Second Screen – Die ARD wagt mit „Quizduell“ den Schritt
Die Zeit, in der man vor dem Fernseher sitzend in Quiz-Sendungen behaupten konnte, man hätte eh alles besser gewusst als der Kandidat, scheinen vorbei zu sein. Die ARD bringt die allseits beliebte „Quizduell“-App ins Fernsehen – die Zuschauer sind dabei per „Second Screen“ aktive Teilnehmer an der Sendung. Ein Augenschein:
Mehr als ein Mythos?
Bereits vor drei Wochen habe ich über die aktuellen Entwicklungen zum Thema „Second Screen“ geschrieben. Darin warf ich die Frage auf, ob sich die bisherige relativ geringe Nutzung darauf zurückzuführen sei, dass der Begriff „Second Screen“ nichts weiter sei als ein Marketing-Hype, welcher wieder vorbeigehen wird oder ob es den TV-Stationen bisher einfach an guten Konzepten mangle. Nun schickt sich „das Erste“ an, eine Antwort auf diese Frage zu geben.
Das Format
Am 12. Mai beginnt das im deutschsprachigen Raum bisher grösste „Second Screen“-Experiment. Die ARD startet ein neues Quiz-Format, welches auf der beliebten Applikation basiert. Dabei tritt ein vierköpfiges Team im Studio gegen das „Team Deutschland“ – die vereinigte Zuschauerschaft am mobilen Endgerät. Die Zuschauer können also live gegen das Team im Studio spielen – und sogar gewinnen. Natürlich wird, wie in jeder anständigen Quiz-Sendung, um Geld gespielt. Gewinnt das Studioteam, wird der Gewinn unter den Mitgliedern aufgeteilt. Wenn jedoch die Zuschauer gewinnen, werden unter den App -Besitzern die Gewinner per Zufallsgenerator ausgelost. In Frage kommen alle, die sich zuvor über die App als Mitspieler im „Quizduell mit Jörg Pilawa“ registriert haben. [banner]
Eine Einschätzung
Meiner Meinung nach wurde beim Konzept vieles richtig gemacht. Im Gegensatz zu früheren Versuchen ist der Ausgangspunkt nicht eine Sendung, sondern eine bereits weitherum akzeptierte und auf mobilen Endgeräten vielgenutze Applikation. So zwingt man die Zuschauer nicht zum Download eines Zusatzproduktes, sondern animiert sie, mit der bereits genutzten Anwendung vor dem Fernseher Platz zu nehmen. Dazu kommt, dass der Ehrgeiz, die Kandidaten im Studio zu schlagen durch den Gewinn-Anreiz zusätzlich vergrössert wird. Die attraktive Sendezeit um 18 Uhr sollte ihr übriges dazutun, dass das Format erfolgreich sein wird. Nun bleibt abzuwarten, wie die Zuschauer das neue Format aufnehmen werden. Meiner Meinung nach stehen die Chancen gut, dass wir ab dem 12. Mai täglich ein erfolgreiches und animierendes „Second Screen“ -Konzept zu sehen bekommen.
Was denkt ihr? Wird das Format Erfolg haben? Werdet ihr es euch ansehen?
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