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Face Swap – wenn schon nicht real, dann aber richtig!

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Bildquelle: heavy.com

Mich beschäftigt zurzeit ein Thema in den sozialen Medien, das scheinbar immer grössere Beachtung findet. Selfie-Apps oder auch Spass-Apps, bei denen die Nutzer Live-Filter über Videos und Fotos legen können. Das eigene Gesicht lässt sich so mit einer lustigen oder gruseligen Maske oder auch mit dem Gesicht einer anderen Person tauschen. Man kann sich etwa in einen Affen, Zombie, Superhelden oder den besten Freund verwandeln. Ist das eine gute Entwicklung? Und wo hört der Spass eigentlich auf?

MSQRD, Facebook und Snapchat – ja kein Gesichtsverlust

Der Kauf der Selfie-App MSQRD von Facebook steht im Zusammenhang mit dem rasanten Wachstum von Snapchat in den USA. Für Facebook ist die Spass-App ein wichtiger Faktor im Konkurrenzkampf mit Snapchat. Wie eingangs erwähnt, können mit MSQRD Live-Filter über Videos und Fotos gelegt werden. Es gibt nun laufend Updates und passend zu Ereignissen wie dem St. Patricks-Day z.B. einen Kobold-Hut und -Bart. Oder auch eine blaue Kappe mit Daumen-Logo gibt’s, um dem Eigentümer Facebook Tribut zu zollen.

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Was als lustige Spielerei wirkt, ist für Facebook eine ernste Angelegenheit. Denn gerade Teenager teilen bevorzugt Selfies mit Ihren Freunden, am liebsten über Dienste wie WhatsApp und Instagram. Für Mark Zuckerberg kein Problem, denn diese beiden Dienste gehören bereits zu seinem Konzern. Snapchat aber liess sich bisher nicht kaufen und gerade in Amerika wird dieser Dienst immer beliebter und das könnte zu einem Problem für Facebook werden. Gemäss Kennern sind der Kauf und die Integration von MSQRD in Facebook als Reaktion auf das Wachstum von Snapchat zu werten. Snapchat bietet das Face-Swapping-Feature ebenfalls.

MSQRD ein Fehlgriff von Facebook?

Natürlich musste alles schnell gehen und Facebook hat sich das Start-up Masquerade mit der beliebten App MSQRD geschnappt. Doch hätte sich ein Konkurrenzvergleich auf dem Face Swap-Markt durchaus gelohnt, denn der chinesische Hersteller Baidu hat mit FaceYou eine kostenlose App für iOS veröffentlicht, die auch eine sehr ausgereifte Technik bietet, um Gesichter zu tauschen und im Video als bewegliche Masken zu tragen. FaceYou kann sogar mehr als MSQRD.

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Mittels Selbstversuch zeige ich euch mit obenstehendem Bild einen der vordefinierten Filter, der sich mithilfe einer speziellen Gesichtserkennung mühelos an das Gesicht des Betrachters anpassen lässt. Speziell an FaceYou ist, dass sich mit der Kamera auch selbst Masken erstellen lassen, was unzählige Möglichkeiten eröffnet. Wollte ich schon immer mal aussehen wie mein Opa, oder wie Frankenstein? Ja, aber klar und das ist mir mit einem schnellen Selfie möglich und macht die App zu einem lustigen Zeitvertreib – und sorgt für schnelle Lacher.

Neuer Trend oder einfach Photoshop für Anfänger?

In Hochglanz-Modemagazinen und in der Werbefotografie werden nach wie vor keine Aufwände gescheut, um die Models im besten Licht darzustellen und Bilder werden mit viel Zeitaufwand erstellt sowie von Profis retouchiert. In den sozialen Medien zeigt sich nun sozusagen ein Gegentrend.

Der Mut zum Hässlichen, Unverblümten, Enstellten, Irrwitzigen. Wenn schon ein Bild bearbeiten, dann aber gleich deftig. Lieber Zombie oder Affengesicht als faltenfreier Einheitsbrei – individuell eben, um jeden Preis. Botox war gestern, besser gleich Face Swap:-)

Zur virtuellen Realität passen die Face Swap-Apps und -features natürlich sehr gut, denn von real zu virtuell ist es ja eigentlich nicht mehr weit. Darum besser eine Freakshow auf dem Netz als im echten Leben. Und Spass muss natürlich auch sein.

 

 

Wo hört der Spass denn eigentlich auf? Video statt Bild

An die vielen Selfie-Zombies auf dem Netz haben wir uns ja bereits gewöhnt und Fake-Bilder können wir meist noch von echten Bildern unterscheiden. Doch was, wenn Fake nicht mehr Fake ist?

Ein bedenklich hohes Fake-Potential weist nun eine App auf, die sich zwar erst in der Beta-Phase befindet aber vielleicht bald Realität wird. Eine Face2Face-App. Erwiesen sich Videos bislang noch als relativ zuverlässige Quelle zur Beweisführung, soll diese neue App so viel Verfälschungspotential aufweisen, dass Videoinhalte künftig stark an Wert verlieren könnten.

Über eine Webcam werden Daten über eine Originalquelle erfasst, gleichzeitig wird eine zweite Person getrackt und dessen Mimik in Echtzeit ausgewertet und auf das Original-Video projiziert. Klingt kompliziert, sieht aber ganz einfach aus, seht selbst:

Faszinierend und beunruhigend zugleich, denn Manipulations-Vorwürfe zu Live-Berichterstattungen dürften zunehmen. Oder ist das nun wirklich echt, was Donald Trump jeweils von sich gibt?

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Fazit:

  • Spass macht’s alleweil, viel mehr als Spass ist es bis jetzt aber auch nicht
  • Das Fake-Potential könnte den positiven Beitrag leisten, dass wir uns zukünftig noch häufiger die Frage stellen, was denn nun ernst zu nehmen ist und was nicht
  • Die Freakshow beschränkt sich je länger, je mehr auf die sozialen Medien und die virtuelle Realität

Und welches sind eure Erfahrungen mit den Face Swap-Apps?

Kategorie:  App

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