Social Media Check: Krankenkassen Schweiz
Krankenkassen erreichen seit einiger Zeit ihre Kund*innen auch über Social Media. Durch ihre aktive Medienpräsenz widerspiegeln sie das Unternehmen und deren Haltung. Dies kann ebenfalls zur Gewinnung von Neukund*innen clever genutzt werden.
In unserem Social Media Check schauen wir und die Schweizer Krankenkassen-Landschaft genauer an. Dabei analysieren wir die Auswahl der Kanäle, die bespielt werden, was die Unternehmen kommunizieren und vor allem auch wie oft sie die Community mit neuem Content bespielen.
Übersicht der Kanäle
Die Krankenkassen in der Schweiz sind auf vielen Plattformen vertreten. Die beliebtesten sind Facebook und LinkedIn, auf diesen sind alle Unternehmen aktiv. Dicht dahinter folgen Instagram und YouTube mit jeweils 90% der analysierten Krankenkassen präsent. Weniger aktiv werden die Plattformen X und TikTok benutzt.
Dominierende Krankenkassen
In puncto Nutzerzahlen liegen die CSS und die Helsana weit vorne. Anschliessend folgt auf Platz drei Groupe Mutuel. Dabei sind alle 3 Unternehmen Spitzenreiter auf je einer der Plattformen aus unserem Check. Die Groupe Mutuel zeichnet sich besonders durch ihre starke TikTok-Präsenz aus und zählt dort eine Community von über 15’000 User*innen. Erwähnenswert ist, dass sowohl Helsana als auch die Groupe Mutuel teilweise individuelle Accounts in den Schweizer Landessprachen führen. Die CSS hingegen publiziert ihre Beiträge mehrsprachig auf demselben Account.
Aktive Community
Eine hohe Engagement-Rate lässt darauf schliessen, dass der Content den Nerv der Zielgruppe getroffen hat. Dabei waren diese entweder sehr informativ oder haben die User*innen unterhalten.
Bemerkenswert sind die kleinen Accounts, die im Verhältnis zu ihrer Followerzahl relativ viele Interaktionen erzielen konnten und somit ihre Interaktionsrate deutlich steigern konnten. Im Gegensatz dazu steht die CSS, die zwar eine hohe Anzahl an Follower*innen vorweisen kann, die Anzahl der Interaktionen im Verhältnis dazu aber viel geringer ist, was zu einer ER von 3,41% führt.
Generell gibt es mehrere Ansätze, um eine Interaktionsrate zu ermitteln. Da wir keinen Einblick in die genauen Zahlen haben, addieren wir Likes und Kommentare und teilen diese durch die Anzahl der Follower*innen.
Was sieht die Community
Die Krankenkassen unterscheiden sich untereinander mal mehr, mal weniger vom Content. Von den Schwerpunkten her ähneln sich die Krankenkassen schon mehr, wobei diese natürlich alle mit der Branche zu tun haben.
Gesundheit ist ein beliebtes Thema. Hier werden Themen rund um die Gesundheit behandelt. Das fängt bei der Prävention an und hört bei den Behandlungsmöglichkeiten von kleineren Verletzungen auf. Auch die Themen Psyche und Sport werden immer häufiger angesprochen, da diese Punkte die Community sowohl in den sozialen Medien als auch im realen Leben aktiver beschäftigen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Freizeitgestaltung, wo die Krankenkassen Tipps & Tricks zu Ausflügen, Reisen, Kochen und teilweise auch Rezepte veröffentlichen.
Abgerundet werden die Inhalte durch Employer Branding, das auch einige der Unternehmen in unserem Check betreiben. Dabei werden Inhalte aus dem Unternehmensalltag geteilt oder Fragen der Community beantwortet. Gerade bei TikTok haben viele Unternehmen hier noch nicht das volle Potenzial ausgeschöpft.
SWICA bleibt aktiv
SWICA postet fast doppelt so häufig wie der Zweitplatzierte. Diese Häufigkeit ist der Mehrsprachigkeit der Kanäle geschuldet.
Silber und Bronze gehen an die Groupe Mutuel und die CSS. Interessanterweise unterscheiden sich die beiden Unternehmen kaum in der Postfrequenz, ausser bei TikTok und X, da die CSS beide Kanäle nicht nutzt.
Die Anzahl Posts pro Monat ist dennoch sehr hoch bei den Krankenkassen, da diese täglich einen ihrer Kanäle mit Content bespielen.
Fazit
Krankenkassen sind nicht erst seit kurzem in den sozialen Medien aktiv. Mit einem ausgewogenen Content-Mix bieten sie ihrer Community einen wertvollen Mehrwert. Insbesondere gegen Ende Jahr, wenn die jährliche Kündigungsfrist näher rückt, werden die Profile für potenzielle Neukund*innen ausschlaggebend sein, weshalb es umso wichtiger ist, dass die Krankenkassen am Ball bleiben.
Es ist klar, dass nicht jede Krankenkasse ihre Priorität auf die Präsenz in den sozialen Medien setzt, aber genau das könnte auch ein Ansporn sein, dies jetzt zu verbessern.
TikTok wird beispielsweise noch nicht einmal von der Hälfte aller Unternehmen in unserem Check genutzt. Hier ist also noch Potenzial vorhanden, um gerade die jüngere Zielgruppe anzusprechen und vielleicht sogar zu binden.
Mehrsprachigkeit bleibt auch in der Schweizer Krankenkassenlandschaft ein Thema, bei dem es kein Richtig oder Falsch gibt. Je nach Kapazitäten und Ressourcen betreiben die Unternehmen sogar mehrere Kanäle und bereiten die Inhalte mehrsprachig auf. Es bleibt spannend, wie sich die Krankenkassen in der Schweiz im Bereich Social Media in Zukunft entwickeln werden.
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