Negative Suchmaschineneinträge – wie kann ich meine Online Reputation retten?
Das Überwachen der eigenen Online-Reputation ist nur ein Bestandteil des Online Reputationsmanagements. Was können Sie als Firma konkret unternehmen, wenn Sie von negativen Suchmaschineneinträgen betroffen sind?
Wenn die Dienstleistungen oder Produkte Ihrer Firma im Netz bewertet werden, kann dies unterschiedliche Konsequenzen haben. Positive Bemerkungen und Bewertungen können im besten Fall umsatzfördernd wirken und neue Kunden überzeugen. Negative Online-Berichte dagegen können nicht nur den Umsatz kurzfristig zum Einbruch bringen, sondern den Ruf einer Firma auch langfristig schädigen. Mit welchen Tools die Online Reputation am besten überwacht wird, haben wir in diesem Blogpost festgehalten.
Wie geht man also als Firma am besten vor, wenn man negativen Suchmaschinentreffern konfrontiert ist?
Grundsätzlich gilt zuerst einmal: Wichtig ist es, Suchmaschineneinträge und deren Positionen (Rankings) laufend auf wichtige Keywords zu überprüfen. Im Falle eines negativen Treffers muss man Ruhe bewahren und auf keinen Fall überstürzt reagieren. Wenn beispielsweise ein Blogger negativ über ein Produkt schreibt, fördert man die eigene Reputation nicht, wenn man dem Verfasser des Artikels gleich mit rechtlichen Schritten droht, falls er seinen Beitrag nicht entferne. Wichtiger ist eine offene Haltung der Kritik gegenüber. Ein erster Schritt ist somit eine detaillierte Analyse. Ist die negative Kritik völlig aus der Luft gegriffen oder ist sie allenfalls gerechtfertigt? Welche Relevanz hat die Quelle? Und wie gross ist das Suchvolumen des entsprechenden Keywords? Auf welcher Position rankt der Negativtreffer? Das sind nur einige Fragen, die unbedingt und mit viel Sorgfalt geprüft werden müssen. Kommt man dann zum Schluss, dass der Treffer eine negative Wirkung hat, gibt es folgende Möglichkeiten, den Treffer zu „entfernen“, sprich zu beseitigen.
Den Webmaster um Anpassung oder Entfernung des Eintrages bitten
Die Kontaktaufnahme mit dem Verfasser der Kritik ist eine mögliche Massnahme, um negativen Suchmaschineneinträgen entgegenzuwirken. Denn nur der Webmaster selber hat die volle Kontrolle über den Eintrag. Auf Blogs und Webseiten in der Schweiz und Deutschland herrscht die Impressumspflicht, eine direkte Kontaktaufnahme sollte dadurch also möglich sein. Dabei gibt es drei Möglichkeiten: Sie bitten den Autor, den Artikel/Beitrag anzupassen und zu korrigieren, aus den Suchmaschinen auszuschliessen (so, dass er nicht mehr indexiert wird) oder den Artikel ganz zu löschen.
Wenn Sie den Autor kontaktieren, tun Sie dies idealerweise gut vorbereitet. Sprich: Sollte etwas falsch dargestellt worden sein, halten Sie einen Beleg bereit, weshalb der publizierte Beitrag nicht den Tatsachen entspricht. Oder fragen Sie nach, wie der Autor zu seiner Aussage gekommen ist und erläutern Sie ihm, weshalb die von ihm gemachte Aussage aus Ihrer Perspektive so nicht stimme. Am besten erfolgt die Kommunikation dabei nicht auf dem schriftlichen/elektronischen Weg, sondern mündlich in einem telefonischen oder noch besser persönlichen Gespräch.
Auch wenn ein negativer Artikel Sie verärgert hat: Bleiben Sie höflich. Mit Drohungen und ähnlichem liefern Sie im schlimmsten Fall eine weitere (Steil-)Vorlage für einen rufschädigenden Artikel. Diese Massnahme ist also sehr heikel und es braucht sehr viel Fingerspitzengefühl. Reagiert der Webseitenbetreiber nicht auf die Anfrage, gibt es weitere Optionen.
Google-Einträge löschen lassen
Suchmaschineneinträge direkt via den Suchmaschinenbetreiber Google entfernen zu lassen, das ist eine eher aufwändige Sache und führt nicht immer zum gewünschten Erfolg. Auch Google empfiehlt daher im ersten Schritt, den Webseitenbetreiber direkt zu kontaktieren. Via diese Seite können Sie beantragen, dass Google Informationen aus der Suchmaschine entfernt. Die Richtlinien zum Entfernen von Inhalten sind sehr ausführlich. Google entscheidet in jedem Fall einzeln, ob ein Eintrag gelöscht wird oder nicht. Google entfernt in der Regel (möglicherweise…) alle Informationen, welche „finanzieller Natur“ sind, oder von staatlichen Behörden ausgestellte Identifikationsnummern, die im Web publiziert wurden – eine Garantie auf die Entfernung dieser Informationen gibt es jedoch nicht. Ebenso wird auf dieser Google-Unterseite darauf eingegangen, dass „anstössige Bilder“ möglicherweise entfernt werden, sprich: sexuell anstössige Bilder, Ausdrücke und Darstellungen können ebenfalls gemeldet werden.
Dabei ist wichtig: Auch wenn der Suchmaschineneintrag durch Google entfernt wird, ist es trotzdem möglich, dass die Information noch an einer anderen Stelle, zum Beispiel auf sozialen Netzwerken, auftaucht. Ein weiterer Grund, der dafür spricht, den Eintrag via den Ersteller zu
UPDATE VOM 13.10.: So viele Anträge hat google schon geprüft:
Aus der Schweiz kamen demnach rund 4000 Anfragen. Google habe daraufhin rund 13’000 Links gesichtet und rund 53,6 Prozent von ihnen aus seiner Suche entfernt.
Mit Suchmaschinenoptimierung und Content Marketing negative Treffer verdrängen
Eine weitere Möglichkeit, um negativen Suchmaschineneinträgen entgegenzuwirken, ist das Generieren von positiven Suchmaschineneinträgen. Dies geschieht nicht von heute auf morgen, braucht eine ausgeklügelte Strategie und bedingt oft eine längerfristige Aufbauarbeit. Die Optimierung der bestehenden Webseite ist dabei ein erster wichtiger Schritt. Wer beispielsweise einen Unternehmensblog führt und diesen regelmässig mit relevanten und interessanten Inhalten füllt, hat gute Chancen, mit diesen Suchmaschinentreffern schon bald wieder auf eine positive Art und Weise wahrgenommen zu werden. Um positive SEO-Resultate aufzubauen, ist das Erstellen einer Content-Strategie unumgänglich, gegebenenfalls müssen neue Profile eröffnet, Satelliten aufgebaut und umfangreiche Pressearbeit geleistet werden.
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Die Aussage „Das Internet vergisst nie“ hat nach wie vor viel Wahrheitsgehalt. Negative PR im Netz kann langfristige Auswirkungen haben. Mit den oben geschilderten Massnahmen können allfällige Schäden jedoch im besten Fall minimiert werden. Wichtig dabei ist immer, negativen Beiträgen mit einer einwandfreien Geschäftspolitik vorzubeugen, mit intelligentem Content Marketing ein „digitales Schutzschild“ auf- und laufend auszubauen. Und die Suchmaschinentreffer kontinuierlich zu beobachten.
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