Micro-Influencer – Maximaler Gewinn mit kleinen Influencern?
Das Konzept der Micro-Influencer ist nicht neu, jedoch wird ihnen in letzter Zeit immer mehr Beachtung geschenkt. Dabei handelt es sich um das gleiche Konzept wie beim Influencer Marketing, einfach in einem kleineren Massstab.
Anstatt mit grossen Influencern, die über 10’000 oder gar Millionen Follower haben, arbeitet man hier mit Einzelpersonen mit wenigen Social-Media-Followern zusammen, um Produkte authentisch und glaubwürdig zu promoten.
Wer ist ein Micro-Influencer?
Im Gegensatz zu typischen Promis, Personen des öffentlichen Lebens und Makro-Influencer sind Micro-Influencer Personen, die in einer bestimmten Branche arbeiten oder spezialisierte Interessen haben, die sie immer wieder auf ihren Social-Media-Kanälen diskutieren. Der grosse Unterschied ist vor allem, dass sie eine kleinere Followeranzahl haben, aber diese ist dann sehr engagiert, also sehr aktiv.
Zum Beispiel kann eine Fitness-Influencer Millionen von Followern haben und vielleicht mehrere Fitness-Studios betreiben und Bücher zu diesem Thema veröffentlicht haben. Ein Micro-Influencer dagegen kann nur ein paar tausend Follower haben und Fitness-Instruktions-Videos auf Instagram oder YouTube posten, die zuhause gedreht wurden und die Follower auch zuhause nachmachen können.
Welche positiven Aspekte bringt das Ihrem Unternehmen?
Micro-Influencer verzeichnen eine hohe Engagement-Rate
Markerly hat in einer Studie das Instagram-Engagement untersucht und hat einen überraschenden Trend entdeckt: Je höher die Zahl der Follower bei einem Account wird, desto mehr sinken die Likes und Kommentare, also umso eher sinkt die Engagement-Rate:
- Instagram-User mit weniger als 1’000 Followern haben durchgehend 8% Likes (Beziehung zwischen Anzahl Followern und Anzahl Likes in Prozent)
- Influencer mit 1’000-10’000 Followers haben ca. 4% Likes
- Influencer mit 10’000-100’000 Follower haben ca. 2.4% Likes
- Influencer mit 1-10 Millionen Follower haben nur etwa 1.7% Likes
Je nach Ziel müssen die Influencer in den verschiedenen Follower-Grösse gewählt werden. Weiter haben Influencer im Range von 1’000-10’000 Follower sehr viel mehr Interaktionen mit ihren Followern, als grosse Influencer. Das auch, weil sie sich sehr leidenschaftlich für ein Thema interessieren und ein grosses Know-how besitzen.
Genaues Targeting
Da sich die Micro-Influencer meistens auf eine bestimmte Branche fokussieren oder sich für bestimmte Themengebiet interessieren, sind auch die Followers an diesem Thema interessiert und es gibt wenige „Blindgänger“. Das heisst, dass wenn ein Produkt mit den richtigen Micro-Influencern in Verbindung gebracht wird und über die Social-Media-Kanäle des Micro-Influencer promoted wird, wird eine grössere Prozentanzahl an Usern das Produkt interessant finden und vielleicht einen Kauf tätigen. Bei einem grossen Influencer sehen es vielleicht mehr Menschen, jedoch ist das Interesse am Produkt prozentual kleiner. Mit Micro-Influencern kann man sein Unternehmen bzw. Produkt gezielter mit einem engagierten Publikum verbinden.
Günstiger als Makro-Influencer
Micro- Influencer sind bezüglich Entschädigung günstiger, als Promis und Makro-Influencer. Die Gagen für Instagramer mit vielen Followern ist in der Schweiz stark gestiegen und man muss einiges investieren. Was auch nicht falsch ist. Micro-Influencer verlangen jedoch meistens weniger als Influencer mit vielen Followern. Die beste Strategie bei einer Kampagne ist es, mit mehreren Micro-Influencer zu arbeiten, damit man die Reichweite optimieren kann.
Micro-Influencer sind authentischer
Micro-Influencer sind echte Menschen, die Social-Media vor allem als Hobby betreiben oder ihre Leidenschaft und ihr Wissen mit anderen teilen. Wahrscheinlich werden von den meisten Micro-Influencern die Inhalte selber veröffentlicht, die Kommentare von ihnen beantwortet und sie verhalten sich authentischer gegenüber den eigenen Followern. Da eine Beziehung mit der Community aufgebaut wird, ist die Glaubwürdigkeit von Micro-Influencern meistens grösser.
Verschiedene Möglichkeiten
Wie schon erwähnt, gibt es die Möglichkeit, mit einem Micro-Influencer eine bezahlte Kooperation einzugehen. Jedoch gibt es auch andere Möglichkeiten:
Man sendet Produkte mit Informationen an den Micro-Influencer, natürlich ganz ohne Verpflichtungen. Wird etwas über das Produkt oder die Marke geposted, muss man als Unternehmen reagieren und den Micro-Influencer kontaktieren um zum Beispiel ein Rabatt-Code für seine Followern anbieten.
- Den Inhalt des Micro-Influencers auf dem eigene Unternehmensprofil reposten. Das hilft dem Micro-Influencer, seine Reichweite zu steigern – quasi eine Hand wäscht die andere.
- Man führt einen Event in einem spezifischen Themengebiet durch und lädt dazu Micro-Influencer ein, die in dieser Branche bzw. Themengebiet zuhause sind
- Grundsätzlich empfehlen wir langfristige Kooperationen im Sinne von Influencer Relations statt nur Kampagnen im Rahmen von Influencer Marketing zu fahren
Fazit
Marketing mit Micro-Influencern funktioniert vor allem mit visuellen Produkten, eher weniger für nicht fassbare Produkte. Es ist jedoch auch möglich, wenn man eine gute Strategie entwickelt. Meistens arbeitet man mit mehreren Micro-Influencern in einer Kampagne, darum muss man mehr Aufwand für die Korrespondenz einberechnen, da man mit den Micro-Influencern auch eine Beziehung eingehen will. Und idealerweise ein langfristiges Verhältnis aufbaut. Jedoch wird sich der Mehraufwand ausbezahlen, da mit Micro-Influencern die richtige Zielgruppe angesprochen werden kann und über das Produkt authentische und spannende Social-Media-Posts veröffentlicht werden.
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