How to Genre schreiben: Fantasy
Drachen, Zauberer, Werwölfe und Meerjungen. Figuren, die in nur einem Genre so oft vorkommen und das Storytelling aufpeppen: Fantasy. Seit einigen Jahrzehnten begeistert diese Art der Literatur Jung und Alt. Aber Fantasy ist nicht gleich Fantasy. Denn es gibt einige Subgenres, die auf dem Vormarsch sind. Welche das sind und was J. R. R. Tolkien mit dem Ganzen am Hut hat, erklären wir euch hier.
Aller Anfänge…
…beginnen in einem Loch im Boden? So ungefähr könnte das stimmen. Denn diese Literaturrichtung hat ihren Ursprung im 20. Jahrhundert. Kein anderer als J. R. R. Tolkien wird dabei als ihr Gründer angepriesen. Mit seinen Büchern «Der kleine Hobbit», «der Herr der Ringe» und «das Silmarillion» begeisterte er nicht nur Millionen von Fans weltweit, sondern gründete praktisch ein neues Genre über Nacht. Ihm haben wir es zu verdanken, dass Harry Potter, Game of Thrones und Eragon heutzutage überhaupt Gehör finden.
Die Werke von J. R. R. Tolkien haben bereit ins den 1960er Jahren viele Leser begeistert.
Aber auch J. R. R. Tolkien hatte Starthilfe. Denn wenn wir etwas weiter in der Zeit zurückgehen, stellen wir fest, dass der Grundstein für das Fantasygenre von Mary Shelley (Frankenstein), Bram Stoker (Dracula) und anderen Schauerautoren gelegt worden ist. Ohne sie wäre die Idee, Fantasiekreaturen zu schreiben, überhaupt nicht entstanden.
Fantasy Subgenres
Aber Fantasy ist nicht gleich Fantasy. Denn für diese Richtung tummeln sich einige Unterrichtungen, an denen man erkennt, wo die Reise hinführen wird. Wir haben eine Liste der bekanntesten Subgenres zusammengestellt:
High Fantasy
Hat besonders viel Magie, viele fiktive Völker und Welten. Zielgruppe sind Männer und Frauen, wobei Männer den grösseren Anteil ausmachen. Beispiele: Der Herr der Ringe (J. R. R. Tolkien)
Low Fantasy
Wie der Name schon sagt, ist dies das Gegenteil von High Fantasy. Das heisst, wenig Magie. Dafür wird dieses Genre gerne mit historischen Momenten vereint. Beispiel: Das Lied von Eis und Feuer (George R. R. Martin)
Animal Fantasy
Hierbei spielen Tiere meistens die Hauptrolle. Die Geschichten spielen hauptsächlich im Tierreich statt. Die Perspektive wird aus ihren Augen betrachtet. Es kann aber auch vorkommen, dass Menschen sich in Tiere verwandeln können. Beispiel: Warrior Cats (Erin Hunter)
Dark Fantasy
Die Geschichten drehen sich oft um Dämonen, Monster und Schattenwesen. Oft sind sie mit Erotik oder Horror verbunden. Zielgruppe sind Erwachsene, wobei Frauen den grösseren Anteil ausmachen. Beispiel: Nevernight (Jay Kristoff)
Urban Fantasy
Die wohl bekannteste Geschichte ist «Harry Potter». Für dieses Subgenre vermischen sich Fantasieelemente mit unserer realen Welt. Oft haben sie eine eigene Welt, die sich mit unserer abgrenzt. Zielgruppe sind meist Teenager und junge Erwachsene. Beispiel: Twilight (Stephenie Meyer)
Romance Fantasy
Die Story dreht sich meist um ein Liebespaar, das Hürden und Umstände bekämpfen muss, um am Ende zusammen zu kommen. Fantasyelemente sind oftmals Vampire, Engel, Gestaltwandler oder Hexen. Zielgruppe sind hauptsächlich Frauen. Beispiel: Gestaltwandler-Reihe (Nalini Singh)
Was macht gute Fantasy aus?
Auch wenn der Name auf viele unreale Elemente suggerieren lässt, braucht Fantasy auch eine gewaltige Portion Glaubhaftigkeit. Genau wie im Genre «Horror» muss auch diese Literaturrichtung ihre Charaktere ernst nehmen. Die Leser verzeihen grundsätzlich keine unglaubwürdigen Momente, Situationen oder langweilige Figuren – besonders nicht in dieser Kategorie. Nebst dem ist natürlich die Sprache und Handlung enorm wichtig. Und wer hätte es gedacht: Zauberei und Magie.
Ein Fantasybuch ohne diese beiden Elemente wäre einfach ein ganz normaler Roman. Und hier kommt die Knacknuss: Wie in jedem Genre unterliegt auch Fantasy gewissen Regeln. Damit die Leser die Seiten regelrecht aufsaugen, braucht es Worldbuilding. «Weltenbildung», wie es auf Deutsch heisst, ist nichts anderes, als wenn der Autor seiner Geschichte ein Universum gibt. Dabei wird die Welt aufgebaut und festgelegt. Elemente wie Land, Sprache, Völker und Regeln werden bestimmt, wobei einige Autoren tatsächlich ganze Sprachen selber erfinden. Fragen wie «wie heisst die Welt/Land der Geschichte?», «welche Kreaturen gibt es?» und «wie funktioniert die Magie?» werden in diesem Prozess häufig beantwortet. Wichtig dabei ist, dass die Welt sich in der Geschichte an diese Regeln hält. Und je besser die Welt, in der die Story spielt, aufgebaut worden ist, desto glaubwürdiger wird sie.
Fantasy in der Werbung
Fantasy, genau wie Horror, wird nicht sehr oft in der Werbung genutzt. In den allermeisten Fällen wird das Genre sehr platt bedient, oder aber es werden Filme, die dieses Genre vertreten, damit promotet. Ein gelungenes Beispiel aus dem Jahr 2018 ist der Werbespot «The Quest» von Nespresso. In diesem haben sie ihr Aushängeschild George Clooney als drachentötenden Ritter verpackt. Mit dabei: Natalie Dormer als Königin des Landes. Kein schlechter Schachzug, wo sich doch die Schauspielerin zu diesem Zeitpunkt für ihre Rolle als Margaery Tyrell in der HBO Hit-Serie «Game of Thrones» an grosser Beliebtheit erfreut hat. Aber der Werbespot war mehr als nur ein normaler Spot. Denn er diente als Auftakt zur eigentlichen Kampagne: Mit «Really, George?» kam zwei Monate später die eigentliche Kampagne ins Rollen. Sie zeigte, wer die Menschen hinter der perfekten Kaffeetasse sind.
Grundsätzlich aber kann man sagen, dass, wenn Fantasy für Bereiche wie Online-Marketing, Social Advertising oder generelle Online-Kampagnen genutzt werden soll, dies immer mit einer gewissen Portion Humor oder Lockerheit angegangen werden sollte. Denn viele nehmen das Genre eher als Unterhaltungsmöglichkeit wahr.
Fazit
Fantasy ist vielleicht eines der jüngeren Genres, erfreut sich aber an grosser Beliebtheit bei Jung und Alt. Dank der vielen Subgenres findet sich eine grosse Auswahl an Geschichten wieder. Wer sich dieser Literaturrichtung auch in der Werbung oder im Marketing bedienen möchte, sollte das eher sporadisch und mit viel Humor machen.
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