Zum Inhalt springen

Künstliche Intelligenz gegen Betrüger

keine Kommentare

Mit dem kostenlosen E-Mail-Chat-Bot «Re:scam» könnte die Prophezeiung von Bill Gates mit einiger Verspätung doch noch wahr werden.

«Spam wird bald der Vergangenheit angehören» – im Jahr 2004 hat sich Microsoft-Gründer und Philanthrop Bill Gates mit seiner Aussage am World Economic Forum (WEF) in Davos gründlich geirrt. Noch immer verschwenden wir täglich unsere Zeit mit dem Aussortieren, Blockieren und Löschen unerwünschter E-Mails.

Trotz hoher Strafen (in der Schweiz drohen Spammern bis zu drei Jahre Gefängnis und Geldbussen von über einer Million Schweizer Franken) nimmt die Spam-Flut seit 2010 nicht mehr signifikant ab.

Spam-Statistik 2016 bis 2017 von Symantec
Die Auswertung des Software-Herstellers «Symantec» zeigt, dass noch immer über die Hälfte aller E-Mails in Unternehmen als Spam taxiert werden (Quelle: de.statista.com).

Nigerianischer Prinz, schweizerischer Immobilienmakler, russische Schönheit

Eine besonders fiese Untergattung der Spam-Mails sind Scam-Mails. Diese versprechen Empfängern eine Leistung und verlangen dafür meistens eine Vorauszahlung – beispielsweise für einen Anwalt, der das Vermögen eines nigerianischen Prinzen ins Ausland transferiert und den Vorauszahlenden danach daran beteiligt.

Oder ein angeblicher Immobilienmakler, der Verzweifelten eine Wohnung verspricht und dafür «eine kleine Provision» verlangt. Und wenn sich plötzlich eine russische Schönheit per E-Mail meldet und einen Vorschuss für ihr Flugticket benötigt, ist allermeistens etwas faul. Die Betrugsvarianten sind grenzenlos und manchmal auch grenzenlos absurd.

Klar, die Mehrheit von uns fällt nie auf Scams herein. Doch bei der schier endlosen Flut an Scam-Versuchen findet sich immer wieder jemand, der in einer Notlage, geistiger Umnachtung oder schlicht fehlender Aufmerksamkeit einem Betrüger oder einer kriminellen Bande auf den Leim geht. So verzeichnet die nationale Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (KOBIK) von Jahr zu Jahr mehr Meldungen, wobei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen ist.

Feuer gegen Feuer

Dagegen will die Non-Profit-Organisation «Netsafe» vorgehen. Die Programmierer aus Neuseeland präsentieren dazu den E-Mail-Chat-Bot «Re:scam». Dieser macht sich künstliche Intelligenz zunutze und müllt Scammer mit automatisch genierten Antwort-Mails voll.

Wie’s geht? Potenzielle Scam-Opfer leiten Ihre E-Mail an me@rescam.org weiter, der Chat-Bot von Netsafe kümmert sich um den Rest. So werden Gauner in kuriose Diskussionen verwickelt. «Genau wie du mache ich Tippfehler und Witze, die niemand schätzt», erklärt der Chat-Bot im YouTube-Video. Um das Ganze noch menschlicher wirken zu lassen, bleibt natürlich auch die Caps-Lock-Taste ab und an aktiviert.

Laut eigenen Angaben hat «Re:scam» seit der Lancierung anfangs November 2017 bereits über eine halbe Million E-Mails an Scammer geschickt und diese so insgesamt fünf Jahre ihrer Zeit gekostet. Gut möglich, dass sich bei einer weiteren Verbreitung des Chat-Bots das Scamming bald nicht mehr lohnt.

Wie sieht es bei Dir aus? Findest Du auch regelmässig Scam und Spam in deiner Mailbox? Zeige uns Deine Scam- (und Spam-)Mails!

Kategorie:  SEO

keine Kommentare

Dein kommentar zum artikel

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Mehr Besucher für Ihre Internetpräsenz.


Unsere Website verwendet Cookies, die uns helfen, unsere Website zu verbessern, den bestmöglichen Service zu bieten und ein optimales Kundenerlebnis zu ermöglichen. Durch Nutzung dieser Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies für Analysen, personalisierte Inhalte und Werbung zu. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Akzeptieren