Potenzial von Snapchat im Vergleich zu YouTube

Vor kurzem habe ich von der Idee einer Doku-Soap mit der Video-Chat-App Snapchat in den Medien gehört. In diesem Zusammenhang denke ich, könnte man das Potenzial von Snapchat im Vergleich mit YouTube beleuchten. Wird Snapchat etwa in Zukunft denselben Erfolg wie YouTube feiern können?

Snapchat als Doku-Soap

Das Jugendprogramm der Fernsehsender BR und Puls wollen Anfang Oktober ein Experiment mit Snapchat wagen: Sie wollen damit eine Doku-Soap machen.

14 Tage lang soll man auf Snapchat kurze Vido-Clips aus dem Leben einer 19-Jährigen unter dem Namen „Iam.serafina“ anschauen können.

Der Inhalt der Story, die als Ganzes durch viele einzelne Video-Aufnahmen erzählt wird, handelt davon, dass das Mädchen ihr Leben der Modebranche zuwenden will, jedoch nicht genau weiss, was sie machen soll. Die Soap zeigt den Snapchat-Nutzern den schwierigen Weg, den Serafina in ihrem Alltag macht, in dem auch Freunde, Bekannte, ihre erste grosse Liebe, Nightlife-Szenen und erste Schritte in Richtung Modebranche eine Rolle spielen.

Wird Snapchat YouTube den Rang ablaufen?

Snapchat wird noch oft unterschätzt und mit Aussagen wie „Es ist nur ein momentaner Hype der Jugendlichen“ beschrieben. Doch vielleicht könnte es  in Zukunft für eine junge Zielgruppe sogar einen Vorrang gegenüber YouTube gewinnen. Während YouTube am liebsten im Web am Computer konsumiert wird, funktioniert Snapchat nur auf dem Smartphone in Form einer App. Doch das muss überhaupt kein Nachteil sein, angesichts der Tatsache, dass die Jugend von heute ihr digitales Leben v. a. auf Apps auslebt anstatt im Web, wie es früher häufiger der Fall war.

Snapchat und YouTube sind vom Prinzip her sehr gegenteilig. Bei Snapchat liegt der Fokus in der Animation und Anregung zum Produzieren von eigenem Content im Sinne von eigenen Snaps. Denn es ist wirklich so, dass sich der Spassfaktor noch um einiges erhöht, wenn man selber Snaps produziert. Dies zeichnet ein wenig die aktive Jugend von heute aus, die sich gerne präsentiert. Bei YouTube hingegen steht eher der (passive) Konsum im Vordergrund.

Apps vs. Web

Laut comparis.ch besitzen rund 78% der Schweizer zwischen 15 und 78 Jahren ein Smartphone.

Kommunikationskanäle wie WhatsApp und Snapchat bringen einem Unternehmen eine personalisierte Kommunikation mit Kunden. Mobile Marketing wird immer präsenter und wichtiger werden in Zukunft.

Durch die fortschreitende Technologie der Smartphones im Design, sprich Grösse, und der immer praktischeren Bedienung, greift man häufig lieber kurz zum Handy als zum Laptop, um beispielsweise etwas zu googeln. Das Handy ist immer mit dabei und jeder Zeit griffbereit. Ausserdem weiss es noch viel mehr als der Laptop. Ob Kalender, Bankkonto oder Erinnerungen: Alles ist auf dem Smartphone gespeichert. Besonders die Jugend  von heute wird von Apps, bei deren Nutzung getappt und geswiped wird, angezogen. Und im Alltag schaut man sich häufiger schnell die Snaps von Kollegen oder beispielsweise Stars, denen man folgt, an, anstatt auf YouTube ein 20 Minütiges Video anzusehen. Das dann eher am Abend im Bett, wenn man alleine ist, als Zeitvertreib.

Ich denke, dass die Idee mit einer Snapchat-Dokusoap aus diesen Gründen ein guter Ansatz ist und ein Vergleich von Snapchat mit YouTube in ein paar Jahren oder Jahrzehnten nochmals völlig anders aussehen wird als heute.

Was denkt ihr darüber und was haltet ihr von der ersten Snapchat-Dokusoap?