Schriftauszeichnungen im Text – WIESO, weshalb, warum
Wie oft ist es eigentlich schon vorgekommen, dass wir einen Text lesen und plötzlich über so was stolpern? Oder das hier? Manchmal, wenn es wirklich wild zu und hergeht, DANN LESEN WIR AUCH SO ETWAS. Wer sich jetzt angeschrien fühlt, der ist nicht alleine. Die Rede ist hier von Schriftauszeichnungen. Diese kommen tatsächlich öfter vor, als man denkt. Doch wann sollten sie gebraucht werden? Und wieso gibt es sie überhaupt?
Schriftauszeichnungen – Was ist das?
Wer schon einmal einen Roman, eine Zeitschrift oder auf einem Plakat solche «anderen» Wörter gesehen hat, der weiss, wovon die Rede ist. Manchmal sind sie fett, kleiner, grösser oder unterstrichen. Diese Schriftauszeichnungen sind nichts anderes als Hervorhebungen. Sie sollen dem Leser helfen, die Sätze und Wörter im Kontext richtig zu verstehen und zu deuten. Ähnlich wie bei einem Drehbuch geben die Schriftauszeichnungen Anweisungen, worauf der Leser achten soll. Darum lesen wir hervorgehobene Wörter anders in unserem Kopf.
Je nachdem, was erreicht werden soll, werden dezente Varianten, zum Beispiel kursive Wörter, verwendet. Diese lassen sich besser in den Lesefluss einbauen und stören den Grauwert nicht. Wer richtig Druck und Aufsehen erregen möchte, greift lieber zu fetten Schriftschnitten oder gleich zu einer anderen Farbe. Wer Schriftauszeichnungen verwendet, sollte sich immer bewusst sein in welcher Textart er sie verwendet. Ist es ein Fliesstext? Oder eine Headline für eine Printkampagne? Oder doch ein Werbemittel im Online Marketing? Das ist besonders wichtig, möchte man Fehler vermeiden und die falsche Reaktion beim Leser hervorrufen. Welche Arten von Auszeichnungen gibt es überhaupt?
Eine Sammlung von Schriftauszeichnungen:
- Kursiv
- Fett oder halbfett
- Unterstrichen
- eingerahmt
- Kapitälchen
- Versalien
- Farblich geändert
- Durchgestrichen
- Gesperrt
- Effekte
- Unterschiedliche Schriftarten
Die Wirkung und warum sie so wichtig ist
Über die Jahre hinweg haben wir – entweder weil wir damit aufgewachsen sind – oder weil wir es beigebracht bekommen haben, die Bedeutung und Wirkung der einzelnen Schriftauszeichnungen verinnerlicht. Wir wissen instinktiv, dass kursiv geschriebene Wörter anders betont werden. Etwa mit einem leichten Nachdruck. Wobei GROSSGESCHRIEBENE WÖRTER uns das Gefühl vermitteln, dass wir angeschrien werden. Sie sind laut und machen in unserem Kopf «Lärm». Diese Auszeichnung ist besonders in der Werbung beliebt. Bei fetten Wörtern springt unser Auge ganz automatisch dahin, da wir auch hier wissen: das ist wichtig. Diese Art der Auszeichnung wird gerne für Fälligkeitsdaten verwendet. «…brauche dieses Dokument bis spätestens Montag, 31. Mai.» Auch Headlines, oder Teile davon, werden gerne fett geschrieben, da sie als wichtig erachtet werden sollen. Wechsel in andere Sprachen können ebenfalls mit Schriftauszeichnungen angezeigt werden. Vorsicht ist bei unterstrichenen Wörtern geboten, da diese oft fälschlicherweise bei online Texten als Links oder als anklickbar erachtet werden.
Schriftauszeichnungen in der Werbung
Um sein Plakat, Werbebanner, Header, Social Media Post oder andere Werbearten zu bewerben, greifen viele Unternehmen auf die Methode der Schriftauszeichnung zurück. Das stiftet Sinn, da sie Aufmerksamkeit beim Betrachter wecken. Vor allem in der heutigen Zeit, in der wir tagtäglich mit hunderten, wenn nicht sogar mit tausenden, Werbearten berieselt werden, ist Aufmerksamkeitsgenerierung alles. Für viele Unternehmen lautet die Devise: Bunter, lauter, besser. Dass das nicht immer die richtige Herangehensweise ist, ist für viele noch unklar. Warum? Weil Auszeichnungen den Tone of Voice des Unternehmens massiv beeinflussen können. Positiv wie negativ. Wer gerade erst ein Start-up gegründet hat, der sollte sich vor der Nutzung dieser Schriftauszeichnungen unbedingt eine eigene Corporate Language aneignen. So können diese im Rahmen der Unternehmensideologie arbeiten. Ein Beispiel: wer Traumurlaub in der Karibik anbietet, sollte eher mit kursiven Wörtern oder einem leicht veränderten Schriftschnitt arbeiten. Wird hier mit fetten, «aggressiven» Auszeichnungen gearbeitet, der riskiert, dass sich der urlaubsreife Nutzer schnell abwendet. Schlicht und einfach, weil es nicht passt. Gehen wir vertiefter in die Materie rein. Schriftauszeichnungen entfalten dann ihre ganze Wirkung im Bereich der Werbung, wenn sie auch richtig gelayoutet sind. Dabei spielt die Grösse der Schrift, die Visuals und die Schriftart eine wichtige Rolle. Aber dies nur am Rande.
Fazit
Schriftauszeichnungen sind – richtig eingesetzt – etwas Wunderbares. Da beim Lesen das Gehör wegfällt, vertrauen wir automatisch auf das Gesehene. Umso wichtiger ist es also, wenn wir die wichtigsten Informationen sofort oder sehr schnell erkennen. Die Auszeichnungen nehmen uns bei der Hand und zeigen uns schnell und effizient auf, worauf es ankommt. Allerdings müssen diese richtig eingesetzt werden, sonst geht der Schuss nach hinten los. Alles klar?
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