Bringt Facebook tatsächlich den Dislike-Button?

Aufregung im Social Web: Eine Aussage von Mark Zuckerberg wird von einigen so verstanden, dass Facebook die Einführung des sagenumwobenen Dislike-Buttons planen könnte. Ob das wirklich stimmt und was das für Folgen haben könnte erfahrt ihr in diesem Blogpost.

Er ist das Sinnbild für Social Media: Der Like-Button, auf Deutsch “gefällt mir”. Das blaue “Daumen-rauf”-Symbol wird global als Zeichen für soziale Interaktionen im Internet erkannt. Dabei ist der Button keine Erfindung von Facebook: Das (mittlerweile von Facebook aufgekaufte und nicht mehr aktive) Soziale Netz friendfeed hatte das Like-Feature bereits 2007 eingeführt, Facebook zog 2009 nach.

Die lauten Rufe nach dem Dislike-Button

Praktisch gleichzeitig mit der Einführung des Like-Buttons auf Facebook wurden Stimmen laut von Usern, die sich im Umkehrschluss auch einen Dislike-Button wünschten, um nicht nur Zustimmung, sondern auch Ablehnung kundtun zu können. Ihre Rufe blieben unerhört – bislang.

An einem Q&A-Event hat Zuckerberg bestätigt, dass Facebook an einem Dislike-Button arbeitet und ihn bald ausliefern will. Dieser Videoausschnitt wurde von Facebook dazu veröffentlicht:

Wer Zuckerberg aber genau zuhört und das Video nicht nach 30 Sekunden wieder abstellt, wird feststellen, dass Zuckerberg kein Interesse daran hat, Facebook zu einer Plattform zu machen, auf der sich die User rauf- und runtervoten können. Stattdessen benutzt Zuckerberg das Wort “empathy”, also Mitgefühl, um die Funktion des neuen Buttons zu beschreiben. Der Dislike-Button wird also wohl doch nicht die Form haben, die viele sich gewünscht haben.

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Mitleid statt Ablehnung

Tatsächlich können sowohl Like- wie auch Dislike-Button missverstanden werden: Soll ich wirklich auf “gefällt mir” klicken, wenn mein Freund postet, dass er mit gebrochenem Bein im Krankenhaus liegt? In diesen Momenten wäre ein “Mitleids-Button” oder “tut mir leid” viel angebrachter. Facebook hat grosses Interesse daran, dass die Plattform ein freundliches, eben “soziales” Bild abgibt. Negatives Feedback ist möglich, zum Beispiel indem man Beiträge von bestimmten Personen oder Seiten im eigenen Feed verbirgt oder anstössige Inhalte an Facebook zur Sperrung meldet.

Mit dem Dislike-Button in seiner reinsten Form, also als “gefällt mir nicht”-Angabe, würde das Posten auf Facebook noch mehr zum Beliebtheitswettbewerb werden, als das jetzt schon der Fall ist. Seit Facebook auch für Unternehmen eine wichtige Plattform geworden ist, sieht die Sache mit dem Dislike-Button noch heikler aus: Kein Unternehmen ist erfreut, wenn seine Beiträge und Werbeanzeigen mit einem Dislike bewertet werden. Die Werbeeinnahmen von Facebook würden sich dann kaum mehr positiv entwickeln.

Deshalb gehe ich davon aus, dass der ominöse Dislike-Button auf Facebook weiterhin eine Fantasie bleiben wird. Ein Feature, mit dem die User ihr Mitleid ausdrücken können, würde hingegen wohl zu einem Anstieg der Interaktionen führen. Ich kann mir aktuell aber nicht vorstellen, wie Facebook diese Funktion für Werbeanzeigen umsetzen will – ich vermute, dass das Feature auf Posts beschränkt sein wird.

Was haltet ihr von der Idee eines Dislike-Buttons? Teilt eure Meinung in den Kommentaren!

[Quelle]