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Social Media Check – wie tickt die Schweizer Luxusuhren-Branche?

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Tick, tock, tick, tock. Ach, wie die Zeit vergeht. Der nächste Social Media Check steht wieder an. Dieses Mal werfen wir wieder einen Blick auf die Schweizer Uhrenwelt. Ob die Branche in Sachen Social Media mit der Zeit mitgeht und wer rund um die Uhr an seinem Auftritt gearbeitet hat, verraten wir Ihnen hier.

Kleider machen Leute. Das weiss bekanntlich jeder. Doch was einen Look komplett vollendet, ist eine erstklassige Armbanduhr. Die Schweizer Uhrenmacher wussten das schon vor knapp 160 Jahren. Und so kam es, dass sich durch stetige Innovation und erstklassiger Qualität die Schweizer Uhrenmarken in die Köpfe der Menschen auf der ganzen Welt eingebrannt haben. Doch auch wenn sie weltbekannt sind, müssen wir uns dennoch die Frage stellen: Wie flott ist die Uhrenwelt auf Social Media unterwegs?

Social Media ist praktisch überall präsent

Bereits in unseren früheren Social Media Checks konnten wir feststellen, dass die Uhrenbranche mit der Zeit mitgegangen ist und Social-Media-Kanäle bewirtschaftet. Einzig und allein die Plattform Xing scheint keine Relevanz zu haben. Nur IWC Schaffhausen betreibt dort einen Kanal – und das sogar ziemlich aktiv. Da fragt man sich, ob auch LinkedIn mit dem gleichen Eifer genutzt wird? Die Antwort lautet nein. Und das gilt übrigens für alle Uhrenmarken. Zwar haben alle auf der Vernetzungsplattform ein Profil, doch ist dieses – nebst Xing natürlich – das mit Abstand am wenigsten bewirtschaftete. Doch dazu später mehr.

Rolex rollt ins Ziel

Betrachten wir die Nutzerzahlen der Social Media Plattformen, erkennen wir einen ganz klaren Vorreiter. Rolex ist seit einigen Jahren in Führung und das zurecht. Auf Facebook füttert das Unternehmen seine Follower nicht nur mit klassischen Close-up-Shots seiner Produkte, sondern involviert auch Golf- und Tennisgrössen in seine Welt. Mit etwas Abstand, aber mit einer stolzen Followerzahl von 5’205’441 steht Hublot an zweiter Stelle. Ein Rennen um den dritten Platz auf Facebook liefern sich Cartier und Tag Heuer. Auch ihre Followerzahl lässt sich sehen, wobei Cartier mit 4’883’287 vor Tag Heuers 3’365’206 liegt.

Auch auf Twitter spielt sich dasselbe Spiel noch einmal ab. Rolex steht mit 853’200 Followern in Führung, Hublot ist Nummer zwei und Cartier und Tag Heuer ranken im 400’000er Bereich.

LinkedIn ist der einzige Ausreisser in dieser rolexdominierten Tabelle. Hier hat Cartier mit 741’965 Followern keine Zeit verschenkt und sich den Platz eins unter den Zeiger…äh, Nagel gerissen.

Als unser Blick auf das Videoportal YouTube gefallen ist, haben wir schon fast mit Rolex an erster Stelle gerechnet. Auch hier wird fleissig Content geteilt. Darunter der Rolex Cup, der im Bewegtbildformat perfekt in Szene gesetzt wird.

Die wohl berühmteste Uhrenmarke der Welt ist auch auf Instagram präsent, wird aber von Cartier an zweiter Stelle mit 11 Millionen Followern bedrängt. Ob sich hier in der Reihenfolge bald etwas ändern wird, wird wohl nur die Zeit selbst sagen können.

Es wächst und wächst

Genau wie in unserem letzten Social Media Check konnte sich Patek Philippe mit dem grössten Wachstumsverzeichnis – ganze 183.96% – als Nummer eins positionieren. Und auch jetzt fragen wir uns, wie das Unternehmen einen solchen Zuwachs erzielt. Im Jahr 2019 lag die Followeranzahl bei rund 44’000 Followern, heute sind es bereits 129’789. Ob sie ihre Anzahl wohl durch andere medienwirksame Massnahmen generieren? Vielleicht folgen sie dem Motto «Gut Ding will Weile haben» und holen einfach nur Anlauf für einen grossen Mediencoup? Wir wissen es nicht, bleiben aber dennoch gespannt, ob noch etwas folgen wird.

Ob es an der Breitling Cinema Squad liegt, dass Breitling ein Wachstum von 14.78% verzeichnen kann? Möglich wäre es, denn schliesslich wird noch jeder beim Anblick von Brad Pitt, Adam Driver und Charlize Theron, die eine Partnerschaft mit der Luxusuhrenmarke eingegangen sind, schwach.

Das Herz flattert uns bis zum Hals und nein, es liegt nicht an Omegas neuer Omega Speedmaster Chronoscope Uhr, die den Puls messen kann, sondern schlicht und einfach an 007 Darsteller Daniel Craig. Denn der berühmteste Spion der Welt trägt seit Jahrzehnten Omega Uhren. Passend zum Kinostart des neuesten Films, darf die Werbetrommel gerührt werden. Dank dieser – und natürlich früherer – Ausspielung auf den Social-Media-Kanälen, kann Omega ein Wachstum von 12.43% verzeichnen.

Reaktionsfreude, juhe!

