Website Design für Senioren: 8 Usability-Tipps
Die Nutzerfreundlichkeit ist die Basis einer erfolgreichen Website. Sind Seniorinnen und Senioren die Zielgruppe, gilt es jedoch, ein besonderes Augenmerk auf die Usability und Accessibility (Barrierefreiheit) zu legen. Wir haben u.a. mit dem Mandat für die Zeitlupe, dem Magazin für Menschen mit Lebenserfahrung einige Erfahrungen in dem Bereich sammeln dürfen. In diesem Blogpost findet ihr die wichtigsten Usability-Tipps für Websites, die Senioren als Hauptzielgruppe haben.
1. Anpassbare Grösse
Grundsätzlich sollten Elemente, Buttons und insbesondere die Schriftgrösse auf einer Website nicht zu klein sein. Hier empfehlen wir eine Schriftgrösse von 16 Pixel. Zusätzlich hilft die Funktion, die Schrift zu vergrössern (und verkleinern). Dieses Feature haben wir zudem beim Website Relaunch der Zeitlupe berücksichtigt.
2. Informationen als Texte
Im Web Design wird häufig mit Symbolen und Icons gearbeitet. Sie sparen Platz und sind ein hübsches Design-Element. Für ältere Generationen können Icons jedoch verwirren, anstatt Klarheit schaffen. Insbesondere unbekannte Icons sind daher idealerweise mit einem Begriff oder Text zu ergänzen.
3. Farbkodierung
Farben haben neben dem Design-Aspekt auch einen Informationszweck. Typisch sind dabei Rot für Fehler und Grün für Erfolg. Bei dem Web Design sind die bekannten Farben zusätzlich zum Test zu verwenden. Auch hier genügen Farben und Icons oft nicht aus, sondern sind mit Erklärungstexten zu ergänzen.
4. Kontraste
Dieser Tipp scheint sehr offensichtlich. Jedoch ist dieser gerade für ältere Menschen und Menschen mit einer Sehbeinträchtigung essenziell. Der Kontrast zur Textfarbe und der Hintergrundfarbe sollte genügend gross sein, um den Text mühelos lesen zu können.
5. Aktuelle Position anzeigen
Die User möchten bei einem Website-Besuch stets die Kontrolle haben. Damit sie sich dabei orientieren und ideal durch die Seite navigieren können, ist es wichtig, ihnen die aktuelle Position anzugeben. Dies lässt sich ideal mit Breadcrumbs lösen. Diesen Tipp legen wir euch für alle Websites ans Herzen, egal, welche Altersgruppen ihr ansprechen möchtet.
6. Externe Links kennzeichnen
Man klickt auf einen Link und gelangt unerwartet auf eine andere Seite. Dies kann oft eine unangenehme Überraschung sein, vor allem für weniger technisch versierte User. Daher ist es wichtig, externe Links auch als solche zu kennzeichnen. Ausserdem ist eine Erklärung, weshalb die User auf eine andere Seite gewiesen werden und was sie dort finden, ist hier hilfreich.
7. Informationen zu Website-Inhaber
Bei älteren Zielgruppen ist die Glaubwürdigkeit ein wichtiges Kriterium bei einem Website-Besuch. Wichtig ist daher, transparent und deutlich darzulegen, wer hinter den Informationen der Website steht. Beispielsweise sind solche Informationen auf der Startseite und der «Über uns»-Seite zu platzieren. Wichtig ist dabei, darzustellen, wer man ist, was man macht und weshalb man die beste Wahl ist. Zudem sollten Grafiken und auch Texte eine hohe Qualität aufweisen.
8. Kontakt und Hilfe
Schnell hat man sich verklickt und es erscheint vielleicht sogar eine Fehlermeldung. Oder die Seite weist einen Fehler auf. Jüngere Generationen können mit Fehlern, ob selbst verursacht oder durch die Website, besser umgehen.
Menschen mit weniger Erfahrung im Internet sind schneller verunsichert. Daher ist es wichtig, ihnen stets eine Kontakt- oder Hilfeoption anzubieten. Das kann beispielsweise eine Telefonnummer im Header sein oder ein Hilfe-Button als Sticky Element.
9. Usability Testing
Ein Relaunch oder ein Redesign einer Website kann eine delikate Angelegenheit sein. Die Besucherinnen und Besucher finden sich auf der alten Website schon zurecht. Wenn dann plötzlich alles anders aussieht, kann dies schnell überfordern. Wichtig ist hier, die Zielgruppe möglichst früh in den Prozess mit einzubeziehen. Eine geeignete Methode ist dabei der Usability Test. Bereits das neue Design ist dabei idealerweise mit Vertretern der Zielgruppe zu testen.
Fazit
Seniorinnen und Senioren sind immer mehr online präsent. Dennoch verhalten sie sich anders im World Wide Web als jüngere Generationen, die damit aufgewachsen sind. Die speziellen Aspekte der Ü65-Zielgruppe gilt es zu berücksichtigen. Damit lässt sich sicherstellen, dass auch das neue Design zielgruppengerecht ist und den Usern weiterhin Freude bereitet.
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