Medienlandschaft Schweiz: Wieso TV-Werbung immer noch erfolgreich ist
Durch die vielen neuen Werbemöglichkeiten im WWW wird die Vielfältigkeit der Medienlandschaft in der Schweiz oft vergessen. Klar weisen die Online-Werbemassnahmen viele Vorteilte auf, doch auch TV, Radio oder Aussenwerbung haben ihre Vorteile. Werden diese Medien zusätzlich eingesetzt, kann mehr Werbedruck erzeugt und die Story besser erzählt werden.
Rund 6.382 Mio. Schweizer Franken wurden im 2018 als Bruttomediainvestition in der Schweiz eingesetzt. Der grösste Teil der Bruttomediainvestitionen wurde für Online- und TV- Werbung eingesetzt. TV-Werbung ist hoch emotional und man kann mit ihr schnell an Reichweite gewinnen. Nachteile sind jedoch der Streuverlust und die hohen Eintrittskosten.
Immer mehr Fernsehsender
Trotz Rückgang der TV-Nutzung nimmt die Anzahl der TV-Sender zu. Seit 2013 hat sich die Anzahl der Sender in der Deutschschweiz praktisch verdoppelt. Insbesondere Sparten- und Nischensender wie beispielsweise Sixx oder DMAX drängen vermehrt auf den Markt. Diese Entwicklung gibt den Werbenden die Möglichkeit, gezielter Spots für die passende Zielgruppe zu schalten.
Steigende Nutzung von digitalen Bewegtbild-Angeboten
Parallel steigt die Nutzung von interaktivem TV und von Streaming-Portalen. Der grosse Vorteil hierbei: Die Werbung kann gezielt übers Web gebucht werden. Wie bei YouTube müssen vom User vor dem eigentlichen Inhalt gewisse Spots angeschaut werden – bei Werbetreibenden ist die Akzeptanz deshalb z.T. höher als bei Werbung auf YouTube.
Video on Demand auf dem Vormarsch
Video on Demand wächst extrem in der Schweiz (IGEM Monitor), dies insbesondere bei den Jüngeren, den 15- bis 34-Jjährigen. Netflix ist mit abstand der meistgenutzte Anbieter, dieser wird von den unter 30-Jährigen beinahe täglich genutzt. Aufgrund des enormen Erfolgs von Netflix setzen nun auch andere Anbieter auf Video on Demand. So hat beispielsweise auch Disney einen eigenen Streaming-Dienst angekündigt. Ebenfalls bietet YouTube in seinem Premium-Angebot Eigenproduktionen an. Checkliste für die Buchung von TV-Spots:
Entscheidet man sich für den Einsatz von TV-Spots, sollte folgendes überlegt werden:
- Zielgruppe: Auf welchen Sendern ist meine Zielgruppe? Je nach Zielgruppe wird ein anderer Sender-Mix empfohlen. Oft können mit sogenannten Nischen-Sendern kleinere, spezifischere Zielgruppen erreicht werden.
- Kommunikationsziel: Was ist das Ziel ? Je nach Ziel muss der Werbedruck unterschiedlich eingesetzt werden. Handelt es sich beispielsweise um eine Lancierung eines Produkts, wird oft die sogenannte Frontloading-Strategie eingesetzt. Das bedeutet ,dass zu Beginn der Kampagne der Werbedruck erhöht ist und somit mehr Spots geschaltet werden.
- Werbedruck: Anhand der Zielgruppe, des Ziels und Budgets wird der sogenannte Werbedruck in Form von GRPs definiert. Ein minimaler Werbedruck entspricht 50 GRP und ein hoher entspricht 120–200 GRP. GRP steht für Gross Rating Point.
- Spotlänge: Die Spotlänge definiert den Preis für die TV-Werbung. Daher sollte zu Beginn klar definiert werden, wie lange der Spot dauern soll. Laut Erfahrungswerten wird eine Spotlänge zwischen 20 und 25 Sekunden empfohlen. Es besteht auch die Möglichkeit einen Basisspot zu drehen und einen sogenannten Tag-On zu produzieren, dieser kann nach weiteren Werbeblöcken ausgestrahlt werden und wird oft als Reminder eingesetzt.
- Zeitplan: Je nach Zielgruppe ist das TV-Verhalten unterschiedlich. Die meisten Schweizerinnen und Schweizer nutzen den TV insbesondere zur Primetime (17:00 Uhr – 23:00 Uhr). Ebenfalls ist der TV-Konsum am Weekend höher. Sonntags wird am meistens Fernsehen geschaut.
- Online TV: Da vor allem die jüngere Zielgruppe weniger über das klassische Fernsehen erreichbar ist, empfehlen wir auch Online-TV in die Planung einzubinden. Hierzu gehörten die Online TV-Sender wie Zattoo, Wilmaa, Teleboy und auch YouTube.
Wie nutzt du TV oder Web-TV in deinem Kommunikationsmix?
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