Kult gibts wieder im Print Format. Als Blog-to-Print-Zeitung

Während sich klassische Medienhäuser über rückläufige Absatzzahlen im Print-Markt beklagen, und in Zeiten digitaler Informationsüberflutung über neue Geschäftsmodelle nachdenken, lanciert Rainer Kuhn ganz unaufgeregt sein 90er Jahre Kult Magazin wieder im Print-Format.

Kult steht seit 1997 für unabhängigen alternativen Lifestyle-Journalismus. Gesellschafts-satirisch – wie die Macher sagen. Mitten aus der Zielgruppe für die Zielgruppe. Als das Print Magazin irgendwann im Zuge des digitalen Hypes von der Bildfläche verschwand, war ich mehr als traurig. Da vermochten mich auch die neuen Print-Erzeugnisse aus dem Hause Kuhn – Stylebook und Notebook – nicht darüber hinweg zu trösten. Und auch als Kult später als Internet-Magazin wieder auftauchte und ich die Artikel sogar in meinen Facebook Newsfeed geliefert bekam, konnte ich mich nie mehr gleich begeistern.

Seit Januar nun ist Kult zurück im Papier-Format. Als Zeitung im „broadsheet-Format“ diesmal – nicht mehr als Magazin. Aber gedruckt ist gedruckt. Die Zeitung erscheint in einer Auflage von 10‘000 Stück und wird an 300 Orten in und um Zürich verteilt. Praktisch: Kult ist nicht wie früher nur in Kaffees und Bars zu finden, sondern auch auf der Strasse in Verteilboxen. Fast wie 20 Minuten – nur besser;-)

In den letzten Jahren gab es einige Versuche von Print Magazinen, die Online-Inhalte abdruck(t)en. Neben den bereits genannten – Stylebook und Notebook – wäre da zum Beispiel das Mag20. Etwas anders geartet – nämlich „Print first“ die Perspektive. Gehalten hat sich nur letztere – und dies vielleicht zum Erstaunen vieler – denn die Zeitung baut ausschliesslich auf User Generated Content.

Anders Kult. Die „erste Blog-to-Print-Zeitung der Schweiz“ setzt auf altbewährtes: Die Inhalte werden von einem Redaktorenteam zusammengestellt. User generiert sind nur die Leserbriefe. Und manche Bilder. So zum Beispiel die ganze Letzte Seite der aktuellen Ausgabe, die ein Zusammenzug der von Benutzern auf facebook.com/weischno hochgeladenen Fotos darstellt.

Mir gefällts. Was sagt Ihr zum neuen Kult?