TikTok Now: Was kann die BeReal-Kopie?
Dass Social-Media-Plattformen ständig voneinander abschauen, ist uns bewusst. Erst waren es die Stories, für die sich erst Instagram, danach Facebook und inzwischen auch TikTok von Snapchat als Vorbild bedienten. Dann kamen die Reels auf Instagram, inspiriert von TikTok. Nun hat es der US-Konzern ihren Konkurrenten gleichgetan und TikTok Now lanciert. Eine App, die auf denselben Grundsatz der Anti-Social-Media-App BeReal basiert.
Was ist Tiktok Now?
Einfach erklärt ist TikTok Now eine Kopie der Trend-App BeReal. Im September dieses Jahres lancierte TikTok die eigenständige App, die es in den USA auch als Funktion innerhalb der TikTok-App selbst gibt. Das Prinzip ist gleich wie bei der französischen App BeReal: User:innen erhalten zu einem beliebigen Zeitpunkt täglich eine Benachrichtigung mit der Aufforderung, innert 3 Minuten ein 10-Sekunden-Video oder ein Bild zu machen, von dem, was sie gerade tun – ohne Filter oder Inszenierungen. Vorder- und Rückkamera werden dabei gleichzeitig aktiviert.
Wie funktioniert TikTok Now?
In den USA wurde TikTok Now als Funktion innerhalb der TikTok App lanciert. Neben dem Posting-Symbol gibt es neu einen Blitz, der zum TikTok-Now-Interface führt. Hier gibts einen Explore-Feed, einen Feed für Freude sowie ein eigenes Archiv der vergangenen Posts.
Ausserhalb der USA lancierte das soziale Netzwerk eine eigene App, die genau gleich funktioniert. Auch hier gibt es ein Explore-Feed, ein Feed für Posts von Freunden sowie das eigene Archiv.
Je nach Datenschutzeinstellungen ist es für User:innen möglich, die «Nows» nur mit Freunden oder mit der breiten Öffentlichkeit zu teilen. Aber: Nur wer nach Eingang der Benachrichtigung selbst etwas hochlädt, kann Bilder und Videos anderer Nutzer:innen sehen. Dabei gelten besondere Richtlinien für den Schutz von Minderjährigen: Das Profil von unter 16-Jährigen wird automatisch auf privat gestellt, sodass nur Freunde und Follower deren «Nows» sehen dürfen. Kommentieren können ihre Inhalte nur Freunde (Personen, die ihnen folgen und denen sie ebenfalls folgen). Allen unter 18 ist es ebenfalls nicht erlaubt, ihre Inhalte über den Explore-Feed zu teilen.
Fazit: Let’s just be real
BeReal ist nach wie vor auf Erfolgskurs, vor allem bei der Gen Z – das ist natürlich keinem Social-Media-Grosskonzern entgangen. Doch, was macht diesen Erfolg aus? In Vergangenheit gab es ähnliche Apps, die gescheitert sind. Ist es die innovative Idee? Haben wir inzwischen alle genug davon, uns nur auf unserer besten Seite auf Social Media zu zeigen? Oder steckt die enorme Marketing-Kampagne des französischen Unternehmens dahinter? Gründe dafür kann es viele geben. Weshalb ausgerechnet TikTok auf den BeReal-Zug aufgesprungen ist, gibt genau so viele Rätsel auf. Vielleicht hatten die Gründer genug von der BeReal-Challenge, die momentan auf TikTok kursiert und den Bekanntheitsgrad der französischen App steigert. Glaubwürdig ist der Ansatz, Authentizität zu promoten, eher weniger. Denn wer selbst auf der Short-Form-Content-Plattform herumtobt weiss, wie weitverbreitet inszenierte sowie stark bearbeitete Videos sind.
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