Wer auf den sozialen Plattformen aktiv ist, der muss oder sollte zumindest mit seiner Community interagieren. Doch wie sieht es in der Welt der Uhrenhersteller aus? Lassen diese ihre Produkte für sich sprechen oder legen sie Wert auf Community Management? 2019 war die Reaktionsfreude tatsächlich um einiges langsamer oder gar nicht vorhanden. Jetzt, zwei Jahre später, hat sich einiges getan. Zwar konnten wir Rolex, Patek Philippe und Omega aufgrund der Deaktivierung von privaten Nachrichten nicht erreichen, die anderen zeigten sich aber deutlich nahbarer.

Einen tollen Service, und somit eine deutliche Verbesserung dem Vorvorjahr gegenüber, bieten Breitling und IWC Schaffhausen. Deren Motto lautet wohl: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Denn wer eine Privatnachricht verschickt, kann sofort mit einem virtuellen, interaktiven Assistenten chatten. Dieser führt uns souverän durch den Prozess hindurch. Schlau gelöst, wie wir finden.

Auch Cartier und Longines punkten bei uns, denn auf unsere Frage hin bekamen wir bei beiden Uhrenmachern eine informative, professionelle Antwort. Bei Tissot und TAG Heuer bekamen wir etwas wenig Informationen, dafür eine freundliche Antwort mit persönlichem Absender. Auch ein Weg, wenn auch etwas ausbaufähig.

Alles in allem können wir, was die Redaktionsfreude angeht, sagen, dass die Uhrenmacher sich in den letzten zwei Jahren deutlich verbessert haben. Und wie sagt man so schön? Besser spät als nie.

Hublot überholt IWC

Wer sich noch an den letzten Social Media Check der Uhrenbranche erinnern kann, wird noch wissen, dass IWC Schaffhausen in Punkto Aktivität auf Rang 1 war. Jetzt allerdings hat Hublot seine Konkurrenz vom Tron gestossen und hält die Siegeskrone in der Hand. Doch wie haben sie das gemacht?

Hublot hat die Zeichen der Zeit erkannt und lässt es vor allem auf Facebook, Instagram und Twitter krachen. LinkedIn ist erwartungsgemäss etwas ruhiger. Um die sozialen Medien kompetent zu nutzen, geht Hublot die Taktik «Aus 1 mach mehr» an. Content Recycling ist nicht unüblich und, so lange dieser gut auf die einzelnen Kanäle angepasst ist, auch ein schlauer Weg. Denn so können sie schnell und einfach Content auf mehreren Social Media Plattformen präsentieren, ohne dabei grossen Aufwand zu betreiben. Und was für Content kommt nun so vor? Hublot präsentiert mit grosser Vorliebe Close-ups ihrer neuesten Uhren, so wie etwa die neueste Kollektion «Big Bang», die Champions League und Tennissass und Markenbotschafter Novak Djokovic. Auch DjSnake und die italienische Unternehmerin und Influencerin Chiara Ferragni agieren als Global Ambassadors und zeigen ihre in Szene gesetzten Handgelenke. Kommuniziert wird in Englisch, damit die internationale Klientel nicht zu kurz kommt. Die Community freut’s, denn die liket und kommentiert fleissig.

Vielleicht haben sich Hublot und IWC abgesprochen, vielleicht ist es auch einfach nur eine sichere Social Media Strategie. Denn auch IWC setzt auf Produkt-Shots und Stars. Dabei hat sich IWC etwas Neues einfallen lassen. Den «Partners in Time» Podcast, bei dem unter anderem Filmstar James Marsden und Lewis Hamilton über Erfolg, Karriere und Leidenschaft sprechen. Übrigens scheinen Podcasts in der Uhrenbranche durchaus beliebt zu sein. Auch Beyer, das älteste Fachgeschäft für Uhren und Schmuck fährt mit seinem Podcast «Beyer Talk» diese Schiene. Des Weiteren featuren Sie auf ihren Feeds die berühmten Blue Angels und Filmstar Glen Powell. Auch Supermodel und Chinese Entrepreneur Lu Yan zeigt für IWC ihr Handgelenk. By the way, IWC betreibt auch einen nationalen Kanal für die Schweiz, wobei in den letzten Wochen hauptsächlich Produkte präsentiert wurden. Ein wenig Luft nach oben gäbe es da also schon.

Die Welt der Stars und Sternchen hat es der Uhrenbranche angetan. So auch Cartier. Zwar posten sie unverhältnismässig wenig auf Facebook, dafür aber mit umso mehr Elan auf Twitter und Instagram. Dabei stellen Brand Ambassador Monica Bellucci und Gong Li die schicken Luxusuhren vor. Ein heisses Thema war die MetGala, bei der Cartier richtig brillieren konnte. Sämtliche Stars, die Cartier Schmuck und Uhren an diesem High Society Event trugen, wurden natürlich auf Social Media aufgegriffen. Dazu gehörten Jennifer Lopez und Billie Eillish. Auch das 78. Filmfestival in Venedig war Teil der Kommunikationsstrategie von Cartier. Jake Gyllenhaal, Isabelle Huppert, Timothée Chalamet und noch einige mehr äusserten sich als «friend de la Maison».

Ausgetickt? Wohl kaum!

Wer jetzt noch denkt, dass die Welt der Zeitmacher nicht mit der Zeit mitgeht, der ist wohl völlig ausgetickt. Und bevor wir hier sämtliche Sprichwörter auspacken, ist für uns jetzt Schluss! Zumindest bis zum nächsten Social Media Check.

Kategorie:  CommunitySocial Media

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