Social-Media-Check: Zehn führende Werkzeugunternehmen
Ob für den Bau, den Umbau oder die Instandhaltung: Ohne professionelle Werkzeuge geht es nicht. Wer Werkzeuge entwickelt, produziert und vertreibt, weiss, dass die Zielgruppen vielfältig sind: von der Bauindustrie über Handwerksbetriebe bis hin zu ambitionierten Heimwerker:innen. Die Suche nach einem passenden Anbieter, der Aufbau einer Community (Fanbase) und die Suche nach Inspiration erfolgen heute zunehmend online und immer häufiger auch über soziale Plattformen. Wer einmal Fan einer Marke ist, benutzt deren Bohrmaschine und nichts anderes mehr. Es liegt also auf der Hand, dass Werkzeugunternehmen in den sozialen Medien präsent sein müssen. Doch wie aktiv sind sie dort wirklich? Wir haben einen Social-Media-Check durchgeführt, um herauszufinden, wer am besten aufgestellt ist. Unsere Erkenntnisse haben wir in diesem Post zusammengetragen.
Wie präsentieren sich Schweizer Werkzeugunternehmen auf Social Media?
Werkzeughersteller stehen für Innovation, Sicherheit, Präzision und Effizienz. Social Media bieten ihnen die Chance, neue Produkte zu präsentieren, Tutorials und Anwendungsbeispiele zu teilen oder Einblicke in die Produktion zu gewähren. Doch wie gut nutzen sie diese Möglichkeiten? Wie informativ und nahbar sind ihre Inhalte? Wir haben den Social Media Check durchgeführt und wollten erstmals herausfinden, welche Plattformen bei ihnen besonders beliebt sind.
LinkedIn auch in der Werkzeugbranche das Must-have
Eines wird bei unserem Check sofort klar: LinkedIn ist auch in der Werkzeugbranche das Must-have. Alle untersuchten Unternehmen, darunter Hilti, Bosch oder Makita, sind auf der Businessplattform präsent. Hier kommunizieren sie ihre neuesten Innovationen und Branchentrends. Doch wie aktiv sind sie auf den anderen Kanälen?
Auch Instagram spielt eine Rolle: Rund 90 % der Unternehmen nutzen die visuelle Plattform, um Produkte in Szene zu setzen, Tutorials zu posten oder einen Blick hinter die Kulissen zu geben. Facebook und YouTube folgen ebenfalls mit 90%, wobei Facebook vor allem für Community-Updates genutzt wird, auf YouTube posten sie praktische How-tos. TikTok wird von fast allen (80%) benutzt und X (ehemals Twitter) ist nur für 40 % der untersuchten Unternehmen relevant.
Hilti mit starker Präsenz
Das Unternehmen DeWalt positioniert sich auf Instagram (1.1 Mio Follower) und TikTok (156’700 Follower) erfolgreich. Mit informativen, praxisnahen Inhalten, die sowohl Profis als auch DIY-Fans abholen. Besonders auffällig: Die klare Bildsprache und die hohe Frequenz an relevanten Updates.
Auf Facebook und YouTube dominiert hingegen Stihl mit 3.6 Millionen Followern auf Facebook. Bosch hat auf LinkedIn 2 Millionen und auf X 247’893 Follower und führt auf diesen Plattformen gemäss unserem Social-Media-Check. Doch Reichweite allein ist nicht alles. Entscheidend ist, wer mit der Community interagiert und echten Mehrwert liefert. Wer das besonders gut macht, zeigen wir als Nächstes.
Einhell und Swiss Tools setzen auf Dialog
Bei Social Media geht es stark um den Austausch mit der Community. Deshalb haben wir uns die Engagement-Rates der letzten zehn Instagram-Posts angeschaut. Die Engagement Rate zeigt, wie viele Menschen im Verhältnis zu den erreichten Personen aktiv mit einem Social-Media-Beitrag interagieren (z. B. liken, kommentieren, teilen). Von den Unternehmen mit Instagram Profil zeigten Einhell und Swiss Tools eher hohe und Feintool und Metabo eher niedrige Engagements. Als Nächstes wollten wir wissen, wie reaktionsfreudig die Unternehmen sind.
Präsenz ja, Dialog na ja
Wir haben die Werkzeughersteller auf Instagram direkt kontaktiert. Besonders gesprächig waren sie zwar nicht, doch es gab positive Beispiele: DeWalt reagierte sofort, wenn auch mit einer automatischen Antwort. Stihl meldete sich innerhalb einer Stunde zurück, Einhell und Metabo innerhalb weniger Stunden. Bei den übrigen blieb es bei Funkstille. Unser Fazit: Viele Unternehmen setzen offenbar stärker auf Sichtbarkeit als auf Dialog. Trotzdem zeigt die schnelle Reaktion einiger Marken, dass Interaktion mit Followern und Interessenten geschätzt wird. Nun aber zurück zur Sichtbarkeit, beziehungsweise zum Thema Aktivität pro Plattform.
Bosch, Einhell und DeWalt Top 3 in puncto Aktivität pro Plattform
In Sachen Postingfrequenz setzt Bosch den Branchen-Standard. Mit 39 LinkedIn-Posts in den letzten 30 Tagen zeigt das Unternehmen, wie man B2B-Kommunikation professionell auf Social Media umsetzt. Auch auf TikTok, Instagram und YouTube ist Bosch aktiv, etwa mit Tutorials, Events und Neuheiten.
Platz 2 geht an Einhell mit 24 Instagram- und 23 YouTube Posts und zusätzlichem Content auf Facebook und LinkedIn. Den dritten Platz belegt DeWalt mit Fokus auf DIY-Themen und Produkt-Reviews.
Fazit
Das Ergebnis des Social Media Checks ist eingeschränkt vergleichbar, da die Accounts je nach Hersteller unterschiedlich organisiert sind. Einige Werkzeugunternehmen haben länderspezifische, andere auch noch globale Kanäle oder einen Kanal der DACH-Region. Aus diesem Grund variieren auch die Followerzahlen sehr stark. Zwar haben alle Werkzeugunternehmen Niederlassungen in der Schweiz, jedoch wurde beim Social-Media-Check auch sofort klar, dass die grösseren Werkzeughersteller einiges mehr Follower haben.
Dennoch lässt sich abschliessend sagen, dass die grossen Werkzeughersteller die Relevanz von Social Media erkannt haben. Allen voran auf LinkedIn, wo sie ihre Innovationskraft und Branchenexpertise präsentieren. Hilti zeigt, wie man mit strategischer Content-Planung und multimedialem Storytelling eine breite Zielgruppe anspricht und bietet spannende DIY-Tutorials auf YouTube. Bosch Professional punktet mit technischer Expertise und Dialogorientierung und Einhell überzeugt mit themen-spezifischem Content.
Insgesamt zeigt sich: Wer auffallen will, muss präsent sein. Qualität, Interaktivität und kanaladäquater Content machen den Unterschied. Eines ist klar: Social Media ist nicht nur Schaufenster, sondern Werkbank für Markenbildung, Dialog und Innovation.
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