E-Mail-Marketing: Der komplette Guide

Das E-Mail gehört zu den Urgesteinen der Online-Kommunikation. Auch im Marketing hat der elektronische Brief seit Jahren einen hohen Stellenwert – und das zu Recht. Zeit also, dem E-Mail (mal wieder) etwas Aufmerksamkeit zu schenken.

Was genau ist E-Mail-Marketing?

E-Mail-Marketing ist eine Form des Direktmarketings, bei der E-Mails zur Kundenansprache eingesetzt werden. Es umfasst eine Vielzahl von Strategien und Techniken, die darauf abzielen, bestehende Kunden zu informieren, neue Kunden zu gewinnen und die Kundenbindung zu stärken. Die wichtigsten Aspekte des E-Mail-Marketings sind:

Stand-Alone Mailings

Stand-Alone-Mailings sind einmalige Mailings, bei denen eine spezifische Information über einen bestehenden E-Mail-Verteiler versendet wird. Im Gegensatz zu anderen Formen des E-Mail-Marketings handelt es sich nicht um eine regelmässige Kommunikation. Zum Teil sprechen wir aber auch von Stand-Alone-Mailings, wenn wir eine Werbe-E-Mail (mit einem spezifischen Angebot oder einer spezifischen Information) an den eigenen Newsletter-Verteiler versenden.

Im Vergleich zu Stand-Alone-Mailings werden Newsletter regelmässig versendet, vor allem, um Kunden und Interessenten über relevante Inhalte zu informieren und zu binden. Die Versandfrequenz von Newslettern kann täglich, wöchentlich, zweiwöchentlich oder monatlich variieren. Newsportale oder Nachrichtenagenturen, die über ausreichend redaktionelle Inhalte verfügen, bieten ihre Newsletter sogar mehrmals täglich an.

Trigger-Mails

Trigger-Mails werden automatisch generiert und versendet, wenn bestimmte Ereignisse eintreten. Sie zeichnen sich durch einen hohen Personalisierungsfaktor aus, da der Inhalt auf bestimmte Anlässe zugeschnitten ist, z.B. Begrüssungs- oder Geburtstagsmails. Mit zunehmender Automatisierung eröffnen sich hier vielfältige Möglichkeiten. Beispielsweise im E-Commerce, mit Erinnerungen an einen noch offenen Warenkorb.

Die vielfältigen Vorteile von E-Mail-Marketing für dein Unternehmen

E-Mail-Marketing ist nicht ohne Grund seit langem ein fester Bestandteil des Online-Marketings. Der grösste Vorteil ist natürlich die direkte und sofortige Kommunikation mit den Kund:innen. Du kannst mit E-Mail-Marketing zeitnah auf Ereignisse oder Aktionen reagieren und erreichst die Empfänger:innen sofort. Regelmässige Newsletter und personalisierte Angebote stärken zudem die Kundenbindung und fördern die Markentreue.

Darüber hinaus ist E-Mail-Marketing äusserst kosteneffizient. Im Vergleich zu traditionellen Werbemethoden wie Print- oder TV-Werbung sind die Kosten für den Versand von E-Mails deutlich geringer. Auch mit den Preisen anderer Online-Marketing-Anbieter wie Google, Meta und Co. können Newsletter mithalten. Zumal eine Mail im Postfach qualitativ hochwertiger ist als eine Impression im Feed.

Darüber hinaus ermöglicht E-Mail-Marketing eine präzise Zielgruppenansprache. Durch Segmentierung können Unternehmen ihre E-Mail-Listen in verschiedene Gruppen aufteilen und personalisierte Nachrichten versenden, die auf die spezifischen Interessen und Bedürfnisse der Empfänger zugeschnitten sind. Da die Hürden für den Datenschutz immer höher werden, ist es für jedes Unternehmen sinnvoll, eine eigene Kundendatenbank aufzubauen. Mit E-Mail-Marketing ist diese ideal nutzbar – auch für die Automatisierung.

Nicht zuletzt bietet E-Mail-Marketing umfangreiche Messmöglichkeiten. Unternehmen können Öffnungsraten, Klickraten und Konversionsraten genau verfolgen und analysieren, um den Erfolg ihrer Kampagnen zu messen und kontinuierlich zu optimieren.

E-Mail-Marketing Automation – aber richtig

Automatisierung im E-Mail-Marketing revolutioniert die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Kunden kommunizieren. Mit automatisierten E-Mails kannst du Nachrichten basierend auf bestimmten Auslösern oder Aktionen der Empfänger senden. Beispielsweise erhalten neue Abonnenten automatisch eine Willkommens-E-Mail, während Kunden, die ihren Warenkorb verlassen haben, eine Erinnerung mit einem Rabattcode erhalten.

