eCommerce – Erfolgreich verkaufen im Internet -Teil II
Im ersten Teil unserer dieses mal etwas grösseren Serie haben angefangen zu untersuchen, was es an Dienstleistungen und Waren gibt, die man online verkaufen kann oder die bereits online mit Erfolg verkauft und vertrieben werden und welche aktuellen Beispiele es dafür gibt. Brechen wir nun nach diesem kleinen Exkurs alles wieder etwas herunter und betrachten den Unternehmer, der etwas online an den Mann und die Frau bringen möchte. Hierbei klammern wir zunächst Online-Services und virtuelle Waren einmal aus, da diese ohne Internet obsolet sind und betrachten Produkte des alltäglichen Lebens und analysieren deren Tauglichkeit für den Onlinehandel bzw. eCommerce.
Können Friseur, Masseur und (Zahn)-Arzt online verkaufen?
Letzterer rebelliert vielleicht etwas gegen die Einstufung, aber auch er kann seine Dienstleistung nur indirekt erbringen, indem er z. B. berät und Termine macht. Der Kerninhalt des Services setzt eine Präsenz des Kunden bzw. Users oder des Patienten voraus. Hier können Termine und Kontakte aktiv über das Internet gewonnen werden. Wir sprechen hier ohne Tätigung eines Kaufes von sog. „Leads“ oder „Leadgenerierung“. Am ehesten trifft es der Ausdruck der „Geschäftsanbahnung“, dieser Prozess greift für nahezu jeden Teil des eCommerce und jede Dienstleistung, egal ob online oder nicht. Auch hier: Später mehr! Was allerdings harten Umsatz bringen kann sind z. B. Gutscheine. Hier kann ein Kauf über das Internet getätigt werden und die Dienstleistung später stationär erbracht werden. Hieraus hat sich ein übrigens ein ganzer Sektor entwickelt, dass sog. Couponing. Einer der prominentesten Anbieter in der Schweiz ist z. B. deindeal.ch. Über einen Rabatt wird ein Anreiz geschaffen, ein Angebot für eine Dienstleistung wahrzunehmen und direkt zu kaufen, um dann später die Dienstleistung in Anspruch zu nehmen. Bei unseren Beispielen wären das also eine Massage, ein Haarschnitt und vielleicht ein Bleaching. Es findet die Dienstleistung nicht unmittelbar online statt, sondern lediglich die Vermarktung Fazit: Nicht primäre eCommerce-Angelegenheiten, aber eine Vermarktung ist durchaus möglich. [banner]
Detailhandel und Einzelhandel online?
Die Tauglichkeit ist hier sehr stark vom Produkt abhängig. Grundsätzlich ist zu sagen, dass je weniger erklärungsbedürftig ein Produkt ist, umso besser ist es für den Online-Handel geeignet. Zalando setzt hier Massstäbe, denn bei einer Jacke, einem paar Sneakers oder einem Paar Pumps zählen Aussehen und Preis und eigentlich muss nicht viel erklärt werden, sondern es wird vor Glück geschrien. Die Grösse der Produkte ist hier ebenfalls ausschlaggebend. 95% der Palette von Zalando bekommt der Pöstler ohne Probleme an die Haustür transportiert. MediaMarkt, Fust und Interdiscount können es da schon schwieriger haben, wenn es um Weissware oder gigantische Flatscreens geht. Aber dank moderner Logistik auch kein Problem. Beliani und Conforama (und natürlich Ikea) sind nochmal etwas anderes. Während Wohn-Accessoires und Kleinstmöbel wenig problematisch sind, kommt hier noch hinzu, dass eigentlich jeder Kunde gern einmal einen Blick auf seine Wohnzimmerschrankwand werfen würde, bevor er sie bestellt und liefern lässt. Hier arbeiten eCommerce und stationärer Einzelhandel eng ineinander verzahnt. Dies ist aber auch häufig der Graus eines jeden kleineren Einzelhändlers. So kommen immer mehr Kunden ins Geschäft, lassen sich eingehend beraten und kaufen dann online an anderer Stelle das günstigste Angebot (Showrooming nennt sich dieses Phänomen dann). Vergleichsportale wie comparis.ch oder http://www.toppreise.ch/ nutzen dieses Verhalten und bieten online direkte Vergleiche und verdienen daran, indem sie vom Verkäufer bzw. Anbieter für die Vermittlung eines Käufers eine Provision erhalten. Hierbei sprechen wir vom sogenannten Affiliate-Marketing. Und ihr ahnt es schon: Richtig! Später mehr! Es funktioniert aber auch anders herum: So kann ich bei books.ch online ein Buch bestellen und bezahlen, und es dann in der Filiale abholen. Ebenso gibt es mittlerweile die Möglichkeit, Pneus online günstig zu kaufen und diese in die Werkstatt seines Vertrauens senden und dort montieren zu lassen. Ein Auto direkt über das Internet zu kaufen ist ebenfalls so gut wie ausgeschlossen, ebenso wie einen Traktor, einen Bagger oder ein Haus. Hier geht es ebenfalls wieder um die Geschäftsanbahnung. Fazit: Einzelhandel schon eher, aber stark produktabhängig Wie es um digitale Produkte steht und wie es dann gelingt, diese und auch die oben besprochenen an den Mann oder die Frau zu bringen, das behandeln wir im zweiten Teil unserer Serie.
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