern».
Der Hashtag «#Mitfahren Luzern» avancierte während dem SBB-Grounding in Luzern zum Topseller. So kamen viele Pendler erst durch den Zugausfall auf die Idee, dass es auch Car-Sharing gibt und sich viele Mitfahrgelegenheiten in privaten Autos bieten. Eigentlich ist das ja immer so.
Wenn aus der Not eine Tugend entsteht
«#Mitfahren Luzern führte» zu vielen überraschenden Begegnungen, bis hin zu politischen Forderungen. Die Cisalpino-Entgleisung in Luzern verunmöglichte den Zugverkehr in die Innerschweizer Metropole, in der Not zeigte sich das soziale Netz aber auch von seiner schönsten Seite – Twitter wurde kurzfristig zur Mitfahrbörse.
Ein Olympiasieger bot plötzlich drei Plätze in seinem Auto an oder auch Nationalräte hatten auf die Schnelle Platz zum Vergeben, verbunden mit der Forderung eines Durchgangsbahnhofs in Luzern. Eine Durchmesserlinie für Luzern?
Fest steht, dieses Modell der Mitfahrbörse könnte auch Zukunft haben – mit dem unfreiwilligen Startschuss der SBB.
Natürlich ist die SBB auch auf Twitter unterwegs: @railinfo_sbb, @Rail_Service. Die SBB bedankte sich sogleich herzlich für die viele Geduld.
Fazit:
- Die Mitfahrbörse auf Twitter könnte Schule machen
- Auch die Infrastruktur der SBB ist Service Public
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