Social Media Challenges als Marketinginstrument?
Die neuste Social-Media-Challenge wird als sinnvoller Trend gefeiert: An einem #Trashtag sollen Personen in ihrer Umgebung Müll einsammeln und richtig entsorgen, und dies natürlich posten. Es gab in den letzten Jahren viele Challenges, z. B. die Ice Bucket Challenge, Tide Pod Challenge und Bird Box Challenge sind nur einige davon. Deshalb stellt sich die Frage: Sollen Firmen, die auf Social Media aktiv sind, auf solche Challenges setzen?
Ich mag mich sehr gut an die Ice Bucket Challenge erinnern, bei der sich Menschen mit Eiswasser überschütten, dies als Video veröffentlichen und ihre Freunde im Gegenzug auffordern sollen, dasselbe zu tun. Dabei ging es im Ursprung darum, Geld für Forschung gegen die Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) zu sammeln. Tönt einigermassen sinnvoll, oder? Auf der Kehrseite entstanden auch schon sehr gefährliche Challenges, zum Beispiel die Tide Pod Challenge, bei der Jugendliche anfingen, Waschmittelpods zu essen. Oder die Bird Box Challenge, die sich am post-apokalyptischen Netflix-Film orientierte und Leute dazu bewegte, ihren Alltag mit verbundenen Augen zu bewältigen und sich dabei zu filmen. Während also die Ice Bucket Challenge ein grosser Marketing- und Fundraising-Erfolg darstellt, ist längst nicht jede Challenge sinnvoll.
Social-Media-Challenge fürs Marketing nutzen
Eine Social-Media-Challenge selber zu erschaffen wirkt auf den ersten Blick womöglich ganz einfach – einfach etwas Eiswasser über den Kopf giessen, posten, und es geht gleich viral. Effektiv ist es jedoch nicht ohne, eine solche virale Marketing-Kampagne zu konzipieren und umzusetzen. Einigen Firmen wird dies auch einfacher fallen als anderen, weil sie allenfalls bereits eine grosse Fanbase haben und Leute eher dazu bereit sind, auf ihre Aufrufe zu reagieren. Für andere wird es vermutlich eher so enden, dass ihre Zielgruppe ein solches Video sieht, sich denkt: „Was machen die denn Doofes?“ und weiterscrollt.
Es bedarf also sorgfältiger Überlegung, ob sich der Aufwand lohnt und ob die Zielgruppe überhaupt fürs Mitmachen zu animieren wäre. Und falls die Antwort auf beide Fragen Ja lautet, braucht es nach wie vor ein gutes Händchen im Marketing und jede Menge Glück, dass die eigene Challenge tatsächlich viral geht. Fakt ist jedoch auch: Uns ist keine bis dato Challenge bekannt, die von einem Unternehmen initiiert wurde.
Als Firma bei Social-Media-Challenges mitmachen
Es gibt jedoch nicht nur die Option, selber eine Challenge ins Leben zu rufen – auch Mitmachen ist eine gute Option! Es gibt ein paar gute Argumente, wieso man als Unternehmen bei viralen Challenges mitmachen soll. Allerdings bleibt es auch hier sehr wichtig darauf zu achten, dass die Challenge erstens zur Firmenkultur passt, zweitens noch aktuell ist, und drittens, dass längst nicht jede Challenge reputationsfördernd ist. Eine kleine Schreinerei, die täglich mit Holz arbeitet, kann jedoch wunderbar die Expertise ihrer Mitarbeitenden mit echten Planks (=Brettern) mit der Planking-Challenge in Verbindung bringen. Eine Waschmittelfirma sollte jedoch eher die umgekehrte Haltung einnehmen und öffentlich Stellung gegen solche Aktivitäten wie die Tide Pod Challenge einnehmen. Wie immer gilt also: Kreativ bleiben, aber dabei auch immer noch auf den Verstand hören.
Welche Erfahrungen habt ihr mit Social-Media-Challenges? Macht ihr gerne privat oder mit der Firma bei solchen mit?
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