Ein grosser Vorteil der Automatisierung ist die Zeitersparnis. Einmal eingerichtete Workflows laufen im Hintergrund und erfordern minimalen manuellen Aufwand, was dir mehr Zeit für strategische Aufgaben gibt. Zudem verbessert Automatisierung die Personalisierung. Du kannst E-Mails basierend auf dem Verhalten, den Interessen und den Präferenzen der Empfänger anpassen, was zu höheren Öffnungs- und Klickraten führt.

Wichtig für eine gute Personalisierung ist ein verlässlicher Datenstamm. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Personalisierungen korrekt ablaufen. Um das Risiko von Fehlern zu milden können auch «Fail-Safes» eingebaut werden. Das heisst: Dem System einen Weg bieten, wie es fortfahren soll, wenn eine gewisse Information nicht vorhanden ist. Sollte ein Kunde z.B. mit «Lieber» und dann dem Vornamen angesprochen werden, kann es zu Problemen kommen, wenn der Vorname nicht hinterlegt ist. Mit einem Fail-Safe könnte man einrichten, dass in diesem Fall die Person mit «Lieber Kunde» angesprochen wird.

Die Qual der Wahl – welches ist die beste E-Mail-Marketing Software?

Zuerst müssen wir definieren, welche Funktionen eine gute E-Mail-Marketing Software ausmachen. Das Tool sollte folgende Möglichkeiten bieten:

Personalisierung der Inhalte für direkte Zielgruppenansprache.
Drag-and-Drop-Editor für eine einfache Bedienung.
Responsive-Design-Vorlagen und Templates für alle Endgeräte.
Newsletter-Automation nach bestimmten Reaktionen der Nutzer oder bei Events.
A/B-Tests, um Inhalte zu prüfen.
Integrationsmöglichkeit anderer Software und Apps.
Genaues Tracking und Reporting, um Daten zu analysieren, z.B. Klickraten und Conversion-Rate.
DSGVO-konforme Newsletter mit Double-Opt-In.

Hier sind drei unserer Favoriten:

Campaign Monitor – einfach und vielseitig

Campaign Monitor überzeugt durch eine intuitive Benutzeroberfläche, umfangreiche Templates und leistungsstarke Analysen. Im Vergleich zu anderen Tools gibt es jedoch weniger Möglichkeiten zur individuellen Anpassung.

Mailchimp – in aller Munde

Mailchimp ist die wohl bekannteste E-Mail-Marketing-Plattform – und das nicht ohne Grund. Neben den klassischen Funktionen bietet Mailchimp verschiedene E-Commerce-Integrationen und KI-gestützte Tools, die es zu einem Multichannel-E-Mail-Marketing-Hub machen.

Brevo – der Alleskönner

Brevo ist ein komplettes Marketing-Tool mit integriertem Newsletter-Modul. Es eignet sich besonders für kleine und mittlere Unternehmen, die E-Mail- und Newsletter-Marketingkampagnen erstellen, personalisieren und versenden möchten. Trotz seiner Einfachheit verfügt Brevo über diverse Verknüpfungsmöglichkeiten mit Shopify, WordPress und Co.

So gelingt B2B E-Mail-Marketing – unsere Tipps

Im E-Mail-Marketing gilt es je nach Empfänger:in und Verfasser:in der Nachricht Unterschiede zu beachten. Doch was bedeutet das genau für das Business-to-Business-E-Mail-Marketing?

Wenn du, Geschäftspartner:innen für dein Unternehmen zu gewinnen möchtest, ist es wichtig, das Gegenüber nicht mit E-Mails zu überfluten. Täglich landen viele Nachrichten im Posteingang, daher sollte die Menge der versendeten Mails angemessen sein und sich auf wichtige Informationen konzentrieren.

Wie bei einem Bewerbungsgespräch zählt der erste Eindruck. Deshalb ist es sehr wichtig, im Betreff das Interesse des Gegenübers zu wecken. Eine persönliche Absenderadresse ist ebenfalls von Vorteil. Der Leser/die Leserin fühlt sich angesprochen, wenn sein/ihr Name in der Anrede steht und nicht bloss «Sehr geehrte Damen und Herren».

Auch im beruflichen Kontext lesen wir heute oft E-Mails auf dem Handy. Kurze und prägnante Mails erleichtern das Nutzererlebnis auf dem Smartphone enorm. Vor allem Mails, die während der Arbeit nicht auf der Strecke geblieben sind, werden auf dem Weg nach Hause gelesen. Wer nach einem Arbeitstag noch Marketing-Mails entziffern muss, verliert schnell die Geduld.

