Seit wann gibt’s eigentlich…? E-Commerce
«Teil des Electronic Business, der den Kauf und Verkauf von Waren und Leistungen über elektronische Verbindungen umfasst» – so definiert das Wirtschaftslexikon Gabler den Begriff E-Commerce. Was sich relativ unspektakulär – wenn nicht gar langweilig – anhört, ist in Wirklichkeit nicht nur äusserst spannend, sondern aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Oder haben Sie etwa noch nie Online Shopping betrieben?
1979: Das Geburtsjahr des E-Commerce
Vor mehr als 40 Jahren wurde der Grundstein für den E-Commerce gelegt: Nämlich als ein schlauer Brite – genau genommen: Michael Aldrich – im Jahre 1979 das Online Transaction Processing entwickelte. Das war nicht nur ein grosser Schritt für Mister Aldrich, sondern auch für die Menschheit, denn dank dieser Online-Transaktionsverarbeitung konnten Transaktionen direkt und prompt – also ohne grosse Zeitverzögerung – verarbeitet werden. Das Online Shopping war geboren! Trotzdem dauerte es noch knapp zwei Jahre, bis dann die erste B2B-Transaktion durchgeführt wurde. Dann ging’s langsam, aber sicher auch im B2C-Bereich los: in den 80er-Jahren wurden immer mehr Online-Einkäufe von Privatpersonen durchgeführt. Viele sprangen auf den Zug auf und gründeten Online Shops. Im Rückblick eine äusserst weise Entscheidung: Immerhin kaufen heute mehr als 40% der Schweizerinnen und Schweizer ein- bis dreimal im Monat online ein.
Mehr, schneller und besser – der E-Commerce in den 90ern
E-Commerce ist einfach, schnell und praktisch. Zudem fördert das Online Shopping – bei einer befriedigenden Customer Experience – die Kundenbindung. Dies und die Tatsache, dass sich Unternehmen mittels E-Commerce schnell und easy Informationen mit dem Kunden austauschen können, sorgte dafür, dass in den 90er-Jahren die Online Shops wie Pilze aus dem Boden schossen. Die einen kamen und gingen, die anderen kamen und blieben. So etwa Amazon, Google und eBay. Diese Grossunternehmen gehören zu den Pionieren des Online-Handels und verzeichnen heute Umsatzzahlen im Milliardenbereich. Kein Wunder, denn – Hand aufs Herz – wohl jeder von uns hat schon mal was von diesen Riesen bestellt, oder?
2000er: Blütezeit des Online Handels
Die Jahrtausendwende brachte grossen Wandel mit sich. Unter anderem setzte sich in den 2000er-Jahren das Internet flächendeckend durch. Es begann, eine immer wichtigere Rolle in unserem Alltag zu spielen. Sowohl beruflich als auch privat. Ein optimaler Nährboden für E-Commerce: Immerhin setzt dieser ja – nomen est omen – Internet voraus. So konnten Amazon, Google, eBay, Apple & Co. ihren Service erweitern. Dabei verloren diese Player die Bedürfnisse ihrer Kunden nicht aus den Augen, sondern orientierten ihr Angebot an den Käufern und Nutzern. Zum Glück. Denn nicht zuletzt darum konnten sie sich Spitzenplätze in der Welt der Online Shops sichern.
Ein Blick in die Zukunft: E-Commerce 2.0?
Klar, die Glaskugel können auch wir von xeit nicht lesen. Aber wir können bestehende Daten und Zahlen analysieren und interpretieren. In den letzten Jahren sind die Zahlen im E-Commerce gestiegen. Nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit. So kauften 2019 62% der Bevölkerung online ein – und 2020 wird’s noch mehr sein. Dafür hat Corona gesorgt: Gemäss Schätzungen geben Herr und Frau Schweizer dieses Jahr gesamthaft drei Milliarden mehr aus im Internet als noch letztes Jahr. Total wären wir dann bei 13 Milliarden Franken. Es scheint, als ob eine Revolution des E-Commerce – also quasi ein E-Commerce 2.0 – gar nicht nötig ist. Denn kluge Köpfe wissen: never change a winning team.
Ob Mister Aldrich wohl 1979 schon wusste, was er mit dem Online Transaction Processing auslösen würde?
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