Location-based Storytelling: Ein Storytelling-Trend unter der Lupe

Storytelling ist seit längerer Zeit in aller Munde. Wir haben begriffen, dass wir unsere Zielgruppen mit authentischen, echten und individuellen Geschichten ansprechen müssen um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Der Fokus liegt auf dem Erleben anstatt passives Konsumieren der Geschichten. Wir nehmen den Storytelling-Trend „Location-based Storytelling“ unter die Lupe und zeigen auf, wie technische Fortschritte das „Erleben“ der Storys beim Kunden verstärken. 

Zuerst braucht es für Storytelling  stets eine gute Geschichte. Technische Neuerungen wie beispielsweise Virtual Reality oder Location-based Storys vereinfachen es uns, mitreissende Geschichten zu erzählen. Die Herausforderung ist die Geschichte nicht aus den Augen zu verlieren,  auch wenn es unzählige Möglichkeiten für das „Erzählen“ gibt. Mit der guten Story im Sack geht es nun also an die Umsetzung, beispielsweise mit location-based (standortbezogenem) Storytelling.

Location-based Storytelling

Standortbezogenes Storytelling ist eine besondere Art des Geschichtenerzählens. Es verstecken sich zwei Umsetzungsarten dahinter.

1. Der Nutzer wird Teil einer Geschichte, indem er virtuell oder tatsächlich den Ort besucht, wo die Geschichte stattfindet.
2. Die Technologien Geofencing: Apps oder Beacons ermöglichen die Ausspielung von Storys an Nutzer, welche einen bestimmten Raum/Standort betreten oder verlassen.

Dieses Storytelling nutzt einen Standort um eine bestimmte Geschichte zu erzählen oder den Standort des Nutzers (mit dem Smartphone lokalisierbar) um ihm passende Geschichten zu seinem Aufenthaltsort auf dem Smartphone zu präsentieren. Das Ziel ist, den Kunden auf eine Reise mitzunehmen und ihn zu animieren, selbst auf Entdeckungstour zu gehen. Das funktioniert am besten, wenn der Kunde bereits vor Ort ist. Dann nämlich ist die Hemmschwelle seiner Interaktion geringer. Besonders im Tourismus kann dieser Trend von besonderer Bedeutung sein.

Spielen wir es einmal durch:

Beispiel: Wir reisen in eine Destination und erhalten beim Schlendern durch die Strassen des Ortes eine Nachricht/Geschichte auf die Destinations-App. Diese Geschichte, welche uns präsentiert wird, verbindet die Informationen mit unserem aktuellen Standort und intensiviert dadurch unsere Erfahrung und unser Erlebnis. Das wiederum hinterlässt positive Erinnerungen und Emotionen und lädt zum Weiterzählen ein. Alles in allem entsteht eine Beziehung zwischen dem Ort, den Informationen über den Ort und den Personen vor Ort.

Ein schönes Beispiel zu diesem Thema ist die Geschichte von Schellen-Ursli im Unterengadin. Mit georeferenzierter Verortung und einer interaktiven Karte auf dem Smartphone der Gäste werden den Besuchern mit Text und Bild die Kultur, Tradition und Bräuche näher gebracht. Sehenswürdigkeiten oder besondere Plätze werden dadurch erlebbar gemacht. Der Besucher kann sich auf seine Reise einlassen und die Destination digital entdecken.

Herausforderungen beim Geschichtenerzählen

Ganz so einfach ist es leider nicht. Die Herausforderungen sind, dass die richtigen Locations gefunden werden müssen. Die Zielgruppe und ihr mobiles Nutzungsverhalten müssen demnach zwingend analysiert sein, bevor die „ungefragten“ Storys zu einer Belästigung führen. Ausserdem muss die App gut funktionieren und die Inhalte für Smartphones optimiert sein. Zu guter Letzt ist die Netzabdeckung ein weiterer wichtiger Punkt, welcher gerade im Tourismus besonders für ausländische Touristen eine Rolle spielt damit standortbezogene Storys funktionieren.