Welche rechtlichen Grundlagen für das E-Mail-Marketing wichtig sind

Die rechtlichen Grundlagen im Bereich des E-Mail-Marketings variieren je nach Land stark. Allerdings gilt – better safe than sorry! In der Schweiz sieht die aktuelle Situation folgendermassen aus:

Grundsatz

E-Mail-Werbung ist unter der Bedingung möglich, dass die Empfänger:innen ihre ausdrückliche Einwilligung geben, bevor sie angeschrieben werden (Opt-in). Die Einwilligung ist nur gültig, wenn sie freiwillig und nach hinreichender Aufklärung erfolgt. Das bedeutet: Wir müssen unsere Andressat:innen über die Verwendung ihrer E-Mail-Adresse zu Werbezwecken informieren und ihre ausdrückliche Zustimmung erlangen. Zum Beispiel durch Ankreuzen eines Kästchens mit dem Text «Ich bin damit einverstanden, dass meine Daten zu Werbezwecken verwendet werden». Diese Einwilligung kann jederzeit widerrufen werden. Die Zustimmung zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen reicht nicht aus.

Ausnahme

Die angesprochene Person ist Kunde des Unternehmens und die Werbung bezieht sich auf ähnliche Produkte oder Dienstleistungen desselben Unternehmens. Diese Ausnahme gilt nur, wenn ein Verkauf stattgefunden hat oder eine Dienstleistung in Anspruch genommen wurde. Die blosse Eröffnung eines Online-Kontos reicht nicht aus. In jedem Fall muss die Identität des Absenders angegeben werden und es muss eine einfache und kostenlose Möglichkeit geben, weitere Werbung abzulehnen.

Best Practices – E-Mail-Marketing erfolgreich nutzen

Der Versandzeitpunkt: Probieren

Eines vorweg: Es gibt keinen idealen Zeitpunkt für den Versand eines Newsletters. Vielmehr kommt es auf die Zielgruppe und das Angebot an. Am besten, man probiert es aus – und schaut, wie sich die Öffnungsraten entwickeln. Die Tatsache, dass immer mehr E-Mails über das Smartphone geöffnet werden, hat die Wahl des richtigen Zeitpunkts sicher beeinflusst. Denn die Zeiten, in denen die meisten um 8:00 Uhr im Büro zum ersten Mal ihre Mailbox öffneten, sind vorbei.

Der Absender: Wichtigstes Filterkriterium

Der Absender ist meist das Erste, was der Leser oder die Leserin sieht. Er ist also entsprechend bedeutend. Nach Möglichkeit wählst di einen persönlichen Absender-Namen in Kombination mit dem Firmennamen, und nicht eine anonyme info@ Adresse.

Der Betreff: Reduce to the max

Vom Betreff werden auf dem Smartphone rund 35 Zeichen angezeigt. Das ist ganz schön wenig. Es gilt also, den Betreff kurz und auf den Punkt zu formulieren, mit den wichtigsten Worten zuerst.

Das Template: Responsive ist state of the art

Heute ist ein responsives Template Standard. Doch was bedeutet das? Die Darstellung des Inhalts passt sich der Bildschirmgrösse des genutzten Devices an. Um sicherzustellen, dass Ihre E-Mail auch Smartphone-freundlich ist, solltest du in jedem Fall die Leserfreundlichkeit auf verschiedenen Geräten testen.

Fazit: E-Mail Marketing bleibt wichtig

E-Mail-Marketing ist und bleibt ein essenzielles Werkzeug im Online-Marketing, das durch seine direkte und kosteneffiziente Kundenansprache überzeugt. Es bietet Unternehmen die Möglichkeit, personalisierte Nachrichten zu versenden und so die Kundenbindung zu stärken. Automatisierung und präzise Messmethoden ermöglichen eine kontinuierliche Optimierung der Kampagnen.

Glossar: Wichtige Begriffe im E-Mail-Marketing

Bounce-Rate (Gegenteil: Zustellungsrate): Eine niedrige Bounde Rate und gute Adressqualität ist für die anderen KPIs sehr wichtig. Wir empfehlen, hier viel Zeit zu investieren.
Opening Rate: Je höher die Öffnungsrate, desto besser ist der Inhalt (vor allem der Betreff und die Vorschau) und der Zeitpunkt des Versands auf die Zielgruppe abgestimmt. Sehr wichtig für den Vergleich von einzelnen Newslettern und Kampagnen. Achtung: Je nach Privatsphäre-Einstellungen kann diese Metrik unzuverlässig sein.
Klickrate: Besonders wichtig, wenn der Newsletter ein Conversion-Ziel hat. Weniger relevant, wenn der Fokus auf der Reichweite liegt.
Click-to-Open-Rate: Nützlicher als die Klickrate allein, da hier nur die geöffneten Newsletter zählen.
Abmelderate: Hohe Abmelderaten müssen untersucht werden. Mögliche Gründe: Unangemessener Inhalt, zu hohe Frequenz oder zu wenig hochwertige Inhalte

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